Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Eisernen stehen am Sonntag an den „Alten Försterei“ vor einer noch nie dagewesenen Situation. Cheftrainer Nenad Bjelica legte sich beim Spiel in München mit Bayern-Stürmer Leroy Sané an.
Das Ergebnis drei Spiele Sperre. Der Kroate Bjelica darf weder auf die Bank noch an den Spielfeldrand, zudem darf er 30 Minuten vor und 30 Minuten nach dem Spiel die Union-Kabine nicht betreten. Dazu muss er 25 000 Euro Strafe berappen.
Das Coaching mit der Mannschaft übernimmt Co-Trainer Jamijel Junic und die Kommunikation mit den Journalisten Co-Trainerin Marie-Luisa Eta.
Bei Lichte besehen hat Bjelica den Eisernen im Abstiegskampf einen Bärendienst erwiesen. Eigentlich ist ein Trainer nach einem solchen Eklat für einen soliden, volkstümlichen Verein wie Union nicht tragbar. Da werden schon schmerzliche Erinnerungen an den akkuraten Urs Fischer wach, der Schweizer führte immerhin die Köpenicker von der zweiten Liga bis in die Champions League.
Böse ans Zeug flicken wollten zudem in München einige Bayern-Fans den Union-Präsidenten Dirk Zingler (58). Auf einem Banner stand mit einem Bild des Union-Präsidenten in Uniform „Lieber ein Gewinner sein, als Kritik zu äußern am Inverstoren hofierenden Stasi-Schwein.“
Zingler nahm die Schmähung zumindest äußerlich gelassen hin, als er sich zu dieser Verunglimpfung in einem Berliner-Zeitungs-Interview äußerte. „Ich musste schmunzeln. Es erstaunt mich, dass es Fans in München beschäftigt, wo ich vor 42 Jahren meinen Wehrdienst absolviert habe. Und es reiht sich auch in die zuletzt viel diskutierte Wahrnehmung des ‚Ostens‘ aus der Perspektive des ‚Westens‘. Ich lese aber noch etwas anderes daraus: Union wird inzwischen als Teil des deutschen Fußballs und auch als Wettbewerber um Aufmerksamkeit, TV-Gelder und Platzierungen in der Bundesliga ernst genommen. Das haben wir uns hart erarbeitet und wenn so ein Banner Teil des Preises dafür ist, bis in Champions League gekommen zu sein, dann halte ich das aus.“
Zingler kommt vom Bau. Er lässt sich nicht so leicht aus der Kurve werfen. Und die Eisernen sind noch lange nicht abgestiegen.
Anmerkung:
Siehe auch die Beiträge
- Knapper Sieg im Kaiserklo für eine Auswahl der FC Bayern München AG gegen Eiserne von Ralf-Rüdiger Okudera
- Nach Roter Karte wurde Nenad Bjelica wegen „unsportlichen Verhaltens“ für drei Spiele gesperrt von Ralf-Rüdiger Okudera
im WELTEXPRESS.
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