Wie man das Maskulinum kastriert und zum „Übergeschlechtlichen“ erklärt – Serie: Kleine kommentierte Zeitungsumschau in den „Sprachnachrichten“ und „Deutsche Sprachwelt“ (Teil 3/3)

Das große I beim Scrabbeln gibt nur einen Punkt.

Frankfurt am Main (Weltexpress) – Die ’Deutsche Sprachwelt’ nennt sich „Die Plattform für alle, die Sprache lieben“. Herausgeber ist der ’Verein für Sprachpflege e.V.’, über den man sich über dessen Internetadresse über weitere Aktivitäten unterrichten kann. Auf der Linken der Titelseite stehen Kurznachrichten, wo uns die oberste gefällt und die zweite mißfällt. Dort ist nämlich ein Aufkleber abgedruckt, den wir nicht kannten: In einem Oval steht das englische Wort SALE mit einem dicken roten Strich durchgekreuzt, darunter steht “Schluß“ und in kleiner roter Schrift unten drunter: „mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache“. Das ist ein schönes Spiel mit den Worten, denn gar zu albern ist es, das eindeutige Wort vom Schlußverkauf oder dem Sommer- und Winterschlußverkauf mit „Sale“ aufzumotzen. Aber da haben die Verbraucher eine deutliche Sprache gesprochen, denn immer noch gibt es genügend ältere Menschen, die das gar nicht verstehen und darum diese Läden nicht betreten und genug, die sich das Wort zwar übersetzen können, aber sich so darüber ärgern, daß sie partout in ein solches Geschäft nicht hineingehen.

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