Weder frei noch fair – die Wahlfarce in Weißrussland

Eine Ansicht von Minsk, Weißrussland. Quelle: Pixabay, Foto: Ирина Кудрявцева

Minsk, Weißrussland (Weltexpress). Nach der Wahl ist vor der Wahl und die Propaganda in Ost und West hört in Sachen Präsidentenwahl in Weißrussland nicht auf. Nach Angaben der Wahlkommission sei der alte Präsident (seit 1994) auch der neue. Aleksander Lukaschenko habe mit 80,23 Prozent der Stimmen gewonnen.

Unter der Überschrift „Lukaschenkos Lüge – Das wahre Wahlergebnis von Weißrussland“ heißt es in der „Bild“ (10.8.2020): „Veröffentlichte Wahlzettel aus mehreren Wahllokalen suggerieren jedoch etwas völlig anderes. Nämlich einen Erdrutsch-Sieg der Oppositions-Politikerin Swetlana Tichanowskaja!“

Weiter im Text: „Einzelne örtliche Wahlkommissionen traten vor die Menschenmengen und verkündeten Ergebnisse, nach denen Staatschef Lukaschenko eine schwere Niederlage erlitten habe. Teils kam Tichanowskaja demnach auf 80 bis 90 Prozent der Stimmen. Alleine in Minsk soll Tichanowskaja mehr als 20 Wahlbezirke gewonnen haben.“

Nach der Wahl wurde noch in der Nacht Minsk abgesperrt. Alle großen Zufahrsstraßen wurden gesperrt. Keiner kam in die Hauptstadt rein, keiner raus. In der Stadt gingen Tausende auf die Straße. Sie protestierten gegen Lukaschenko, die Lügen, die Korruption, den Wahlbetrug.

Offensichtlich wählte die Mehrheit der Bevölkerung in der Zwei-Millionen-Metropole an der Swislatsch/Swislotsch Tichanowskaja, die offiziell auf auf 9,9 Prozent gekommen sei.

Auslandsweißrussen wählten beispielsweise in Berlin nach „Bild“-Angaben „laut veröffentlichter Wahlzettel“ zu „91,4 Prozent … die Opposition.“Nur 5 Prozent“ hätten „für den Diktator“ gestimmt.

Anmerkung:

Siehe auch den Artikel „Wird Weißrussland die zweite Ukraine?“ von Armin-Paulus Hampel.

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