Auf dem Großfeldrasen des Campus in Karlsruhe (TH) sowie zwei Kunstrasenplätzen vom KSC Wildparkstadion spielten die Frauenmannschaften in drei Gruppen. Den Turnier Spielplan hatte der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) per Losverfahren ermittelt. Favorit des Turniers war der Titelverteidiger die Wettkampfgemeinschaft (WKG) München, die am ersten Tag in Gruppe A gegen die WKG Göttingen und die WKG Würzburg antrat. In Gruppe B trafen die Konkurrenten der WKG Erlangen-Nürnberg auf die WKG Saarbrücken und die WKG Augsburg. Das starke Team der WKG Münster kämpfte in Gruppe C gegen die Mannschaft der Ruhr Universität Bochum und die WKG Mainz.
Gespielt wurde mit Turnierbällen des Ausrüsters Molten – for the real game.
Vorrunde Gruppe 1:
Durch die Universiade Berufung der Spielerinnen Breuning und Abersfelder, gehandicapt durch einige verletzte Spielerinnen, die zu Hause blieben, konnte die WKG Würzburg nur mit 10 Fußballerinnen anreisen. Aber schon nach 10 Minuten im ersten Spiel verlor die WKG Würzburg eine weitere Spielerin durch Verletzung. Das Spiel endete 5:0 für München. Als dann im Spiel gegen die WKG Göttingen sich wiederum eine Spielerin verletzte und das Team aus Franken nur noch in absoluter Unterzahl mit 8 Fußballerinnen weiterspielte
und eine 7:0 Niederlage kassierte, war es den vom Pech verfolgten Würzburgerinnen hoch anzurechnen, dass sie trotzdem mit Eifer und Energie dagegenhielten. „Solche Tage sind bitter, aber dabei sein bedeutet für uns alles,“ erklärte ein Würzburger Betreuer im Pressezentrum.
Tabelle: 1. WKG Göttingen Tore 9:1, Punkte 6; 2. WKG München Tore 6:2, Punkte 3; 3. WKG Würzburg Tore 0:12, Punkte 0.
Vorrunde Gruppe 2:
Die Spielerinnen der WKG Erlangen-Nürnberg erwischten einen guten Start und siegten jeweils 2:0 gegen die Uni Augsburg und die WKG Saarbrücken. Die minimalistische Spielweise der Augsburgerinnen setzte auf eine starke Abwehrkette mit Libero. Sie schlugen die offensiv spielenden Saarländerinnen mit 1:0. Sie kamen sogar mit negativem Torverhältnis eine Runde weiter. Eine Mannschaft ohne Stars, aber mit Geschlossenheit, Disziplin und Mannschaftsgeist, obwohl sie eigentlich noch nie in dieser Formation zusammenspielten.
Tabelle: 1. WKG Erlangen-Nürnberg Tore 4:0, Punkte 6; 2. Uni Augsburg Tore 1:2, Punkte 3; 3. WKG Saarbrücken Tore 0:3, Punkte 0
Vorrunde Gruppe 3:
Bochums Trainerin Nadine Queisler konnte auf das Duo Ann-Christin Rittmeier und Alina Jantscher vom Aufsteiger der 2. Bundesliga TuS Harpen bauen. Bochum schlug im ersten Spiel die athletisch starke Mainzer Mannschaft mit 2:0. Mainz wiederum bezwang die Studentinnen aus Münster mit 2:0. Als die WKG Münster überraschend im letzten Spiel mit 1:0 gegen Bochum führte, hätte ein weiteres Tor für Münster eine Patt Situation in Toren und Punkten erbracht. Nun die Münsteranerinnen schafften es nicht und schieden mit viel Pech aus.
Tabelle: 1. WKG Bochum Tore 2:1, Punkte 3; 2. WKG Mainz Tore 2:2, Punkte 3; 3. WKG Münster Tore 1:2, Punkte 3.
Zwischenrunde Gruppe A:
Göttingen traf im ersten Spiel der Gruppe auf Augsburg und gewann ganz knapp gegen die Defensivmannschaft mit 1:0. Augsburg erkämpfte gegen Bochum ein Remis 0:0. Da Bochum gegen Göttingen mit 0:2 verlor, kam Augsburg mit besserem Torverhältnis ohne ein Tor erzielt zu haben mit Göttingen in das Halbfinale. Mitfavorit Bochum schied aus.
