Der syrische Flüchtling Soumar soll Florian Schmitz sein Land nähergebracht haben – Kritik zum Buch „Erzähl mir von Deutschland, Soumar“

Florian Schmitz
Florian Schmitz: Erzähl mir von Deutschland, Soumar. Wie mir ein syrischer Flüchtling mein Land näherbrachte. © Riva Verlag

Berlin, Deutschland (Weltexpress). „Ein Syrer, der vor dem Krieg flieht“, lese ich auf der vierten Umschlagseite des Buches „Erzähl mir von Deutschland, Soumar“. Darin behauptet Florian Schmitz, der als Ich-Erzähler viel über sich und seine Art eines bewussten Seins berichtet, wie er Erfahrungen reflektiert und versucht, diese in Erkenntnisse zu wandeln, dass ihn ein syrischer Flüchtling sein Land nähergebracht habe und wie ein syrischer Flüchtling ihm sein Land nähergebracht habe.

Doch hätte der Syrer vor Krieg fliehen wollen, dann hätte er im Land bleiben können, denn, wir wir von Anfang an – also seit 2011 – abseits der Lügen- und Lückenpresse lesen und wissen können, längst wurde nicht im ganzen Land gekämpft und Krieg geführt. Außerdem gab es gute Gründe, im Land zu bleiben, um zu kämpfen. Spätestens in benachbarten Ländern, in Israel oder im Libanon, in Jordanien oder der Türkei herrscht kein Krieg, jedenfalls keiner zwischen zwei oder mehr Staaten. Dort hätte man bleiben können. In Großisrael herrscht zwar wie in der Türkei ein Besatzungsregime, von Krieg im klassischen Verständnis kann niemand ernsthaft sprechen, doch das herrscht keinesfalls im ganzen Land. Für Flüchtlinge gibt es viel Platz in Syrien und um Syrien herum.

Zurück zu Soumar, der schon in der Türkei ein Ausländer und Auswanderer war, spätestens in Griechenland ein Zuwanderer. Und hier ist er es allemal. Zuwanderer in deutschsprachigen Ländern zu Flüchtlingen zu verklären wie Soumar, dass ist nicht nur dreist, das ist dumm.

Alle, die einmal Flüchtling waren, die Flüchtling sind oder die davor stehen, Flüchtling zu werden, und alle, die – wie wir – Flüchtlingen helfen, müssen ihre aufgeklärte Anschauung und den Begriff Flüchtling gegen den Würgegriffe durch politische Hetze und Propaganda verteidigen. Die meisten Zuwanderer und Neusiedler der letzten Monate und Jahre sind keine Flüchtlinge.

„Ich bin Syrer und brauche Asyl“ (Seite 17).

Soumar mag wirklich 29 und aus der Arabischen Republik Syrien sein, doch in der Republik Österreichen, in der Bundesrepublik Deutschland oder in der Schweizerischen Eidgenossenschaft braucht der Mann kein Asyl. Begriffe wie Flüchtling und Asyl sind zu verteidigen sowohl gegen Goldgräber und Grapscher als auch gegen politische Hetzer und Gesinnungsterroristen, ihre Geldgeber und Schreibtischtätern in Nord- und Zentraleuropa und vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dort und besonders beim Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge wurden große Summen Geld für Libanon, die Türkei und Jordanien gestrichen. Die Folge: Massenwanderung in die Kernländern der Europäischen Union, flankiert vor allem durch Washington und Ankara. Und dafür wurden große Mengen Geld eingesetzt: für die Zuwanderung, für die Neusiedler. Darüber wurde im WELTEXPRESS oft genug und vor allem von Horst-Udo Schneyder, Stefan Pribnow und Willy Wimmer berichtet.

