Traumatische Kriegserlebnisse – Annotation zum Buch „Der schmale Pfad durchs Hinterland“ von Richard Flanagan

© Piper
Hunger, Krankheiten, die unmenschlichen Vorgaben der Japaner – ein Leben ist keinen halben Pfifferling wert in dieser Welt aus Schmerz. Die Sprache ist plastisch und voller Lebensbejahungen, er beschreibt die Schicksale von Freunden und Feinden in schonungsloser Optik von der Wiege bis zur Bahre. Manchmal sind die Geschichten vielleicht zu auserzählt, doch die mitunter unbarmherzigen Perspektivwechseln in die Herzen und Seelen der Feinde sind schon ein wahnsinnig intensiver Brocken Literatur. Denn neben der Folter erhebt Flanagan auch die Freuden der Liebe und erotischer Begegnungen auf die Bühne des Romans. Evans Sexsucht, seine lebenslängliche Suche nach der einen Frau, selten waren Gut und Böse nur so wenige Millimeter voneinander entfernt. Große Schmökerfreude für die öden Tage zwischen Weihnachten und Neujahr.
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Richard Flanagan, Der schmale Pfad durchs Hinterland, Roman, übersetzt von: Eva Bonné, 448 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, Piper Verlag, München 2015, ISBN: 978-3-492-05708-0, Preise: 24,00 Euro (D), 24,70 Euro (A)
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