Weit und breit keine Hoffnung am Kap der Guten Hoffnung, dafür weit über 200 Tote nach Aufruhr in Südafrika

Kap der Guten Hoffnung. Quelle: Pixabay, Foto: Jacqueline Schmid

Kapstadt, Pretoria, Bloemfontein, Südafrika (Weltexpress). Im Republik Südafrika (RSA) genannten Staat ganz im Süden des afrikanischen Kontinents, rumort es immer, auch wenn selten von Riots die Rede in Lügen- und Lückenmedien deutscher Zunge ist. Unruhen sind in Südafrika nicht die Ausnahme, sondern die Regeln. Jedoch treten diese mal hier und mal dort als einzelne Phänomene auf, die in Polizeistatistiken umgedeutet werden.

Wenn es vor einem Hotel einen Anschlag gibt, beispielsweise eine Bombe explodiert, weil der Inhaber kein Schutzgeld zahlen möchte und dieses allgemeine Äquivalent von ihm also erpresst werden muss, dann heißt es, daß eine Taucherflasche oder ein Gaskocher defekt war. Vor allem in Urlaubsgebieten ist das übliche Praxis, also die Regel, nicht die Ausnahme.

Treten diese einzelnen Phänomene allerdings zeitgleich an verschiedenen Orten auf, dann kommen selbst Lohnarbeiter der Lügen- und Lückenmedien nicht umhin, von Aufruhr und Aufständen zu sprechen. Dann wird zwar von Unruhen gesprochen, aber in einer Weise, daß diese für Versorgungskrisen verantwortlich seien. Dabei ist das umgekehrt. Versorgungskrisen führen zu Unruhe. Daß diese dann die Versorgungskrisen verschlimmern, das ist nicht die Frage in einem Staat, in dem der Klassenkampf offensichtlich ist, in dem die Schere zwischen Arm und Reich mächtig gewaltig auseinanderklafft, auch wenn Reichtum in RSA ein Massenphänomen ist. Doch die Mittelschicht ist dünn. Wenn es bei der Mittelschicht schlecht läuft, dann fallen noch weniger Krümel vom Kuchen runter zu den Massen ganz unten, am Ende, die auch im Süden von Afrika im Arsch sind. Das ist die bittere Wahrheit, die auch in Zeitungen deutscher Zunge umschifft wird wie das Kap der Guten Hoffnung.

Unter der Überschrift „Versorgungskrise wegen Unruhen – Teile Südafrikas versinken im Chaos“ wird im Staatssender „ARD“ in der „Tagesschau“ (16.7.2021 mitgeteilt, daß „auch eine Woche nach Beginn der Ausschreitungen in Südafrika … das Land nicht zur Ruhe“ komme. Nun, es ist nicht das Land, das nicht zur Ruhe kommt, sondern Millionen von Menschen, also die Leute. Von denen sollen „212 Menschen … bislang getötet worden sein. Während immer wieder Gewalt aufflammt, werden Lebensmittel und Medikamente knapp.“ Knapp waren sie vorher auch, denn die Leute waren knapp bei Kasse und konnten sie nicht kaufen. Das „Knapp“ der Lücken- und Lückenmedien meint, daß sie immer seltener in die Warenhäuser kommen. Das ist wohl wahr.

Wahr ist auch, daß Anlässe wie „die Inhaftierung des aus KwaZulu-Natal stammenden Ex-Präsidenten Jacob Zuma“ reichen, damit sich Massen von Menschen versammeln und protestieren, die flugs zu „heftigen Ausschreitungen und Plünderungen“ führen mit Dutzenden Toten und Hunderten Gefangenen. Zuma, der von 2007 bis 2017 Vorsitzender und also Oberboss des Afrikanischen Nationalkongresses war, zudem von 1999 bis 2005 Vizepräsident und von 2009 bis 2018 Präsident des Staates, aber immer auch König der Kleptokraten. Richtig, die RSA ist eine Kleptokratie, in der hinter der Folklore, der Agitation und Propaganda von Staat und Kapital übelst Klüngel und Korruption herrschen.

Wenn bei den Raubzügen und der allgemeinen Ausbeutung zu wenig Krümel nach unten fallen – ich weiß, ich wiederhole mich -, dann kommt es zu vielen Toten und Verwundeten, Verletzten, zu Getretenen und Geschlagenen, Gefangenen. Bei der seit Jahrzehnen veranstalteten Bevölkerungsexplosion und mächtig gewaltigen Überbevölkerung wären auch Millionen Tote nicht weiter schlimm. Seit Jahrzehnten wird die Lage in Südafrika nicht besser, sie wird schlechter, aber sie bleibt mehr oder weniger unter Kontrolle. Revolten führen nicht zu Revolutionen, höchstens zum Personalaustausch an diesen und jenen Stellen des Staates, vor allem der Regierung, selten des Regimes.

Anmerkung:

Lesen Sie auch den Beitrag Aufstände in Südafrika – Dutzende Tote, Hunderte Verletzte und Festnahmen von Mats Marder.

Vorheriger ArtikelMerkel und Selenski mieden heikles Thema der Investitionsunsicherheit
Nächster ArtikelKommentar: Neue repressive Maßnahmen in Franzien fast pünktlich zum Bastille-Tag – Macron macht`s möglich!