Islamabad, Pakistan (Weltexpress). Am Montag protestierten Tausende von Paschtunen in mehreren Städten des mmuselmanischen Staates Pakistan und zwar gegen das dort mächtige Militär. Die Proteste gingen bis in die Nacht. Parolen gegen die Streitkräfte wurden skandiert, außerdem forderten die Paschtunen die Freihlassung ihrer politischen Gefangenen. Das und noch mehr ist auf Bildern und Videos im Weltnetz zu sehen.
Paschtunen werden pakistanischen Soldaten und Offizieren vor, sie zu unterdrücken, zu drangsalieren, wahllos Menschen zu verhaften, zu foltern, verschwinden zu lassen und zu ermorden. Nein, Einzelfälle sind das nicht.
„Der Standard“ (28.5.2019) informiert unter dem Titel „Tausende bei Protesten gegen Pakistans Militär“: „Das Pashtun Tahafuz Movement (PTM/Bewegung für den Schutz der Paschtunen) hatte nach tödlichen Zusammenstößen mit dem Militär in der Region Nord-Waziristan zu den Protesten aufgerufen. Laut Militär hatte eine Gruppe einen Kontrollposten angegriffen, um einen verhafteten Terrorunterstützer freizupressen. Drei Angreifer seien umgekommen, fünf Soldaten verwundet worden. Laut PTM-Aktivisten eröffnete das Militär das Feuer auf Demonstranten, die gegen das Verschwinden eines Mannes protestierten. Ein Protestführer, der auch Parlamentarier ist, sowie acht weitere Aktivisten wurden festgenommen. Lokale Behörden verhängten in Nord- und Süd-Waziristan eine Ausgangssperre.“
Auch in „NTV (28.5.2019) wird unter der Überschrift „Drei Demonstranten in Pakistan getötet“ berichtet: „Die Paschtunen leben vorwiegend im Nordwesten an der afghanischen Grenze und fühlen sich von der Regierung und den Sicherheitskräften drangsaliert. Etwa 15 Prozent der pakistanischen Bevölkerung sind Paschtunen. Die PTM wirft dem Militär vor, bei Einsätzen gegen Islamisten willkürlich zu töten oder Menschen verschwinden zu lassen. Die meisten Taliban und ihre Anführer sind Paschtunen.“
Die Regierung in Islamabad, das historisch zum Punjab gehört, und das übermächtige Militär im Staat setzen Paschtunen im Grunde mit Taliban gleich.