Berlin, Deutschland (Weltexpress). Wenn auch der Mordanschlag auf Salman Rushdie in der schiitischen Fatwa des iranischen Revolutionsführers Ajatollah Chomeini liegt, der diese 1988 verfügt hatte, so kann niemand sagen, daß die jetzige Tat in New York nichts mit dem Islam zu tun habe. Ob nun Schiiten oder Sunniten eine Beleidigung des Propheten für todeswürdig halten, macht keinen Unterschied.
Die nichtislamische Welt muß grundsätzlich von allen Muslimen verlangen, daß sie nicht jegliche, auch nur geringste Kritik am Verhalten Mohammeds, zu einem Sakrileg erheben.
Der Prophet muß zu einer Gestalt der Geschichte werden. Geschieht das nicht, so sind andere Mordanschläge auch aus nichtigem Anlaß vorprogrammiert.
Ein „weltweites Entsetzen“ über das Verbrechen an Salman Rushdie hat es eben nicht gegeben; es kam nur aus der nichtmuslimischen Welt.