Zäher Kampf um Tripolis, lächerliche Berichterstattung über den Krieg in Tripolitanien in Medien deutscher Zunge

Eine Ansicht von Tripolis. Quelle: Pixabay

Tripolis, Libyen, Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Kampf um Tripolis ist zäh. Er ist vor allem ein Kampf am Boden, ein Straßenkampf, aber auch einer der Fliegerkräfte.

Das „ORF“ (28.4.2019) teilt mit, was „Journalisten der Nachrichtenagentur AFP und Einwohner von Tripolis berichteten“. Die hätten gestern das „Dröhnen von Flugzeugen über der Stadt und lauten Explosionen zwischen 23.00 Uhr und Mitternacht“ gehört. „Bewohner berichteten zudem von anhaltendem Gewehrfeuer aus Maschinenpistolen und Flugabwehrkanonen.“

„Die Vereinten Nationen teilten mit“, heißt es heute in der „Welt“ (28.4.2019), „dass Wohngebiete mit Raketen und Mörsergranaten beschossen wurden. Sie seien ’sehr besorgt‘ wegen anhaltender Berichte über willkürliche Angriffe auf besiedelte Gebiete.“

Munition und Waffen, die von der Libysche Nationale Armee (LNA) unter Chalifa Haftar eingesetzt werden, stammen zum Teil aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und aus Ägypten. Für die einen ist Haftar ein General, für die anderen ein „Warlord“ (Spiegel-Online, 28.4.2019). Den Spiegel-Autoren ist die LNA auch eine „sogenannte“ LNA wie die sogenannte Bundeswehr, nur anders. Wohl wahr, dass die LNA die Armee von Cyrenaika ist, doch die Offiziere und Soldaten und dem Bürgermeister von Tripolis, Fayez Sarradsch, der sich Präsident nennt, sind auch nichts weiter als eine von Milizen unterstützte Government of National Accord (GNA) genannte Armee von Tripolitanien.

Haftar, der auch Staatsbürger der Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) ist und dort einige Jahre für den Geheimdienst CIA arbeitete, wird von VS-Präsident Donald Trump unterstützt.

Für die „Zeit“ (28.4.2019) sind die Angreifer „Rebellen“, die „ihre Offensive auf die libysche Hauptstadt“ fortsetzen würden. „Bislang wurden bei den Kämpfen fast 300 Menschen getötet und mehr als 1.000 verletzt.“ Rebellen? Wer die Soldaten und Offiziere aus Tripolitanien Rebellen nennt und Khalifa Haftar einen Rebellenkommandeur, der hat nicht den Hauch einer Ahnung von dem, was dort passiert. Das ist genau so dumm wie das Geschreibsel von einem Bürgerkrieg. Libyen war immer ein Staat der Stämme, das unter dem Militär zwangsvereinigt war. Keinem gelang das Verteilen der Bodenschätze und Herrschen besser als Gaddafi.

Haftar weiß das, er war mit Gaddafi einer der Offiziere, die König Idris und sein 1951 auf kolonialen Fundamenten gegründetes Königreich 1969 die Gefolgschaft verweigerten. Damals waren er und Gaddafi spätpubertäre Rebellen. Heute ist Haftar eine erfahrene Führungsfigur, der sich bei den großen geopolitischen Mächten abgesichert hat. Die Merkel-Deutschen oder die Beamten der Europäischen Union beziehungsweise nach Brüssel abgeschobenen Parteileichen zählen nicht dazu.

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