… wo der Mensch geht und die Natur bleibt – Serie: Yadegar Asisi zaubert „Amazonien“ in den Panometer Leipzig (Teil 2/2)

Rundum staunen: Auf der sechs Meter hohen Plattform ist der Betrachter rundum vom Regenwald umgeben.

Frankfurt am Main (Weltexpress) – Aber es langt in dieser wundersamen Ausstellung auch, sich ohne alles Wissenwollen erst einmal dieser nachgeahmten Natur hinzugeben. Sie einfach auf sich wirken lassen. Das wäre der erste Schritt. Einfach schauen und erleben. Aber dann beim zweiten Durchgang sieht man einfach genauer hin, die Augen folgen nicht dem Rund, sondern bleiben hier am Amazonas hängen, der mit schweren Wolken überdacht ist. Regen naht. Das sieht man einfach. Hier macht es sich das Faultier gemütlich und dort hängen die Lianen herab. Genau. Tarzan und Jane fallen einem sofort ein, aber auch, daß doch Lianen Schmarotzer sind, wie wir einst lernten. Aber hier in Amazonien wird die Natur nicht in Gute und Schlechte sortiert – eh eine Klassifizierung des Menschen und nicht die der Natur -, sondern ihre Eigenschaften werden gezeigt und benannt. Und Lianen sind Wunderpflanzen, weil sie einerseits so elastisch sind und dann gleichzeitig eine Stabilität gewinnen, so daß selbst fette Affen – oder eben Tarzan – an ihnen schaukeln können und sie auch dann nicht zerbrechen, wenn ihr Trägerbaum, an dem sie sich hochgehangelt hatten, stürzt.

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