64. FIFA-Kongress in São Paulo: Verdoppelung des FIFA-Frauenfußball Entwicklungsetats – Grundrecht, dass jedes Mädchen der Welt die Möglichkeit erhält, Fußball zu spielen, wird institutionelles Ziel der FIFA

FC Bayern München Frauen in Jordanien. 2014 © F. Schiessl

„Das war einfach toll zu hören,“ erklärte Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees Mrs. Moya Dodd aus Australien zur Message von Jerome Valcke.

Die beiden kooptierten femininen Mitglieder im FIFA-Exekutivkomitees, Moya Dodd, Vizepräsidentin der „Asian Football Confederation“ (AFC) und Sonia Bien-Aimé von der „Turks and Caicos Islands Football Association“ (TCIFA), wurden einstimmig  für ein weiteres Jahr wiedergewählt. Wichtig dabei ist zu wissen, dass die 49-jährige chinesische Mestizin aus Sydney, Moya Dodd, als kooptiertes Mitglied, wie auch die Karibik Frau Bien-Aimé, nicht stimmberechtigt sind im Kreis der 27 Mitglieder des FIFA-Exekutivkomitees. „Ich habe keine Macht. Ich bin nur eine beratende Person in einem Ausschuss von 27,“ insistiert die eloquente Australierin mit viel Charme.

Lieblingszitat von Moya Dodd: „Es scheint immer unmöglich, bis es getan ist."  – (It always seems impossible until it ´s done.)

Das Zitat wird Nelson Mandela ( 1918 – 2013) zugeschrieben, dem südafrikanischen Anti-Apartheid-Kämpfer und Präsidenten von 1994-99. Insgeheim gilt die 49-jährige Australierin als starke einflussreiche Kraft im Asiatischen Fußballverband (AFC) , da sie, unbelastet von den geahndeten und noch zukünftig aufzuklärende Vorfällen vergangener Korruption in der FIFA-Organisation, erst in jüngster Zeit sportpolitische Entscheidungen an der FIFA-Spitze mitzuverantworten hat. Geboren wurde die Frauenfußball-Visonärin 1965 in der Stadt Adelaide, aufgewachsen ist sie in einer Feuerwache in einem Vorort von Adelaide, den Lebensmittelpunkt hat sie nach Jahren der Wanderschaft als einflussreiche Juristin in den Häuserschluchten der Weltmetropole Sydney gefunden.

Die Rechtsanwältin und MBA aus Sydney gilt als Partnerin der Großkanzlei Gilbert + Tobin Rechtsanwälte als Spezialistin für Medien- und Telekommunikationsrecht.

Fußballerin war sie seit Kindesbeinen über 30 Jahre lang – von den „grassroots" hinauf bis zur Nominierung als Nationalspielerin der „Matildas“ – bis hin zur Rolle als internationale Sportfunktionärin durchlebte sie den Frauenfußball. Als registrierte Fußballerin trat sie mit zwölf Jahren, zunächst in Südaustralien, an den Ball. Schon 1986 spielte sie für die „Matildas“ international,  sie nahm teil am Vorläufer des „FIFA Women’s World Cup“ dem Einladungsturnier anno 1988 dem „Women’s FIFA Invitational Tournament“ in Taiwan. Als Kapitänin von New South Wales wurde sie 1990 Landesmeister. Mit den Matildas verfehlte sie die WM-Qualfikation für das Turnier 1991 in der Volksrepublik China. In der Vorbereitung gelang den Matildas 1991 in Malmö gegen eine schwedische Auswahl zu spielen.

„A-Spiele auf internationalem Parkett waren schwer zu bekommen, aber einige der Top-Clubs, wie Malmö, hatte viele internationale Top-Spielerinnen. Das Spiel endete 1:1.  Es war ein echter Kampf im Mittelfeld,“ so schreibt Mayo Dodd in ihrer Facebook Chronik.

