Skurrile Charaktere, eine wunderbare Prise Humor und Tragik im 3D-Film „Die Karte meiner Träume“

Bild mit Callum Keith Rennie, Helena Bonham Carter, Jakob Davies, Kyle Catlett, Niamh Wilson und Hund in dem Film "Die Karte meiner Träume". © Epithete Films - Tapioce Films - Filmarto - Gaumont - France 2 Cinéma

Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Kartenzeichnen und wissenschaftlichen Erfindungen. Allerdings wird T.S. von Schuldgefühlen geplagt, als sein Zwillingsbruder Layton durch einen Unfall mit einer Waffe ums Leben kommt.

Als er vom berühmten Smithsonian Museum unerwartet einen Anruf erhält und dabei erfährt, dass er den prestigeträchtigen Baird-Preis erhalten soll – für seine Perpetuum Mobile Magnet Maschine. Er wird eingeladen, den Preis persönlich entgegenzunehmen und dabei eine Rede zu halten.

Ohne jemandem Bescheid zu sagen, macht er sich nachts heimlich auf den Weg, um mit einem Güterzug quer durch die Vereinigten Staaten in die Hauptstadt zu fahren. Er hinterlässt seiner Familie nur eine kurze Notiz, packt alle für ihn wichtigen Sachen (z.B. das Vogelskelett, dem er seinen Namen verdankt) in einen großen Koffer und macht sich vor Tagesanbruch auf den Weg.

An Bord des Güterzugs fährt er als blinder Passagier quer durch die USA und erlebt dabei so manches Abenteuer. Glücklicherweise transportiert der Güterzug auch ein Wohnmobil, in dem er sich zumindest bis Chicago häuslich einrichten kann. Als Reiselektüre liest er das gestohlene Notizbuch seiner Mutter, in dem sie vor allem die Entwicklung ihrer Kinder festgehalten hat. Von Chicago bis nach Washington wird er von einem Lastwagenfahrer mitgenommen, der ihn direkt vor dem Museum absetzt.

Im Smithonian Museum ahnt allerdings niemand, dass der Preisträger erst 10 Jahre alt ist – und noch dazu ein tragisches Geheimnis hütet, das sich um seinen toten Zwillingsbruder dreht…

Der Regisseur des Films ist Pierre Jeunet (Die fabelhafte Welt der Amélie) hat in seinem ersten englischsprachigen Film den Roman "Die Karte meiner Träume" von Reif Larson, erschienen 2009, mit dem wunderbaren Kyle Catlett, der selbst hochbegabt ist und mehrere Sprachen spricht, als T.S. Spivet verfilmt.

Der Film zeigt skurrile Charaktere und eine wunderbare Prise Humor, aber auch Tragik. Jeunet malt eine mythische Version von Amerika mit prächtigen herbstlichen Farben – gelbe Kornfelder, rote Scheunen oder den blauen Himmel Montanas.

Jeunet erzählt die Geschichte mit einem scharfen Auge fürs Detail und einem trockenen Comic-Touch. Im Kern ist es die Geschichte einer exzentrischen Familie, die versucht, einen Weg aus einer Tragödie zu finden, um dadurch wieder zusammen zu kommen. Er ist sehr wunderlich, aber auch sehr liebenswert.

Der Film wurde in 3D gedreht. Dadurch bekommen die Landschaftsaufnahmen eine Tiefe und Farbigkeit, die den Film zu einem optischen Erlebnis macht.

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Die Karte meiner Träume (Frankreich, Kanada, 2013)
Originaltitel: The Young and Prodigious T.S.Spivet
Genre: Drama
Filmlänge: 105 Minuten
Regisseur: Jean-Pierre Jeunet
Darsteller: Kyle Catlett, Helena Bonham Carter, Judy Davis, Robert Maillet
Verleih: DCM Film Distribution GmBH, Berlin
FSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 10.Juli 2014, sowohl in 2D als auch in 3D

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