Vor allem die Völker des Nahen Ostens und Nordafrikas vermehren sich und haben in den letzten Jahrzehnten ihre Zahl gegen jegliche politische und wirtschaftliche Vernunft verdoppelt und verdreifacht. Die Bevölkerungsexplosionen in vielen vor allem muslimischen Ländern ist gigantisch und die teils mittelalterlich anmutenden Herrschafts- und Machtstrukturen kommen dagegen nicht an. Im Gegenteil: Sie fördern den Fluch. Verwaltungen vielen Großstädte kapitulieren Tag für Tag vor der Bevölkerungsexplosion. Zustände für Aufstände werden schlimmer, nicht besser.

Muselmanen aus Ländern mit Stagnation und Regression suchen in den progressiven Ländern der EU das gelobte Land. Sie ähneln darin denen, die einst die Abgehängten in europäischen Staaten mit für damalige Verhältnisse enormen Überbevölkerungen, im Verhältnis sowohl zu den gesellschaftlich-ökonomischen Lagen als auch zu Staat und also Kultur und Politik, waren und die nach Amerika auswanderten. Heute erleben wir wie damals Wanderungen, die jene germanischer Gruppen in Mittel- und Südeuropa zur Zeit der Spätantike schwups in den Schatten stellt. Nein, „wandernde Völkern“ waren das damals nicht und sind es heute nicht. Aber es sind Massen an Menschen, nicht Hunderte oder Tausende, es sind Millionen die aus Nord-, Zentral und Schwarzafrika mehr oder weniger nach Norden wandern. Und fahren.

In den letzten zwei Jahren kamen mehr als zwei Millionen Menschen. Viele Millionen sitzen auf gepackten Koffern, wollen auf Flüchtling und rüber nach Europa machen und dann nix wie hin nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Wie Soumar! Am Ende dieses Jahres könnten es drei Millionen Zugewanderte sein. Wenn das so weiter geht, dann sind die Deutschen, die schon Günter Grass Ende der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts aussterben sah, in wenigen Jahrzehnten in diesen drei Ländern in der Minderheit.

Und die „Lehrer, Ingenieure, Ärzte und Rechtsanwälte, die Florian Schmitz ausgemacht zu haben scheint, diese Abhauer, die in ihren Dörfern und Städten die Daheimgebliebenen im Stich gelassen haben und sich jetzt vor dem Wiederaufbau drücken, sind für unsere Gesellschaften, die gut und hoch ausgebildete Arbeitskräfte bräuchte, schlicht Armutsflüchtlinge, die im Großen und Ganzen kein Deutsch können und vieles andere auch nicht. Sie belasten nicht nur die sozialen Sicherungen, sie bringen sie ins Wanken, verschieben sie in noch größere Ungleichgewichte und bringen viele Deutsche zu Fall. Sogar aus Mittelschichten rutschen mehr Deutsche denn je Richtung Unterschichten.

Schmitz, für den Heimat kein Ort sondern „ein individuelles Gefühl“ ist (S. 285) schreibt im Epilog, dass es jetzt um Integration ging (Seite 282). Nein, es geht nach den Massenzuwanderungen von Ausländern, die sich nicht integrieren können und wollen – und Soumar mag die Ausnahme sein, welche die Regel bestimmt -, um Massenabschiebungen, damit wir willig und fähig bleiben, politisches Asyl zu gewähren und Flüchtlingen zu helfen.

Das Buch von Florian Schmitz, der sich als Wald- und Wiesenphilosoph versucht, ist mit viel Herz geschrieben, aber leider wenig Hirn. Es ist voller unausgegorener Kopfgeburten, die besser nicht den Weg in die Welt gefunden hätten, sondern Schmitz den Weg in die Studierstube, um zu lernen, wie man bewertet. Vorher in die Schreibstube, möchte man ihm zurufen, um zu lernen, wie man berichtet.

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Florian Schmitz, Erzähl mir von Deutschland, Soumar, Wie ein syrischer Flüchtling mir mein Land näherbrachte, 288 Seiten, Hardcover, Riva Verlag, Mai 2017, ISBN: 978-3-7423-0159-8, Preis: 17,99 EUR

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