Venedig vom Wasser aus betrachtet – Serie: Von Berlin bis Venedig oder Einmal Lagune und leider zurück (Teil 3/5)

© WELTEXPRESS, Foto: Stefan Pribnow

Im historisches Zentrum, dem centro storico, stoßen sie zum Ruß auch noch Reisende aus und zwar in Massen. Weitere Menschenmassen werden vom Marco-Polo-Aeroporto, der auf dem Festland am unmittelbaren Rand der Lagune liegt, herangeschippert. Ich reise mit der Bahn über einen Deich mit Dutzenden anderen ins Herz der voll und ganz auf den Tourismus ausgerichteten Wasserstadt.

Der Bahnhof Santa Lucia, den Reisende über den den Ponte della Libertí , das ist die über 3,6 km lange Freiheit-vom-Faschismus-Brücke, erreichen, liegt direkt am Canale Grande und wer aussteigt und hinausgeht, der blickt auf Boote, Boot, Boote. Geschäftstüchtige Gondoliere, also alles Männer bis auf eine Frau, die sich 2007 ihre Lizenz vor Gericht erstritt, lotsen erst die Laufkundschaft in ihre venezianischen Gondeln, und bugsieren dann die Bewunderer ihrer Fahrkunst mit einem einzigen, steuerbordseitigen Ruder, dem Remo, auf und davon.

Der Canale Grande im Venezianischen CanaÅ‚azzo ist laut Wikipedia „die knapp vier Kilometer lange, zwischen 30 und 70 Meter breite und bis zu fünf Meter tiefe Hauptwasserstraße in der Lagunenstadt Venedig“. Entlang dieses s-förmigen Kanals, der auf vier Brücken, darunter die berühmte Rialtobrücke, überquert werden kann, sind über 200 prächtige, prunkvolle Paläste zu bewundern. Baukunst wohin das Auge blickt. Wer richtig gebucht hat, bekommt seine Fahrt mit Musik und Gesang oder auch als romantische Reise durch immer kleiner werdende, verschlungene Kanäle. Das empfundene Drehmoment liegt nicht am gereichten Wein.

Bis die Gondeln Trauer tragen können Kirchen und Knäste, passend dazu jede Menge Seufzerbrücken, vor allem die Ponte dei Sospiri, erreicht und in Augenschein genommen werden. Doch heute holen die Leute hier Handys und keine Handtücher mehr raus. Wer schnell auf dem Wasser unterwegs sein möchte, der wählt ein Motorboot, von denen es ebenfalls unzählige zu geben scheint. Eigenwillig, eigenhändig und zudem ohne Gondelgesang mit Unmengen Mund- und Rasierwasser oder Motorbootgeknatter samt Abgase wird die Fahrt mit einem Kajak ein naturnahes und echt eigenes Erlebnis. Auf diese auch für Venedig noch abenteuerliche Weise entdecken Reisende vieles, was sonst verborgen bleibt. Vor allem lässt einem die Gemächlichkeit erfahren, dass die Lagune ein Gezeitengewässer ist, auch wenn der Tidenhub immer weniger wird. Am Ende einer Paddeltour spürt jeder, dass die 175 Kanäle eine Gesamtlänge von 38 Kilometer aufweisen.

Anschließend ruht der Reisende angenehm in einer der wenigen Parkanlagen, wie den Giardini Papadopoli, dem Biennalegelände oder dem Garten vor den Prokuratien, oder in einer Hotelanlage, wie dem Palladio Hotel & Spa auf der Insel Giudecca, aus. Wie sich die zum Bauer`s in Venedig gehörende Villa Palladio anfühlt, darüber berichte ich im nächsten Teil dieser Serie.

Infos:

Mehr über Venedig: www.venice-tourism.com

Venedig in Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Venedig

Venice Kayak, c/o Campeggio San Nicolí², Via dei Sanmicheli 14, I-30126 Lido di Venezia, Telefon: 0039/3464771327, www.venicekayak.com

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