Die Veranstaltung der Daimler AG am gestrigen Montag begann bereits am späten Nachmittag mit vier Vorträgen. Dutzenden Journalisten aus aller Welt wurde mit bunten Bilder an großen Wänden und wohl gewählten Worten über Kopfhörer vermittelt, was der Hersteller verspricht und das Nutzfahrzeug halten soll.
Ob der neue Vito wirklich ein „Kostenzwerg, Nutzlastriese und Sicherheitsexperte“ ist, wie es bis in den Abend hinein hiess, wurde unsererseits nicht vor Ort geprüft, denn wir wissen alle noch nicht den genauen Preis. Laden und fahren durfte offensichtlich auch noch niemand von den anwesenden Journalisten.
Doch etwas von dem, was wir hörten und sahen, teilen wir gerne mit und zitieren aus der Pressemitteilung der Daimler AG vom 28.07.2014: Der neue Vito mit dem Mercedes-Stern am Kühlergrill, am Lenkrad und am Heck „ist der vielseitige Vollprofi unter den Mid-Size Vans zwischen 2,5 t und 3,2 t zulässiges Gesamtgewicht. Seine Nutzlast liegt auf Rekordniveau, Anschaffungspreis und Unterhaltskosten sind unerwartet niedrig: Der Preis für den Vito 109 CDI Kastenwagen startet in Deutschland bei 17.990 Euro (ohne Mehrwertsteuer).“
Dass der Vito „einer für alle“ Fälle sein könnte, das glaubt der Berichterstatter gerne und das wurde eindrucksvoll nach den "Workshops" bei der "Enthüllung" durch den seit dem 1. Januar 2006 amtierenden Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, Dr. Dieter Zetsche, im Kraftwerk Berlin vorgeführt.
Dieses Kraftwerk an der Köpenicker Straße in Mitte ist ein kahler doch im Sommer nicht kühler Ort für heiße Veranstaltungen und Ausstellungen im seit 1997 stillgelegten südlichen Trakt des Heizkraftwerks.
In der ersten Etage dieses Kraftwerks fuhren am Montagabend eine Hand voll Männer Vitos vor der Zuschauertribüne hin und her und zeigten Einsatzmöglichkeiten für Handwerk und Handel sowie fürs Gewerbe, „ob Dienstleistungen, Shuttleverkehr oder Taxi“. Zudem solle der Vito als einziges Modell seiner Klasse als „Kastenwagen in drei Längen und mit drei Antriebssystemen zur Wahl“ stehen. Das klingt gut.
Im Vergleich zum Vorgänger sei der Vito „in allen drei Längen um 140 mm“ größer geworden und nun in den Längen 4895 mm, 5140 mm und 5370 mm sowie einer Höhe „je nach Modell“ von „maximal 1910 mm“ in den Handel und passe somit prächtig „in gängige Parkhäuser, Tiefgaragen und Waschanlagen“. Rein- und Rausfahren in diese Niedrigdeckengebäude im Charme dieses Berliner Kraftwerks kann jeder den Vito „wahlweise mit Hinterrad-, mit Allrad- und nun auch mit Vorderradantrieb“. Letzterer böte „bei leerem und gering beladenem Fahrzeug ”¦ Traktionsvorteile“. Der Hinterradantrieb sei geeignet für „hohe Gewichte, hohe Anhängerlasten sowie besonders hohe Fahrdynamik“. Der Allradantrieb ist gut abseits asphaltierter oder befestigter Straßen und widrigem Wetter wie bei uns im Winter.
Probe- und testfahren würden wird gerne selber den als „Wirtschaftswunder“ präsentierten neuen Vito, der auf den ersten Blick einen eleganten wie funktionalen Eindruck hinterlässt, um über das „optimierte Fahrwerk mit neuer elektromechanischer Lenkung“ besser berichten zu können.
Dass der Vito Tourer bis maximal acht Airbags bietet – da bleibt die Beule also im Blech -, das schreiben wir allerdings nur. Sie sollten das auch nicht ausprobieren!