Tabelle: 1. WKG Göttingen Tore 3:0, Punkte 6, – 2. WKG Augsburg Tore 0:1, Punkte 1; 3. WKG Bochum Tore 0:2, Punkte 1.
Zwischenrunde Gruppe B:
Das in der Vorrunde gut gestartete Erlangen-Nürnberg verlor gegen München mit 0:1 und spielte Remis 0:0 gegen Mainz. Mainz steigerte sich gegen München und siegte glatt mit 3:0. Die in dieser Zwischenrunde sieglose Mannschaft Erlangen-Nürnberg schied aus.
Tabelle: 1. WKG Mainz Tore 3:0, Punkte 4; 2. WKG München Tore 1:3, Punkte 3; 3. WKG Erlangen-Nürnberg Tore 0:1, Punkte 1.
Der erste Tag endete somit mit folgenden Halbfinalisten: Göttingen, Augsburg, Mainz und München. Für die ausgeschiedenen Mannschaften endete der Abend mit dem geselligen Teil der Veranstaltung. Das Organisationsteam hatte ein attraktives Rahmenprogramm für die studentischen Gäste und das fußballbegeisterte Publikum zusammengestellt – auf dem Uni Campus fand das traditionelle UstA Unifest 2009 statt, Zeit auch für Gespräche und persönliche Kontakte und Bekanntschaften.
Halbfinale:
Am Sonntag, dem Tag der Entscheidung, spielten zeitgleich im Uni Stadion die WKG Göttingen gegen die WKG München sowie auf dem KSC Kunststoffrasen die WKG Mainz gegen die WKG Augsburg. Göttingen ging in einer ausgeglichenen Begegnung durch einen Konter mit einem Tor von Sandra Hallmann zum 1:0 in Führung. In den letzten 10 Minuten der zweiten Halbzeit erhöhte das Münchner Studentinnen Team das Tempo und den Druck auf Göttingen. Die Mittelfeldstrategin und Zweitliga-Spielerin Sandra Bauer (Wacker München) erzielte noch in der regulären Spielzeit (2 x 15 Minuten) den Ausgleich zum 1:1. Die Verlängerung von 2 x 5 Minuten blieb torlos. Glückliche Sieger im Elfmeterschießen war Göttingen mit 3:2. Beide Mannschaften verfehlten das Tor oder verschossen einige Elfmeter. Göttingen hatte wohl Fortuna auf seiner Seite. Titelaspirant und Vorjahressieger München verlor mit viel Pech. Das Endergebnis lautete 4:3 Toren.
Im zweiten Halbfinale dominierte die Mainzer Uni Mannschaft mit Denise Katerla, Katrin Dräger, Karo Hinkel und Claudia Weigand über weite Strecken das Spiel. Trotzdem kamen sie in der regulären Spielzeit gegen die extrem defensiv spielende Überraschungsmannschaft Augsburg zu keinem Torerfolg. Die Augsburger Abwehr, organisiert von den Abwehrspielerinnen Katharina Echter, Annette Mader, Sophie Schlägl und Julia Kühn, ließ nichts anbrennen. Auch die Verlängerung blieb torlos. Der glückliche Sieger beim Elfmeterschießen waren die Kommolitoninnen aus Augsburg mit 5:4, Endergebnis in Toren 5:4.
Spiel um Platz 3 und 4
Die frustrierten Vorjahressiegerinnen aus München traf nun auf die ebenso enttäuschten Mainzerinnen, die gegen Augsburg so unglücklich verloren. Nach einem Mainzer Schuss prallte der Ball von der Münchner Torhüterin ab, Jenny Roder war zur Stelle und schob zum 1:0 ein. Noch in der ersten Halbzeit erhöhte Katrin Dräger nach einem Flachpass von Rechtsaußen in die Mitte nach einem Zuspiel von Denise Katerla zum 2:0. Die Mainzerinnen zogen sich zurück und die Münchnerinnen versuchten jetzt den Anschlusstreffer zu erzielen. Im Verlauf rettete die Verteidigung der Mainzerinnen glücklich auf der Linie. Danach innerhalb von fünf Minuten hatten die stürmenden Münchnerinnen drei Lattenschüsse zu verzeichnen. In der Münchner Drangperiode gelang aber durch eine hervorragende Einzelleistung der Mainzer Studentin Denise Katerla (TuS Ahrbach) das 3:0. Die spät eingewechselte Mittelfeldspielerin Helena Helgert (Wacker München) erzielte kurz vor dem Schlusspfiff mit einem beherzten Schuss aus zweiundzwanzig Meter den Ehrentreffer zum 3:1. Platz Drei für Mainz und Platz Vier für München.