In der 110-jährigen FIFA-Geschichte ist Mrs. Moya Dodd erst der dritte Australier, der Mitglied der FIFA-Exekutive wurde. Die anderen waren Arthur George, der im Komitee von 1980 bis 1989 saß, und Basil Scarsella, der von 2000 bis 2003 Mitglied war. „Moya ist die mächtigste Person in australischen Fußball", meint Heather Reid. „Zwar haben wir Herrn Frank Lowy als Vorsitzender des Australischen Fußballverbandes (FFA) , er ist nicht aber nicht in einer FIFA-Kommission." Der große Einfluss des Milliardärs Frank Lowy hat den australischen Fußball in den letzten zehn Jahren verändert.  Dodd will zwar in der FIFA den Frauenfußball fördern, sie sieht dies aber nicht, als ihre primäre Rolle bei der FIFA an, da sie glaubt, dass ein Gesamtbeitrag notwendig ist, um in männlich geprägten Institutionen, Respekt und Glaubwürdigkeit zu erhalten.

Im FFA ist Moya Dodd Mitglied im A-League Ausschuss der Männer-Profiliga, im Frauenfußball-Ausschuss und im Ausschuss für Entwicklung. Sie begleitet ähnliche Positionen bei der asiatischen Konföderation des AFC.

Ihre FIFA Aufgaben bedeuten für die AFC-Vizepräsidentin eine „unwiderstehliche Herausforderung." Moya Dodd übte schon einen erheblichen Einfluss auf Joseph Blatter aus, als sie noch nicht ins Machtzentrum der FIFA hinein gewählt worden war. Sie war es, die ermöglichte, dass Blatter und die Exekutive das Verbot für Frauen, die ein Kopftuch als Spielerin tragen, umkehrten. Den Kompromiss und die Idee des Häubchens für islamische Frauen, die mit Kopfbedeckung Fußball spielen können, hat die Australierin Moya Dodd durchgesetzt. Dodd arbeitete mit Jordaniens Prinz Ali bin Al Hussein, der mit der Asian Football Confederation (AFC) und der FIFA im Gespräch war, auf die Frage hin, wie viele Frauen im gesamten Nahen Osten und Asien von der Ausübung des Fußballspielen ins Abseits gedrängt worden wären, falls das Kopftuch Verbot weiter Bestand gehabt hätte. Dodd reiste mit Blatter in den Iran, um die Wirkung des Verbots für den Frauenfußball zu beobachten. Die junge Frau überzeugte den Repräsentanten der Großvatergeneration, der sich dabei als sehr lernfähig erwies.

Die FIFA wird jedem seiner 209 Mitgliedsverbände jeweils 750.000 US-Dollar zusätzlich zum Finanzprogramm als außerordentlichen Bonus ausschütten

Die Erklärung wurde von Präsident Joseph S. Blatter in seinem Schlusswort gegeben, die er am Ende des 64. FIFA-Kongress in Sao Paolo in Brasilien am Mittwoch, den 11. Juni 2014, abgab. Die Zusicherung wurde mit Freude und Applaus begrüßt. Blatter informierte, dass das Geld in zwei Phasen ausgezahlt werden wird. Das jeder nationale Verband US $ 250,000 sofort erhalten wird und der Rest der US $ 5.000,000 bis Ende des Jahres oder im Januar 2015 ausgeschüttet werden wird. Dieser hohe Gesamtbetrag resultiert unter anderem aus einer weiträumigen Steuerfreiheit der Weltmeisterschaft für die FIFA.

Der Bonus von US $ 250,000 ist für die nationale Fußballförderung bestimmt. Mindestens 15 Prozent des Betrages müssen dem Frauenfußball zufließen. „Diese Bestimmung ist zwingend und und für die Entwicklung des Frauenfußballs sehr wichtig", erklärte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke in einem Anschreiben an alle Mitgliedsverbände.

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