Nicht versteckt
„Wir haben uns blamiert“, nahm Duisburgs Trainerin Annemieke Kiesel nach dem Spiel kein Blatt vor den Mund. Ihre Mannschaft wurde vom Zweitligisten Sand über weite Strecken regelrecht vorgeführt. Von Beginn an setzten die Gastgeberinnen vor 850 Zuschauern den Favoriten unter Druck. SC-Trainer Dieter Wendling setzte um, was er vorher schon angekündigt hatte. Sand versteckte sich nicht, sondern nahm selbst das Heft in die Hand. Und erzielte mit der ersten Chance gleich die Führung. Nachdem sich Rebekah Stott auf der rechten Seite durchgesetzt hatte, kam Angela Migliazza an den Ball und ihre Hereingabe vollendete Ilaria Mauro mit gestrecktem Bein zum 1:0 (4.).
Blitzschnelles Umschalten
Ein früher Treffer, der Sand Sicherheit gab. Duisburg war geschockt, aber versuchte in der Folge, die sicher stehende Sander Defensive unter Druck zu setzen. Eine torgefährliche Strafraumsituation ergab sich aber nicht. Vanessa Wahlen testete mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze die Sprungkraft von Sands Torfrau Mallori Lofton-Malachi, die den Ball souverän über die Latte lenkte (8.). Dann haderte Duisburg mit der Schiedsrichterin, nachdem eine Spielerin im Zweikampf mit Sands Innenverteidigerin Allison Scurich im Strafraum zu Fall kam. Sand schaltete blitzschnell um und Isabelle Meyer wurde vor dem Duisburger Tor von Marina Himmighofen mit einer Notbremse gestoppt.
Spiel in Unterzahl
Sie wurde vom Platz gestellt und Anne van Bonn verwandelte gegen ihre ehemalige Mannschaft den Elfmeter sicher zum 2:0 (22.). Die Gäste spielten in Unterzahl zwar mit, bekamen aber weiterhin keine Möglichkeit, gefährlich in den Strafraum zu kommen. Sand erhöhte in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit wieder die Schlagzahl und konterte Duisburg aus. Nach einer Vorlage von Patricia Hanebeck erhöhte Ilaria Mauro zum 3:0 (45.). Sie hatte in der Nachspielzeit sogar noch die Chance, den Sack vorzeitig zuzumachen. Beide Mannschaften kamen zur zweiten Halbzeit unverändert aus der Kabine und wieder gehörten die ersten Minuten dem Zweitligisten aus der Ortenau.
Lattentreffer Martens
Nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld setzte Rebekah Stott auf der rechten Seite zum Dribbling an, drang in den Strafraum ein, spielte mit der Verteidigung Katz und Maus, bevor sie auf Höhe des Elfmeterpunktes erfolgreich zum 4:0 (47.) abschloss. Sand hatte Spiel und Gegner im Griff. Ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Spätestens mit dem 5:0 (61.) durch Isabelle Meyer, durch Ilaria Mauro von der linken Torauslinie mustergültig aufgelegt, war der Widerstand des Erstligisten gebrochen. Torgefahr strömte Duisburg weiterhin nur durch Aktionen aus der zweiten Reihe aus. So hatte Sand Glück, dass Martens von der linken Seite nur die Latte traf (65.).
Günstige Momente genutzt
Doch im Gegenzug machte Isabelle Meyer, die ebenfalls nach einem Konter die FCR-Abwehr ausspielte, mit dem 6:0 (66.) das halbe Dutzend voll. Lofton-Malachi hielt weiterhin den Sander Kasten sauber und lenkte einen Duisburger Freistoß über die Latte. Die Null hinten steht nun auch im dritten Pokalspiel und die eingewechselte Noémie Freckhaus hatte mit einem Schuss an die Latte genauso Pech als auch Christine Veth, die zweimal vor FCR-Torfrau Meike Kämpfer scheiterte. „Wir haben die vielen günstigen Momente im Spiel genutzt“, lobte Sands Cheftrainer Dieter Wendling seine Mannschaft und ergänzte: „Nach dem Elfmeter haben wir konzentriert weitergespielt und dem Gegner kaum Chancen ermöglicht.“
Jetzt hofft Sand nach dem vierten Einzug ins Viertelfinale auf ein weiteres Heimspiel. Hier wäre auch ein Aufeinandertreffen mit dem südbadischen Erstligisten SC Freiburg möglich. Der südbadische Frauenfussball ist im Vormarsch.
1. FFC Frankfurt -VfL Wolfsburg 1:0 (0:0), 1. FC Köln – FC Bayern München 2:0 (0:0), SC Sand – FCR 2001 Duisburg 6:0 (3:0), SC Freiburg – FFV Leipzig 7:0 (4:0), Werder Bremen – VfL Bochum 3:1 (1:1), Bayer 04 Leverkusen – BV Cloppenburg 1:2 (1:0), SGS Essen – 1. FC Saarbrücken 4:2 (1:0), SV Meppen – FF USV Jena 1:2 (0:0
Auslosung in Frankfurt
Ein ehemaliger Bundesligaprofi spielt "Glücksfee": Atli Edvaldsson, in den 80er-Jahren unter anderem für Borussia Dortmund, Fortuna Düsseldorf und Bayer Uerdingen am Ball, wird am 19. November in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main die Auslosung des DFB-Pokalviertelfinales der Frauen vornehmen. Die Ziehung steigt im Rahmen der UEFA Study Group "Elite Women’s Football", die vom 17. bis 20. November stattfindet. Die Partien des Viertelfinales gehen am 14. und 15. Dezember über die Bühne. Die Halbfinals werden am 12. und 13. April 2014 ausgespielt. Das Finale findet am 17. Mai im Kölner RheinEnergieStadion statt.
So spielten sie:
SC Sand: 21- Mallori Lofton-Malachi – 5- Allison Scurich, 16- Stéphanie Wendlinger, 19- Jeanne Haag, 3- Rebekah Stott (13- Noémie Freckhaus, 75.) 7- Anne van Bonn, 11-Angela Migliazza, 10- Patricia Hanebeck (9- Christine Veth, 71.), 23- Isabelle Meyer, 8- Julia Zirnstein, Ilaria Mauro (22- Sinah Amann, 71.)- Trainerin Annemieke Kiesel
FCR 2001 Duisburg – 1- Meike Kämper – 19- Stefanie Weichelt, 33- Carole da Silva Costa, 21- Marina Himmighofen, Isabel Jacome Silva, 3- Barbara Müller, 6- Jennifer Oster, 17- Vanessa Wahlen (11- Sofia Nati, 63.), 7- Jackie Noelle Groenen (5- Alice Hellfeier, 87.) 10- Lucie Vonkova (Satomi Shibata, 76.), 23- Lieke Martens – Trainer Dieter Wendling
Tore: 1:0 Mauro (4.), 2:0 van Bonn (22. Foulelfmeter), 3:0 Mauro (45.), 4:0 Stott (47.), 5:0 Isabelle Meyer (61.), 6:0 Isabelle Meyer (66.)
Schiedsrichterin: Nathalie Eisenhardt (Holzgerlingen)
Verwarnungen: Gelbe Karte – Weichelt (58.), Rote Karte – Himmighofen (21. Notbremse)
Zuschauer: 850