Schlagworte Wien
Schlagwort: Wien
„Ich treibe nicht, ich werde getrieben”¦“ – Serie: „Ernst Toch. Das...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das „Arbeitszimmer/Mannheim oder Berlin/Morgen. 1918-1933“ zeigt als zweite Station auf, weshalb der Wiener Ernst Toch später sagen wird: „Nun soviel will ich sagen, daß, obwohl ich Wiener bin, nicht Wien es war, welches mich als junger Musiker gefördert, als reifen Menschen gehört und bestätigt, und daß alles, was ich an Förderung und Interesse erfahren habe, zuerst von Deutschland ausgegangen ist“. Das war im Jahr 1929 und da lagen die Erfolge in Mannheim schon hinter ihm und er reüssierte in Berlin. Zu Mannheim muß man Heutigen sagen, daß sich dort eine Avantgarde versammelt hatte (wie es mit der Hochschule für Gestaltung derzeit auch der Fall ist, wo der Philosoph Peter Sloterdijk Rektor ist), die mit der „Neuen Sachlichkeit“ nicht nur der Kunst einen neuen Weg ebnete, sondern die Neusachlichkeit als eigene Ästhetik für alle Kunst- und Lebensbereiche forcierte, einen Weg, den Ernst Toch mitging und das „Mechanisch-Serielle der ’Neuen Sachlichkeit’ mit Jazz-Elementen zu einer neuen Weltoffenheit in der Musik führte.“ Dies kann man an den Klangbeispielen nachvollziehen, die letzten Endes in dieser Ausstellung am meisten über den Komponisten Ernst Toch sagen und die man auf der im Katalog mitgelieferten DC auch zu Hause hören kann. Mit Gewinn, denn man hört die Veränderungen seines Stils deutlich.
Wirklich ein Leidensweg: die sphardischen Juden aus Spanien – „Die Türken...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da sind wir gleich auf zwei gestoßen, die nur die Hauptüberschrift verinnerlicht hatten, die auch in manchen Touristenbroschüren allein angezeigt ist: „Die Türken in Wien“. Und diese zwei, als Wienbesucher an der Geschichte der Stadt besonders interessiert, wähnten sich in einer Ausstellung „Die Türken vor Wien“ oder „Wien nach den Türken“ und hatten sich schon gewundert, weshalb diese fundamentale historische Ausstellung der Stadt im Jüdischen Museum stattfindet. Erst der Zusatz „Geschichte einer jüdischen Gemeinde“ machte ihnen klar, daß da ein Zusammenhang von Judentum und Türken und Wien gegeben sei Und – wie sie sagten – sind sie Gott sei Dank hineingegangen, denn nach der Ausstellung sahen sie die „Türken“ in „Wien“ anders als zuvor. Und die jüdische Gemeinde auch, zumindest den einen Teil der jüdischen Gemeinde, der aus Türken bestand.
Damen auf Reise finden ihr Zuhause – Serie: „Schlafende Schönheit. Meisterwerke...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Diese Ausstellung, bestückt mit Kunstwerken der viktorianischen Malerei aus Puerto Rico, darunter besonders viele Damen, ist überhaupt nicht zu vergleichen mit sonstigen Ausstellungen aus anderen Museen, die zustande kommen, weil anderenorts ein Museum saniert wird und die heimatlosen Bilder eine Rundreise durch die Welt antreten, nicht zu vergleichen also, obwohl der äußerliche Grund auch hier gilt. Was aber sonst beim Bildertausch nur angenehm ist, weil man dadurch Bilder sieht, die man ansonsten vielleicht nie zu Gesicht bekommen hätte, erhält in dieser Ausstellung im Belvedere einen tieferen, auch kunsthistorischen Sinn. Man kann geradezu sagen, daß die englischen Schönen, die Don Luis Alberto Ferré Aguayo seit 1959 zusammenkaufte und zum Grundstock des Museums Arte de Ponce machte, hier auf frühe Vorfahren treffen, auf Schwestern, Mütter und Tanten, und dann erst recht auf Töchter und Enkelinnen, alles Artverwandte, die als Familie ein Stelldichein feiern und dabei solche Namen fallen wie Botticelli, Raffael, Tizian, Overbeck, Rossetti, Burne-Jones und Klimt.
Donau im Herbst, Winter oder Frühjahr? – Anti-Stress-Woche zwischen Passau und...
Stralsund (Weltexpress) - Milde Oktobersonne taucht die an den Ufern vorübergleitenden Burgen, Schlösser und Ruinen in ein romantisches Licht. Die malerischen Städtchen und Dörfer werden umrahmt von einer wahren Farbsinfonie aus buntem Herbstlaub.
Eva Menasse ehrt Georg Kreisler – Serie: Hölderlin-Preisträger 2010 ist Georg...
