Über 200 Reiter aus der ganzen Welt stellten ihr Können den Zuschauern und Sportrichtern vor. Das deutsche Team belegte mit seinen temperamentvollen Pferden einen der vorderen Plätze im Renntölt oder Rennpass. „Ich würde mich freuen, wenn die Pferderasse dank der Weltmeisterschaft auch in der Schweiz an die Spitze der Beliebtheitsskala gelangt“, sagt Christian Gressbach vom Toggenburg Tourismus.
Unter den Gästen auf der Tribüne saßen Bruno und Margrit Rusterholz aus Hombrechtikon. Sie hatten drei Isländer aus eigener Zucht ins Rennen geschickt. Das Islandpferde-Virus hat das Ehepaar Rusterholz seit über 35 Jahren fest im Griff. Bereits in dritter Generation wird der Familienbetrieb geführt. Beide schwärmen vom sowohl temperamentvollen als auch genügsamen und ausgeglichenen Charakter der kleinen Isländer. „Die leistungsstarken Pferde von der rauen Insel sind nicht nur auf ihre Spezialgangarten spezialisiert. Viele zeigen einen guten Schritt, Trab und Galopp. Ohne eine vernünftige Grundausbildung klappt`s auch bei den Isländern mit Tölt und Pass nicht“, erklärt Bruno Rusterholz. Mit etwa viereinhalb Jahren kann mit der Ausbildung begonnen werden, da Isländer Spätentwickler sind. Auf dem Pferdehof in Hombrechtikon, nahe Zürich, werden die Pferde im Offenstall gehalten. Von anfangs zwei wuchs der Hof auf jetzt 100 Pferde. Bei Rusterholz können Kinder und Erwachsene zur Ausbildung kommen. „Wir werden durch die Weltmeisterschaft etwas bewegen, worüber die Leute noch in einigen Jahren reden“, mutmasst Roger Scherer. Sein Reithof war Austragungsstätte der diesjährigen Weltmeisterschaften. Im Neckertal bietet die Familie neben Ausbildung Ausritte mit dem Pferd in die Umgebung an. Jubelnde Ränge mit tausenden fahnenschwenkenden Zuschauern, temperamentvolle Pferde im Renntölt oder Rennpass, das sind Bilder, die jeder Besucher der Islandpferde-Weltmeisterschaften garantiert mit nach Hause nehmen wird, hofft Christian Gressbach. Doch auch nach dem Großereignis lohnt es sich durchaus mal im romantischen Neckertal vorbeizuschauen, empfiehlt der Tourismusverantwortliche. Die Landschaft ist spektakulär. Die sieben Gipfel der Churfirsten thronen majestätisch über dem Tal.
Das Natur- und Freizeitparadies ist in lediglich einer Stunde ab Zürich zu erreichen und eignet sich demzufolge nicht nur für erlebnisreiche Ferienwochen, sondern auch hervorragend für einen erholsamen Wochenendausflug. In der intakten Natur und Landschaft kann man stundenlang wandern. Und wem das Gepäck zu schwer wird, oder für Kinder eine Abwechslung sucht, dem empfiehlt Christian Gressmann eine Eselwanderung in Wildhaus. Auf dem Letzihof warten die vier Esel: Sammy, Pepino, Jana und Lisa. „Es ist ein Pilotprojekt und besonders für Familien geeignet“, sagt das Ehepaar Corina und Werner Schmid. Denn wo kann man sonst so unbeschwert das eindrucksvolle Alpenpanorama am Fuße der Churfirsten aus nächster Nähe bewundern?
Informationen:
Unter den dichten Schöpfen blitzen ausdrucksvolle Augen. Wer einen Isländer sieht und denkt: "Ach das sind ja nur Ponys", wundert sich, wenn er die kräftigen Temperamentsbündel unter dem Sattel hat. Vom Stockmaß zwar "nur" im Ponymaß, macht sich das Islandpferd unter dem Reiter richtig groß und zeigt, was es so drauf hat. Neben Schritt, Trab und Galopp beherrschen fast alle Islandpferde den wirbelnden, bequemen Tölt und den blitzschnellen Rennpass. Tölt ist ein erschütterungsfreier Viertakt mit der gleichen Fußfolge wie im Schritt. Beim Rennpass, einer sehr schnellen Gangart, fußt das Pferd mit den jeweils gleichseitigen Beinpaar auf. Nicht alle Isländer sind kleine "Vulkane", die auf jedem Gangpferdeturnier Pokale holen. Die meisten der mittlerweile über 60.000 Nordpferde in Deutschland sind nervenstark, sehr bequem und sicher zu tölten.
Toggenburg Tourismus, Lisighaus, 9658 Wildhaus, Tel. 071 / 999 99 11, Fax 071 / 999 29 29, www.toggenburg.ch, e-mail: christian.gressbach@toggenburg.ch
Reithof Neckertal, Siggetschwil 503, 9125 Brunnadern, Tel. +41 (0)71 376 06 77, Fax +41 (0)79 697 62 81, www.reithof.ch, e-mail: info@reithof.ch
Islandpferdegestüt Niederfeld, Lächlerstrasse 44
8634 Hombrechtikon, Tel.: 0041 55 244 27 50, Di-Sa 12.00 bis 13 Uhr, www.niederfeld.ch, e-mail: info@niederfeld.ch
Esel Wanderungen in Wildhaus: Werner und Corina Schmid, Letzihof, 9658 Wildhaus, Tel. 0041 71 999 26 79
Anreise:
Mit SWISSAIR von allen größeren Flughäfen nach Zürich schon ab 109 Euro. Vom Bahnhof im Züricher Flughafen geht es mit dem Zug im Stundentakt direkt hinein in die Toggenburger Bergwelt.
Mit dem Auto ist das Toggenburg eine Stunde von Zürich-Flughafen und dem Bodensee entfernt.