Wahlkampf in Armenien – Versammlungen und Demonstrationen in Eriwan

Ein Blick auf Eriwan, Armenien. Quelle: Pixabay, Foto: Makalu

Eriwan, Armenien (Weltexpress). In Eriwan, auch Jerewan geschrieben, der Hauptstadt von Armenien, in der rund eine Millionen Menschen leben und die als älteste Stadt der Welt gilt. Lange Zeit stand die christliche Stadt unter Herrschaft von seldschukischen Türken und also Muselmanen. Als die Russen kamen, wurde Eriwan wieder christlich. Als in Peterburg die Zaren gingen und die Bolschewiki kamen wurde im Mai 1918 in Eriwan die Demokratische Republik Armenien ausgerufen.

Statt Soldaten des Zaren kamen nun Soldaten der Roten Armee und Eriwan wurde Hauptstadt der Armenischen Sowjetrepublik. Kirchen wurden dem Erdboden gleichgemacht, allerdings auch Moscheen. Viele alte Gebäude mit Geschichte wurden abgerissen, auch Bäder und Bazare.

Die meisten Armenier, darunter auch diejenigen, die den Völkermord durch Türken überlebten, widersetzten sich dieser oder jener Russifizierung. 1991 wurde die über 2.800 Jahre alte Stadt Eriwan erneut unabhängig und frei.

Am Freitag gab es wieder Versammlungen und Demonstrationen gegen Nikol Paschinjan, der noch Regierungschef ist und am Sonntag wiedergewählt werden will.

Unter der Überschrift „Armenien – Anhänger der Opposition demonstrieren in Eriwan“ wird in „Deutschlandfunk“ (19.6.2021) mitgeteilt, daß die Menge Kotscharjan rief. Robert Kotscharjan, der in Stepanakert geboren wurde, ist der Ex-Präsident. Er war zudem Premierminister in Armenien und Bergkarabach, heute Republik Arzach. Er hält Armenier und Aserbaidschaner (Türken) für „ethnisch inkompatibel“. Ob Kotscharjan gegen Paschinjan gewinnt?

Nun, insgesamt stehen 26 Parteien zu Wahl und also allerlei Kandidaten. Die Spitzenkandidaten und Parteiführungen rufen immer wieder zu Versammlungen, Kundgebungen, Proteste und Demonstrationen auf. Was am Freitag geschah, das ist also Tagesgeschäft.

Die Mehrheit scheint einen Langzeitherrscher wie Sersch Sargsjan, der von Paschinjan abgelöst wurde, nicht mehr zu wollen, doch Paschinjan, der zuvor Journalist war, gilt nun als Kriegsverlierer. Das wiegt in Armenien schwer und kommt in der Wahl-Waagschale seinen Gegnern zugute.

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