Lonon, VK (Weltexpress). Theresa May hat als Premierministerin des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland (VK) ihren Verteidigungsminister genannten Kriegsminister Gavin Williamson wegen Verrats gefeuert.
Eine Regierungssprecherin teilte mit, dass der am 1976 im englischen Scarborough geborene Williamson „sensible Informationen aus einem Treffen des nationalen Sicherheitsrats vom 23. April an die Presse weitergegeben“habe, heißt es in der „Bild“-Zeitung (1.5.2019). Sie sprach von „unwiderlegbaren Beweisen“.
Die Treffen des National Security Council gelten als streng geheim. Doch in Sachen China und Huawei drangen mehrere Informationen an die Öffentlichkeit. Das führte zu diplomatischem Streit zwischen dem VK und den Vereinigten Staaten von Amerika. Sowohl an der Themse als auch am Potomac schlugen die Wellen hoch.
In der „Bild“ heißt es weit: „Williamson sei somit verantwortlich für ein Informationsleck über die Entscheidung der britischen Regierung, den chinesischen Technologiekonzern Huawei am 5G-Netzausbau im Vereinigten Königreich zu beteiligen.“
„Spiegel-Online“ teilt mit, dass „neue Verteidigungsministerin … Penny Mordaunt werden“ solle, die „bisher das Amt der Entwicklungsministerin“ innehatte. „Rory Stewart wiederum soll auf ihren bisherigen Posten aufrücken.“
Die Entscheidung für chinesische Technologie von Huawei sei gegen den Willen des einen oder anderen Ministers im May-Kabinett gefallen. Bedenken brachten offenbar mehrere Minister vor. May hingegen warf Williamson Verrat vor und soll ihn vorher aufgefordert haben, freiwillig zu weichen.
Doch der Kriegsminister dementierte die Vorwürfe. In einem offenen Brief May, den Williamson auf Twitter veröffentlichte, „schrieb er“ laut „Bild“, „dass ein Rücktritt bedeutet hätte, dass er oder seine Mitarbeiter für das Informationsleck verantwortlich wären. ‚Das war nicht der Fall.“‘
Im „Tagesspiegel“ (1.5.2019) wird darauf hingewiesen, dass „die Minister in London … schon lange … als disziplinlos“ gelten würden – „Informationen aus Kabinettssitzungen dringen regelmäßig in kurzer Zeit an die Öffentlichkeit. Dass nun auch Details aus Treffen des wichtigsten nationalen Sicherheitsgremiums an die Presse gingen, schockte viele Briten allerdings.“
Williamson, der dem „Tagesspiegel“ zufolge „als ehrgeiziger und aufstrebender Politiker“ galt, „der sich sogar im Rennen um die Nachfolge Mays in Stellung gebracht hatte“, dürften nun verbrannt sein.