„Zu einer vollberechtigten Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union gibt es keine Alternative. In der EU gibt es Kandidatenländer, Länder, die Verhandlungen über die Mitgliedschaft führen und EU-Mitgliedsstaaten. Es widerspricht vor allem der Logik, in diesem Zusammenhang der Türkei etwas anzubieten, das nicht existiert“, zitiert der TV-Sender CNN-Turk den Chefunterhändler Ankaras.
Die Aussagen des türkischen Ministers sind eine Reaktion auf den Vorschlag des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, die Türkei solle den Status eines privilegierten Partners der EU einnehmen.
Sarkozy hatte kurz vor seinem Ankara-Besuch am heutigen Freitag erneut zu verstehen gegeben, dass er gegen einen EU-Beitritt der Türkei auftritt. Eine vollberechtigte Mitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union würde keiner der beiden Seiten zum Nutzen gereichen, sagte Sarkozy in einem Interview für die türkische Fernsehgesellschaft Kanal-D.
Die Verhandlungen über den EU-Beitritt der Türkei waren im Oktober 2005 in 35 Punkten des Integrationsdossiers aufgenommen worden. Gegenwärtig wird lediglich zu 13 Punkten verhandelt; die Verhandlungen zu 18 Fragen wurden aus politischen Gründen – unter anderem wegen der Haltung der Türkei zur Zypern-Regelung – ausgesetzt.
RIA Novosti