„Die australische Polizei hat das vorliegende Material abschließend geprüft und nichts entdeckt, was gegen die Gesetze des Landes verstoßen würde“, zitiert die Agentur Reuters am Freitag aus dem Polizeibericht. Falls später andere Verdachtsmomente entstehen würden, sei die Behörde bereit, auch diese zu prüfen.
Die Internetplattform WikiLeaks hatte riesige Mengen an vertraulichen und geheimen Depeschen zahlreicher US-Diplomaten sowie geheime Pentagon-Dokumente veröffentlicht.
Am Donnerstag war Julian Assange gegen Kaution aus der britischen Untersuchungshaft entlassen worden. Die schwedischen Behörden wollen den Australier wegen Vergewaltigungsvorwürfen befragen und deswegen seine Auslieferung aus Großbritannien erreichen.
Der WikiLeaks-Chef weist alle Vorwürfe zurück und verbindet seine Festnahme mit der Publikation der US-Geheimpapiere. Den USA warf Assange vor, sie würden "illegale und geheim" gegen ihn ermitteln.
In der Tat prüfen US-Bundesanwälte rechtliche Möglichkeiten, wie dem Australier der Prozess gemacht werden könne, berichtet die «New York Times». Sollten Beweise gefunden werden, dass Assange direkt zur Veröffentlichung vertraulicher Dokumente angestiftet habe, drohe ihm ein Verfahren wegen Verschwörung.
Sie prüfen nun, inwieweit Assange aktiv geholfen hat, die Unterlagen herunterzuladen. Als eigentliche Quelle wird der US-Soldat Bradley Manning angesehen. Manning habe mit Assange über Internet in Kontakt gestanden, während er große Datenmengen von Regierungscomputern herunterlud, argumentieren sie laut «New York Times». Assange soll Manning auch Zugang zu einem speziellen Server gewährt haben, auf den er Daten hochladen konnte.