Frankfurt am Main/Paris (Weltexpress) - Die in Berlin lebende Wienerin Eva Menasse hielt die Laudatio für Georg Kreisler und es war eine Lust, ihr zuzuhören, weil sie sich gleichermaßen vertraut zeigte mit dem Werk Kreislers, wie auch mit seiner Persönlichkeit, bei der einem eine gewisse - sagen wir einmal – Widerborstigkeit lieb wird, wenn man die Glattheiten und auch Falschheiten dieses Unterhaltungsgeschäftes kennt. Und das tut die Journalistin und Schriftstellerin Eva Menasse aus eigener Anschauung, wie sie erläuterte, als sie auf den fahrenden Zug aufsprang und vor 13 Jahren Georg Kreisler interviewen wollte. Der Anlaß ist für unsere Mediengesellschaft wie auch ’für den ehrwürdigen Komponisten unehrerbietiger Lieder’ ein Gleichnis.
Neues aus dem Reich des Verrats – ein umfangreiches Sachbuch zur...
Berlin (Weltexpress) - „Am 1. Oktober 1943 erschien die fünfzigjährige Anette Halb am Gendarmerieposten Groß-Siegharts und erstatte Anzeige gegen den Obergefreiten Richard Haberl wegen „wehrkraftzersetzender Äußerungen“. Sie berichtete der Gendarmerie von einem Gespräch, das einen Monat zuvor in ihrer Wohnung in Groß-Siegharts stattgefunden hatte und bei dem der Obergefreite von schrecklichen Erlebnissen in der UdSSR erzählt hatte”¦“ Im November 1943 wurde gegen Richard Habel Anklage erhoben.
Chinoiserien – „Der goldene Drache“ von Roland Schimmelpfennig beim Theatertreffen
Berlin (Weltexpress) - Nach der Vorstellung am Sonntag ertönten laute Buhrufe, denen sofort ebenso laute Bravorufe folgten. Es gab begeisterten, ausdauernden Applaus, und solange der anhielt, war auch das Buh- und Bravoduett hörbar.
But um. Anyway. So. Uhh. And I remember one day –...
Berlin (Weltexpress) - Die New Yorker Off-Off-Broadway-Theatergruppe Nature Theater of Oklahoma, benannt nach dem mysteriösen Theater in Kafkas Roman „Amerika“, hat sich, unter Leitung von Kelly Copper und Pavol Liska, schon seit Jahren in Europa einen Namen gemacht.
„Die Kunst der Frida Kahlo ist eine Schleife um eine Bombe“...
Berlin (Weltexpress) - Das Problem bei der mexikanischen Malerin Frida Kahlo ist, daß man denen, die sie kultisch verehren, nur Stichworte hinwerfen muß und diese dann schon die ganze Wahrheit wissen und daß andere nur über die Filme über Frida Kahlo, dann vor allem mit ihrem außergewöhnlichen und außergewöhnlich schwierigen Leben bekannt geworden sind, weniger mit der Malerin, und daß es dann noch eine kleine Gruppe gibt, die sie immer noch nicht kennt und eine zahlenmäßig unbekannte Gruppe, die ob des Kultes um sie von ihr schon überhaupt nichts mehr wissen will. Das mit dem Stichwort bezog sich auf die „hundert Jahre“ der „selbstgewählten Geburt“, denn schon lange Zeit weiß man, daß die Kahlo als Frieda Kahlo 1907 in Mexiko geboren wurde, als Tochter eines nach Mexiko emigrierten Deutschen Wilhelm Kahlo aus Pforzheim, daß Frieda aber die deutschen Wurzeln in der Zeit des Nationalsozialismus eliminierte, das ’e’ im Vornamen strich, den Vater zum Ungarn machte, jüdisch dazu, und daß sie 1910 als Geburtszahl angab, weil dies der Zeitpunkt der mexikanischen Revolution war und sie mit allen Fasern das Mexikanische an Mexiko auch in ihrer Kunst beleben wollte, sei es, daß sie Elemente der Volkskunst in Ihre Malerei aufnahm, dem Volk politisch zum Sieg verhelfen wollte oder sich selbst in Volkstrachten kleidete und ihr Blaues Haus in Coyacan mexikanisch einrichtete.
Präsidentenwahl in Österreich: Schönes Wetter, faule Wähler – Heinz Fischer bleibt...
Wien (dpa/Weltexpress/RIA Novosti) - Am heutigen Sonntag wurde der Bundespräsident in Österreich gewählt. 78,7 zu 15,5 - das ist deutlich. Heinz Fischer ist mit breiter Mehrheit für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden: Laut Hochrechnungen des Senders ORF und des Wahlforschungsinstituts Sora nach Auszählung von rund 55 Prozent Umfrageinstitute erhielt der als unabhängiger Kandidat angetretene Fischer bei dem Wahlgang am Sonntag 78, 7 Prozent der Stimmen. Die umstrittene Kandidatin der rechtspopulistischen FPÖ, Barbara Rosenkranz, kam demnach nur auf 15,5 und Rudolf Gehring von der Christlichen Partei auf 5,8 Prozent der Stimmen.