Wie schön man Langeweile und Leere filmisch zelebrieren kann – Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos

Frankfurt am Main (Weltexpress) – Ohne Zweifel ist der wichtigste Film „Somewhere“ von Sofia Coppola, in Venedig diesjährig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Was darin passiert? Nichts und Nichtiges. Man wünschte sich, daß dieser Film in eine strahlensichere Einlage tief in der Erde gelagert würde und dereinst von Erdbewohnern als archäologisches Fundstück aufgefunden würde. Und dann möchten wir gerne deren Gesichter sehen, über menschliches Leben auf Erden am Anfang des 21. Jahrhunderts. Sicher, das würden die auch schnell herausfinden, daß es sich um Oberschichtsphänomene handelt, nicht unbedingt die der Kultur, sondern des Geldadels, hier vertreten durch den Filmstar Johnny Marco (Stephen Dorff), der sich furchtbar anstrengen muß, das Leben außerhalb des Drehens nicht total langweilig zu finden. Immer schläft er ein, selbst dann, als er sich sehr sehr blonde Zwillinge in seine Suite bestellt, die an Tanzstangen herumturnen – Tanz genannt – und dabei ihre Hintern und die kleinen Brüste blitzen lassen. Todlangweilig alles und so schläft Johnny weiter.

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