Zu viel „Holzarbeit“ in der Wuhlheide

Arbeit mit Holz. Quelle. Pixabay, Foto: Graham

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Allein die Aussicht auf einen Platz in der Champions League scheint die Unioner zu verunsichern. Das 1:1 (1:0) gegen die abstiegsgefährdeten Bochumer vor 21 524 Zuschauern an der „Alten Försterei“ scheint am Sonntag ein deutlicher Beweis dafür.

Josip Juranovic riss mit einem Freistoß-Traum-Tor (45. + 2) die Fans jedoch zu lauter Begeisterung hin. Nach gutem Spiel in der ersten Hälfte schien nach dem Wechsel jedoch die nahe Wuhlheide auf die Psyche der Unioner zu wirken. Die Verführung zum „Holzen“ schien gegeben. So haute Aissa Laidouni im Strafraum unglücklich seinen Gegenspieler um. Den Elfer jagte Kevin Steger (55.) locker ein.

Nur fünf Minuten später die nächste bittere Pille für die Berliner. Paul Jaeckel lief bereits mit einer gelben Karte belastet über den Rasen. Beim Zweikampf in der 61. passierte es. Der gebürtige Eisenhüttenstädter säbelte seinen Gegenspieler um. Die Folge: Gelb-Rot.

Die Eisernen versuchten nun, mit dezimierter Truppe zum Torerfolg zu kommen. Es klappte fast. In der 64. Minute hing der Ball tatsächlich im Netz der Bochumer. Videobeweis! Pech für Union. Torschütze Behrend schien mit dem großen Zeh im Abseits.

Zwei Minuten vor Schluss setzte dann Kevin Behrens einen Kopfball knapp neben das Tor. Schade.

Union-Kapitän Rani Khedira traf mit seiner Einschätzung den Nagel auf den Kopf: „Bochum hat heute sehr intensiv und kompakt gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir trotz der einen oder anderen Schwäche ein gutes Spiel gemacht. Im zweiten Durchgang waren wir bis zum Platzverweis von Jäckel zu passiv. Danach wurden wir wieder aktiver und hatten unsere Chance. Den Punkt für uns hat aber eindeutige unser Keeper gerettet.“ Was Ballbesitz, gewonnen Zweikämpfe, Torschüsse und Ecken betrifft lagen die Gäste aus dem Ruhrpott in allen Rubriken vorn. Da fühlt sich am Ende der eine gewonnen Punkt sogar noch gut an.

Die Berliner stehen in der Tabelle weiter auf den höchst attraktiven dritten Rang. Von der Champions League will Unions Trainer Urs Fischer im Moment allerdings nichts wissen: „Wir müssen konzentrierter spielen. In den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit haben wir förmlich um den Ausgleich gebettelt. Den die Bochumer letztendlich auch geschafft haben. Nun müssen wir mit dem Punkt leben.“

Nach einem freien Tag steigen die Eisernen am Mittwoch voll in die Vorbereitung auf das Spiel in Mönchengladbach ein. Da sollen wieder Punkte auf das Union-Konto geschaufelt werden, denn Trainer Fischer hat einen Wunsch: „Wir müssen in einem der drei Wettbewerbe im europäischen Geschäft bleiben.“

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