Verdienter Finalsieg der Studentinnen der Universität Göttingen gegen Augsburg
Das Überraschungsfinale bestritten Göttingen und Augsburg – Norddeutschland gegen Süddeutschland. Der Göttinger Studentinnen Kader bestand weitgehend aus zwei Oberligavereinen aus Niedersachsen, sieben Spielerinnen von der SG Holtensen -Elliehausen und vier von Sparta Göttingen, dem Zweiten der diesjährigen Oberligasaison Also eine eingespielte Truppe im Gegensatz zur spontan formierten Mannschaft von Augsburg, die in kurzer Zeit vom engagierten 22-jährigen Trainer und Sportstudenten Matthias Mayr taktisch sehr gut eingestellt worden war. Von Anfang an machte Göttingen Druck mit Offensivfußball. Nach ungefähr fünf Minuten flankte die Stürmerin Juliane Jühne (SG Holtensen-Elliehausen) von Rechtsaußen hoch in die Strafraummitte, Augsburgs Torhüterin verfehlte den Ball und Inga Große (Sparta Göttingen) köpfte ungehindert in das Tor zum 1:0 für Göttingen. Mittelstürmerin Sandra Hallmann (Sparta Göttingen) beschäftigte ebenso wie die quirlige Juliane Jühne die vielbeinige Abwehrkette von Augsburg. Christine Vaupel (SG Holtensen-Elliehausen) schoss nach Flanke von Juliane Jühne auf die Latte. Danach rettete Augsburgs Nummer 5 Julia Kühn auf der Linie. Nach und nach konnte sich Augsburg in der zweiten Halbzeit (2 x 20 Minuten) freispielen. Über die Mittelfeldspielerin Tina Degendorfer (TSV Pfersee) liefen die meisten Gegenangriffe der spät erwachten Augsburger Stürmerinnen. Es blieb aber beim 1:0. Die Frauen der Universität Göttingen wurden verdient Deutscher Hochschulmeister im Frauenfußball auf dem Großfeld.
Das von Titelsponsor MLP finanziell unterstützte Turnier bot erstklassigen Fußballsport und wurde vom studentischen Team unter Leitung von Hochschulsportleiter Dr. Dietmar Blicker sowie Petra Lehmann und Stefan Moritz (alle Sportinstitut Karlsruhe) bestens betreut und organisiert.
Hochmotivierte Sportökonomie Studentinnen aus München
Zwei Studentinnen aus München waren doppelt enttäuscht. Nach der Meisterschaft 2008 nur 2009 ein vierter Platz und kurz zuvor eine tiefe Enttäuschung darüber, aus Gründen von Verletzungen aus der Nominierungsliste zur Universiade in Belgrad herausgenommen worden zu sein. Damit die Trauer der beiden hochmotivierten Sportökonomie Studentinnen Julia Kremser und Arlind Maurer (beide Wacker München) nicht von Dauer sein wird, haben sich Unterstützer auf Vermittlung der Redaktion bereiterklärt, Flüge nach Belgrad zu sponsern. Das serbische Generalkonsulat Frankfurt wird die Übernachtungen sicher stellen. Der Sponsor Energo East Holding AG (CH) wird mit seinem Verwaltungsrat den entscheidenden Spielen des Halbfinales und des Finales der Frauenfußballerinnen beiwohnen, Julia Kremser, Arlind Maurer und auch Bundesligaspielerin Julie Meier vom FC Bayern München sind dazu als kompetente Zuschauerinnen herzlich eingeladen.