„Vive la France!“ ab 18. April 2020, um 19 Uhr – „Berlin-Phil-Serie“ beginnt im Weltnetz mit Werken von Jean-Philippe Rameau, Claude Debussy, Jacques Ibert und Maurice Ravel

Die Philharmonie in Berlin angestrahlt in der Nacht. © Foto/ BU: Andreas Hagemoser, Aufnahme: Berlin, 26.2.2017

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Manche mögen es nicht mehr hören oder lesen, dass wieder eine Ausstellung oder ein Konzert abgesagt oder ins Weltnetz verlegt wird, aber so ist das.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit würden solche Veranstaltungen stattfinden, obwohl mittels der neuen Medien eine Weltöffentlichkeit erreicht wird. Diesen Weg beschreiten auch die Macher der Stiftung Berliner Philharmoniker. Weil die Philharmonie Berlin vorerst geschlossen bleibt und das wohl wenigstens bis zum 31. August 2020, wolle „das Orchester jeden Samstag um 19 Uhr zu einem Konzertprogramm in die Digital Concert Hall“ einladen, heißt es in einer Pressemitteilung der Berliner Philharmoniker vom 17.4.2020. Dort würden nach eigenen Angaben die Berliner Musiker „als erstes Orchester überhaupt … ihre Werke der ganzen Welt zugänglich“ machen. Das könne man auf einem Smarthone sehen und hören, aber auch im Kino, jedenfalls in dem einen oder anderen.

Mann muss sich dort anmelden mit E-Mail-Adresse und Passwort und kann, wenn man einen „Gutschein-Code“ eingibt, dann bekommt man „für 30 Tage“ den „Zugang zu allen Konzerten und Filmen“ kostenlos. Weil auch im Weltnetz der Ton die Musik macht, würden nach Angaben der Stiftung Berliner Philharmoniker „erfahrene Tonmeister“ dafür sorgen, dass „der Klang der Berliner Philharmoniker originalgetreu eingefangen“ werde.

In der Pressemitteilung heißt es, dass „die Berlin Phil Series … exklusiv“ in dieser „Digital Concert Hall zu erleben“ seien. „Zum Start der Reihe am Samstag, dem 18. April 2020, um 19 Uhr Berliner Zeit (13 Uhr New York; 2 Uhr Tokio (+1)) dreht sich alles ums Thema Frankreich. Unter dem Titel ‚Vive la France‘ spielen Emmanuel Pahud, Flöte, Amihai Grosz, Bratsche, und Marie-Pierre Langlamet, Harfe, Werke von Jean-Philippe Rameau, Claude Debussy, Jacques Ibert sowie Maurice Ravel. Das Hauptwerk des Abends ist eine Aufzeichnung von Debussys La Mer unter der Leitung von Claudio Abbado aus dem Jahr 2009. Der Stream wird am Sonntag, dem 19. April 2020, um 13 Uhr Berliner Zeit (7 Uhr New York, 20 Uhr Tokio) wiederholt.

In der darauffolgenden Woche, am 25. April 2020, wird Noah Bendix-Bagley, Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, ein Programm unter dem Motto ‚An American in Berlin‘ präsentieren. Kammermusikalische Stücke für Violine und Klavier von George Gershwin, Amy Beach und John Corigliano werden mit Orchesterwerken amerikanischer Komponisten kombiniert: Auf dem Programm stehen u. a. Leonard Bernsteins Westside Story, Werke von Charles Ives und John Adams – und auch Cartoon-Musik wird zu hören sein.“

Als ein zusätzliches Angebot dürfte das nicht schlecht sein, sondern gut, aber ein echtes Konzert vor Ort erleben zu dürfen, das ist etwas Echtes, Authentisches und durch nichts zu ersetzen, oder?

Anmerkung:

Vorstehender Artikel von Ingeborg Iltis wurde am 18.4.2020 im KULTUREXPRESSO erstveröffentlicht.

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