Görlitz, Deutschland (Weltexpress). Bei der Europawahl schaffte es die Alternative für Deutschland (AfD) vor allem in Brandenburg und Sachsen ganz nach vorne. Die AfD ist dort stärkster der Parteien. In der gesamten Berliner Republik kommen die Blauen auf elf Prozent, aber in fast allen Wahlkreisen im Osten der Republik auf deutlich über 20 Prozent. In machen Wahlkreisen wie Görlitz holt die AfD sogar über 30 Prozent.
Die AfD ist vielerorts stärkste Partei und das mit Abstand. In anderen Gegenden, vor allem im Westen der Bundesrepublik Deutschland (BRD) kommt sie gerade einmal über 5 Prozent. In Würzburg schafft die neue Partei nur 6 Prozent. Sicherlich ist es nicht einfach, in Bayern der CSU Paroli zu bieten, aber die meisten Mitglieder der AfD würden sich wünschen, in Landkreisen wie Göttingen mehr als nur 6,7 Prozent zu erreichen.
Weder üben noch drüben stellt die AfD bisher einen Bürgermeister, doch das könnte sich jetzt ändern. In der „Welt“ (27.5.2019) wird darüber berichtet, dass „AfD-Politiker Sebastian Wippel … nach der ersten Runde der Oberbürgermeisterwahl in Görlitz vorn“ liege, „wie Wahlleiterin Cornelia Herbst am Sonntagabend mitteilte“. Wippel hätte „9710 Stimmen und damit 36,4 Prozent“ bekommen. „Da Wippel die absolute Mehrheit verfehlte, muss er sich am 16. Juni einem zweiten Wahlgang stellen. Hier reicht die relative Mehrheit der Stimmen. Görlitz wäre die erste Stadt in Deutschland, in der die AfD einen Oberbürgermeister stellt.“
In Görlitz erhielt die AfD damit sogar mehr als „bei der letzten Bundestagswahl mit 32,9 Prozent der Zweitstimmen“, heißt es in „Sputnik“ (27.5.2019), wo allerdings auch darauf hingewiesen wird, dass bei der Stichwahl die Kandidaten der Partei Bündnis 90/Die Grünen eventuell verzichten werde, um einen etwas besser platzierten Schwarzen Octavian Ursu von der CDU gegen den Blauen gewinnen zu lassen. In „Sputnik“ wird Grünen-Politikerin Franziska Schubert wie folgt zitiert: „Wenn ich denke, dass ich den Abstand nicht überbrücken kann, werde ich mir überlegen, ob ich antrete zum zweiten Wahlgang. Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst. Ich möchte nicht, dass die AfD den Oberbürgermeister in dieser Stadt stellt.“