Weltbestseller-Spiel Rummikub von Ephraim Hertzano ist das zeitlose Legespiel „made in Israel“

© Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow, 2015

Pausen- und Reiseversion ist auch richtig, weil Rummikub, das dem Kartenspiel Rommé ähnelt, auch in größeren Formen aus der Spieleschachtel und vor allem in verschiedenen Varianten verkauft wird. Zu den Varianten zählen „Rummikub Fortuna“ und „Rummicub Reise“ sowie mit „Wort-Rummikub“ eine an Scrabble erinnernde Wort-Version.

Doch zurück zum Original-Rummikub. 1980 erhielt das von Autor Ephraim und Hanna Hertzano bereits in den 1930er Jahren entwickelte und erstmals 1950 veröffentlichte Spiel Rummikub in der Fassung aus den Verlagen Intelli und Arxon den Kritikerpreis der Spiel-des-Jahres-Jury. Damit ehrten die Mitglieder der Jury ein Spiel, das laut der freien Enzyklopädie Wikipedia „in 52 Ländern mehr als 60 Millionen Mal verkauft“ wurde und das „als drittmeist gespieltes Familienspiel weltweit“ gilt. Mit ihrer Wahl konnte die Jury also nichts falsch machen und auf folgende Geschichte verweisen.

Weil das Spielen mit Karten damals in Rumänien, wo die Hertzanos lebten, verboten war, brachten beide die Karten auf Spielsteine, die statt aus Plastik und Holz aus Perspex bestanden, heraus, indem sie verschiedenfarbige Zahlen statt Farbsymbole und Bilder verwendeten. Aus einer Umschiffung eines Verbots zum Zeitvertreib wurde, nachdem die Hertzanos nach Israel auswanderten, ein Geschäft mit dem Spielespaß und „1977 war Rummikub das bestverkaufte Spiel des Jahres“ (Wikipedia).

Die aktuelle Neuauflage von Rummikub beim Verlag Jumbo, der das Spiel in Deutschland vertreibt, beinhaltet die Produkte der von den Kindern Mariana und Micha Hertzano 1978 in Israel gegründete Firma Lemada Light Industries, die sich heute noch im Familieneigentum befindet. In der Schweiz wird Rummikub übrigens von Ravensburger und in Österreich von Piatnik vertrieben.

Zum Spielgeschehen. Das entwickelt sich, nachdem jeder Spieler 14 Spielsteine aus dem auf den Tisch verdeckten und gemischten Pool an Steinen, den wir Nachschub nennen, genommen und auf seinem Aufsteller sortiert hat, verhalten. Erst wer 30 Punkte als addierte Zahlenwerte der Spielsteine beim ersten Auslegen von seinem Aufstell“brett“ auf den Tisch legen kann, der eröffnet für sich das große Manipulieren. Das An- und Umlegen der Steine beginnt und die kleinen grauen Zellen im Kopf arbeiten immer schneller bis schlußendlich auf dem Aufsteller eines der zwei bis vier Spieler kein Stein mehr übrig bleiben. Bis dahin rauchen einige Runden die Köpfe.

Keine Frage: „Je mehr Serien ”¦ auf dem Tisch liegen, desto mehr Manipulationsmöglichkeiten gibt es“, entnehmen wir den Spielregeln und auch den Taktik-Tipp, dass es von Vorteil sein könne, „Spielsteine, die man ablegen könnte, noch zurückzuhalten und anderen Spielern den Vortritt zu lassen, um anschließend mehr Möglichkeiten für das Auslegen und den Umbau bereits auf dem Tisch liegender Serien zu haben.“

Eine Runde endet, wenn ein Spieler keine Steine mehr hat und das kann so eine gute halbe Stunde in Anspruch nehmen. Beliebig viele Runden können gespielt werden und wie bei einem Skat-Abend kann ein Rummikub-Abend lange dauern und böse enden.

Mehr über Rummikub unter www.rummikub.de bzw. www.rummikub.com und in Wikipedia unter de.wikipedia.org/wiki/Rummikub

Vorheriger ArtikelBR Volleys mit klarem Heimsieg gegen SWD powervolleys Düren
Nächster Artikel»Verbrechen gegen die Menschlichkeit« (Yanis Varoufakis) – Der Film »Macht ohne Kontrolle. Die Troika« beweist die Verschärfung der Ausbeutung durch die Europäische Union