Wie sicher ist Skype?

Quelle: Pixabay, gemeinfrei, CC0 Public Domain

Dank Edward Snowden, der seit 2013 den Titel Whistlerblower trägt, weiss die Welt von dem als Top Secret eingestuften Programm PRISM der Vereinigten Staaten von Amerika (USA), die mit anderen Programmen wie Mainwai, Marina und Nucleon zum gigantischen Überwachungsprogramm Stellar Wind zählt.

Laut Washington Post und Guardian stecken große US-amerikanische Kapitalgesellschaften, die als U.S. Service Provider gelten, tief im Überwachungsssumpf. Laut den Autoren Barton Gellman und Laura Poitras in der Washington Post am 06.06.2013 seien die „U.S. Service Providers Microsoft, Yahoo, Google, Facebook, PalTalk, AOL, Skype, YouTube, Apple“ in der Wikipedia-Wortwahl „beteiligt“.

Poitras blieb am Thema dran und heute finden wir in Spiegel-Online unter ihrer Autorenschaft sowie der von Jacob Appelbaum, Aaron Gibson, Christian Grothoff, Andy Müller-Maguhn, Michael Sontheimer und Christian Stöcker, einen ganz besonderen Hinweis auf das Microsoft-Programm Skype.

Skype ist eine kostenlose IP-Telefonie-Software von Microsoft, die nach Eigenangaben von „Millionen von Menschen“ jeden Tag genutzt werde. Kostenlos stimmt einerseits, wenn man innerhalb von Skype unterwegs ist. Andererseits ist für IP-Telefonate in Festnetze oder zu Mobiltelefone ohne Skype Geld zu zahlen. Seit Februar 2011 sollen Skype-Daten gesammelt und seit Herbst 2011 soll Skype „komplett abehört“ worden sein. So und nicht anders sei das „in einem NSA-Schulungspapier aus dem Snowden-Archiv“ zu lesen. Die Daten von Skype, das vor allem als Videotelefonie-Programm genutzt wird und seit einigen Monaten sogar kostenlose Gruppenvideotelefonie möglich macht, seien „seitdem für die Überwacher zugänglich“.

Von Microsoft ist zu lesen: "Wir versorgen Regierungen nicht mit direktem oder uneingeschränktem Zugang zu Kundendaten oder Codierungsschlüsseln."

Für die genannten Autorin ist das jedoch „offensichtlich nur ein Teildementi“, weil „eingeschränkte Übermittlung der Kommunikation der Skype-Nutzer … damit nicht ausgeschlossen“ sei.

Skype sei also seit 2011 „aufgrund der Anordnung eines geheimen Gerichts als Datenquelle für die NSA verfügbar“, heisst es heute in Spiegel-Online. Und das ist schlecht so.

Gut hingegen ist und bleibt neben Geheimtinte auf Papierbriefen, die mit Brieftauben verschickt werden, die Verschlüsselung. Toll ist das auf dem Prinzip des Onion-Routing basierende Tor, ein Netzwerk zur Anonymisierung von Verbindungsdaten. Wer dann noch Cspace verwendet, macht den US-Amerikanern das Überwachen möglicherweise doppelt schwer. Und je schwerer das Überwachen wird, desto besser.

Übrigens, Snowdon soll über die freie Linux-Distribution Tails, die fest ins Betriebssystem eingebunden ist, genutzt haben, um im Juni 2013 Informationen über PRISM an die Wahsington Post und den Guardian zu senden. Skype nutzte er nicht.

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