Milde Nächte sind zum Feiern da
Ähnlich wie beim rheinischen Karneval stellen hier über 200 bis zu 25 Meter hohe Pappmascheefiguren satirisch und überzogen Themen aus Politik und Gesellschaft dar. Fast eine Woche im Juni feiern Alicantinos wie Besucher das Fest zu Ehren des heiligen Johannes. Die gesamte Altstadt ist für den Verkehr gesperrt, Alicante befindet sich im Ausnahmezustand und Hotelzimmer sind rar wie selten. Doch wer denkt ans Schlafen? Die milden Nächte sind zum Feiern da: Es wird gelacht, gesungen und geböllert. Das Hogueras de San Juan ist das wichtigste und beeindruckendste Fest Alicantes. Farbenprächtige Umzüge, wie der Cabalgata del Ninot mit in Trachten gekleideten Frauen, Männern und Kindern ziehen durch die Gassen der verschiedenen Viertel. Die Kathedrale schmückt ein Meer aus Abertausenden Blumen und dann ist es soweit, die „Cremí “ beginnt, das Verbrennen der riesigen Figuren, die zuvor von lokalen Künstlern in liebevoller Arbeit über hinweg Wochen kreiert wurden. Mehr als 50 Feuer werden um Mitternacht in der ganzen Stadt entfacht, eines davon ist am Rathaus zu bewundert. Ein besonderer Spaß bereitet Jung und Alt die „Banyí “, das Löschen der Hogueras und das Nassspritzen des Publikums durch die Feuerwehr. Für einen Vorgeschmack auf diese Festivität sei das Museo Hogueras auf der Rambla de Méndez Núñez empfohlen. Vor den Feuern gerettete Figuren, Filmaufnahmen und Bilder der jährlich gekrönten „Schönheiten des Feuers“ zeugen von der Sinnlichkeit und Wichtigkeit dieser Tradition und machen Lust auf ein hautnahes Erleben.
Geschichte mit grandioser Aussicht
Ein Erlebnis verspricht auch der Besuch der Burg Santa Barbara, die zu den flächenmäßig größten Burganlagen Europas zählt. Das nach der Schutzpatronin der Feuerwerker, Bergleute und Artilleristen benannte Gebäudeensemble beherbergt drei verschiedene Bereiche aus unterschiedlichen Epochen. Als „La Torreta“ bezeichnet man den ältesten und höchstgelegenen Abschnitt mit dem Wohnturm „Torre del Homenaje“, der aus der maurischen Zeit stammt. Der mittlere Teil wird datiert auf das 16. Jahrhundert und umfasst den weitläufigen Burghof und die Kaserne, in der heute Hochzeiten zelebriert und Veranstaltungen ausgerichtet werden. Der jüngste Abschnitt ist auf das 18. Jahrhundert zurückzuführen. Die auf dem 166 Meter hohen Monte Benacantil errichtete Festung erlaubt einen fantastischen Blick auf Alicante, die Hauptstadt der „weißen Küste“, und die sich unmittelbar an die Stadt anschmiegenden Strände. Der Strand von San Juan im Norden der Stadt ist der bekannteste und mit einer Länge von fast drei Kilometer eine gute Adresse für Badefreunde. Direkt am Stadtzentrum unterhalb der Burg Santa Barbara befindet sich der Playa del Postiguet mit seiner beliebten Strandpromenade.
Paella und Marmor
Apropos Promenade. Bei einem Besuch der mediterranen Perle sollte ein Gang über die bekannteste Flaniermeile Alicantes, die Explanada de España, nicht fehlen. Dieses palmengesäumte Wahrzeichen der Stadt besticht apart durch sein wellenförmiges Bodenmosaik, welches aus über sechs Millionen Marmorsteinchen in den Farben rot, weiß und schwarz kunstvoll gestaltet wurde. Cafés und Restaurants laden zum Entspannen und Genießen ein. Wie wär’s mit einem typischen Getränk der Region? Einer Horchata de chufa, einer Erdmandelmilch. Unvergleichlich, unbeschreiblich und erfrischend. Auch das Probieren einer original Paella, die ursprünglich aus Valencia stammt, in einem für die Region charakteristischen Restaurant gehört auf die „must do“-Liste. Ein köstliches Mahou-Bier rundet das kulinarische Erlebnis erfrischend ab. Doch aufgepasst: Wer sich eine Paella zum Abendessen, womöglich noch mit Meeresfrüchten bestellt, outet sich schnell als Tourist. Denn die Paella der Costa Blanca ist ein typisches Mittagessen und beinhaltet Huhn, Schwein oder Kaninchen. Guten Appetit.
Benidorm – naturnahes Manhattan des Mittelmeers
Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten, ob nun beim Essen oder in Bezug auf Architektur. Ein eindrucksvolles Beispiel zum Thema stadtplanerischer Stil pro und contra verkörpert Benidorm, ein Urlaubsort wenige Kilometer von Alicante entfernt. Hochhäuser wo hin man schaut, über 130 dieser wolkenkratzenden Kleinodien sollen es sein. Hier steht auch das mit 52 Stockwerken angeblich höchste Hotel Europas direkt am breiten, feinsandige Strand, der durchaus einladend wirkt, aber in den Sommermonaten Abertausende Sonnenhungrige aus ganz Europa verkraften muss, in der Nebensaison jedoch viel Platz zum Spazierengehen bietet. Zwischen all den Skyscrapern verstecken sich auch einige kleine Gassen mit individuellen Clubs und Bars. Liebhaber von Flora und Fauna seien kurze Wanderungen durch die naheliegende Sierra Helada ans Herz gelegt. Natur pur. Mit etwas Glück beobachtet man den eleganten Flug des Wanderfalken und genießt dabei den weiten Blick hinaus aufs Meer. Es bleibt also spannend und abwechslungsreich in Benidorm, Alicante und an der Costa Blanca.
Weitere Infos:
Mehr Informationen zum Land Valencia in deutscher Sprache unter www.landvalencia.com. Allgemeine Verbraucherinformationen über die Spanischen Fremdenverkehrsämter in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main und München.
Hotelempfehlungen:
Hotel Barceló Asia Gardens Thai Spa – Ausgefallenes 5-Sterne Hotel im Thai-Stil in herrlicher Lage am Berg mit wunderbarem Blick auf die Costa Blanca. In der Nähe zu Benidorm und ca. 45 km von Alicante entfernt.
Hotel Hospes Amérigo – Elegantes Boutique-Hotel im Herzen Alicantes, Website: www.hospes.com/de/hotel-hospes-amerigo-alicante
Hotel Gravina Cinco – Günstiges und angenehmes 3-Sterne Hotel in zentraler Lage von Alicante, Website: http://hotelgravinacinco.es/en
Restaurantempfehlung in Alicante:
Restaurante Racó del Pla, Doctor Nieto, 42, Alicante, Website: www.racodelpla.com