Berlin, BRD (Weltexpress). Der palästinensische Analyst Saeed Ziad fasste die Position der Hamas zu US-Präsident Trumps Gaza-Plan in einem Interview mit Al-Jazeera zusammen und stellte klar: „Tatsächlich machen wir in den Verhandlungen Rückschritte, nicht Fortschritte. Die Behauptungen der Amerikaner, die letzten beiden Tage seien die fruchtbarsten für die Verhandlungen gewesen, sind glatte Lügen. Wir stehen vor einem völligen Scheitern der Verhandlungen.“ Ziads Wertung ist in einem Bericht des „Palestina Forum“ enthalten, den das kommunistischen Magazin „Contropiano“ Italiens am 30. September übernahm. Ziad sagte weiter: „Die Hamas hat an diesen Verhandlungen weder direkt noch indirekt teilgenommen und vor einigen Tagen ihren Boykott der ‚Gespräche‘ angekündigt“ und betont: „Die Hamas hoffte, dass man sich auf die Umsetzung eines ‚früheren Vorschlags‘ konzentrieren würde, statt ‚einen neuen‘ auszuhandeln.“
Trump hat seinen Plan den Staats- und Regierungschefs arabischer und muslimischer Länder am Dienstag bei einem Treffen im UN-Hauptquartier in New York vorgestellt. Die „Washington Poste“ berichtete, der Plan sehe vor, die Militäroperationen in ihren Stellungen einzustellen, alle israelischen Geiseln innerhalb von 48 Stunden freizulassen, alle Angriffswaffen der Hamas zu zerstören, ihren Militanten Amnestie anzubieten und den Mitgliedern der Bewegung, die sich für eine Ausreise entscheiden, eine sichere Ausreise in andere Länder zu ermöglichen.
Der Beitrag führt weiter an, dass die israelische Tageszeitung „Hayom“ berichtete, dass das Treffen zwischen Netanjahu, dem US-Gesandten Witkoff und Trumps Schwiegersohn, dem Geschäftsmann Jared Kushner, mehr als sechs Stunden dauerte und sich mit Trumps vorgeschlagenem Gaza-Plan befasste. Eine Quelle aus dem Umfeld Netanjahus sagte dem israelischen Fernsehsender „IBC“, die Chancen, dass Israel Trumps Plan billige, würden steigen. Die Tageszeitung „Yedioth Ahronoth“ wiederum schrieb unter Berufung auf einen israelischen Beamten, dass es erhebliche Fortschritte bei der Erzielung einer Einigung über Gaza gegeben habe und erklärte, dass Israel und die Vereinigten Staaten nach mehreren Entwürfen und Änderungen des Wortlauts sehr nahe daran seien, eine Einigung zu erzielen. Die US-amerikanische Nachrichtenwebsite „Axios“ zitierte einen Beamten des Weißen Hauses und erklärte, nach den Gesprächen zwischen Witkoff und Kushner und Netanjahu stünden die USA und Israel kurz vor einer Einigung über den Plan. Eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle erklärte gegenüber „Haaretz“, die Differenzen zwischen beiden Seiten über Trumps Plan würden kleiner, doch für eine Einigung sei auch die Zustimmung der Hamas erforderlich, die noch nicht formalisiert sei. Laut „Al Jazeera“ hat die Hamas ihre Bereitschaft bekräftigt, jeden Vorschlag der Vermittler positiv und verantwortungsvoll zu prüfen, um die nationalen Rechte des palästinensischen Volkes zu wahren. Am Donnerstag erklärte die Hamas, ihre „Waffen dürfen nicht angetastet werden“ und der Widerstand sei eine nationale und moralische Verantwortung, die ihre Legitimität vom palästinensischen Volk erhalte. Ziad sagte, es gehe bei den Verhandlungen um eine völlige Meinungsverschiedenheit in wesentlichen Fragen, nicht um eine Diskussion von Details. „Israel macht einen kompletten Rückzieher bei allem, was die Vermittler vorgeschlagen und vereinbart haben“ und gab bekannt, dass „Katar und Ägypten Israel gestern und heute mehr als zehn verschiedene Vorschläge unterbreitet haben, aber Israel sie alle abgelehnt hat“.
Worin bestehen also die Streitpunkte? Israel besteht weiterhin auf der vollständigen Kontrolle über das Netzarim-Gebiet im Zentrum des Gazastreifens, der Philadelphia-Route, die Gaza von Ägypten trennt, dem Gaza-Übergang, der Rückkehr der vertriebenen Palästinenser aus dem Süden in den Norden und den Mechanismen für die Bewegungsfreiheit zwischen den Phasen des Abkommens, so Ziad abschließend.
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