Schlagworte Welt
Schlagwort: Welt
Zwischen den Kulturen in der deutschen Sprache zu Hause – Sensation:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Doch, das halten wir für eine Sensation, daß eine Frau wie Herta Müller, 1953 in Rumänien geboren, dort aufgewachsen, dort studierend, dort als Übersetzerin arbeitend und als sie entlassen wurde, weil sie sich geweigert hatte, für den rumänischen Geheimdienst Securitas zu arbeiten, sich um die Übersiedelung in die Bundesrepublik Deutschland bemühte, was 1987 gelang, zu sehr vielen Büchern führte, die ihr aufgrund ihrer bildgewaltigen Sprache eine spezielle Lesergemeinde schuf ,– daß also eine solche Frau nun mit der heutigen Entscheidung in Stockholm die Literaturnobelpreisträgerin 2009 wurde. Wieder eine Frau, wieder eine Frau in deutscher Sprache, mit der sie laut Schwedischer Akademie «mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit gezeichnet» hat, heißt es in der Würdigung.
Internationaler Literaturpreis Haus der Kulturen der Welt – Verliehen an Daniel...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wie gut, daß es verschiedene Literaturpreise in Deutschland gibt. Nicht wenige übrigens. Während nach dem RheingauLiteraturpreis nun alles auf die sechs Finalisten zum Deutschen Buchpreis starrt, der allein auf Deutsch geschriebene und gedruckte Bücher berücksichtigt, und der am 12. Oktober am Vorabend der Buchmesse im Frankfurter Römer verliehen wird, hat gestern abend in Berlin im Haus der Kulturen die feierliche Preisvergabe an den peruanischen Autor Daniel Alarcón und seine Übersetzerin Friederike Meltendorf für das Buch „Lost City Radio“ stattgefunden. Das nämlich ist das Besondere an diesem internationalen Preis, daß er die Arbeit und das heißt die Qualität des Übersetzens mitberücksichtigt, was auch richtig ist, denn nur durch das Sprachgefühl von Friederike Meltendorf kann Daniel Alarcón in seinen Worten wahrgenommen werden. Im übrigen ist das ein mit 35 ooo euro hoch dotierter Preis, der mit 10 000 Euro an die Übersetzerin geht, von der Preissumme für den Autor also dem Deutschen Buchpriesträger entspricht.
Wie man das Maskulinum kastriert und zum „Übergeschlechtlichen“ erklärt – Serie:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die ’Deutsche Sprachwelt’ nennt sich „Die Plattform für alle, die Sprache lieben“. Herausgeber ist der ’Verein für Sprachpflege e.V.’, über den man sich über dessen Internetadresse über weitere Aktivitäten unterrichten kann. Auf der Linken der Titelseite stehen Kurznachrichten, wo uns die oberste gefällt und die zweite mißfällt. Dort ist nämlich ein Aufkleber abgedruckt, den wir nicht kannten: In einem Oval steht das englische Wort SALE mit einem dicken roten Strich durchgekreuzt, darunter steht “Schluß“ und in kleiner roter Schrift unten drunter: „mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache“. Das ist ein schönes Spiel mit den Worten, denn gar zu albern ist es, das eindeutige Wort vom Schlußverkauf oder dem Sommer- und Winterschlußverkauf mit „Sale“ aufzumotzen. Aber da haben die Verbraucher eine deutliche Sprache gesprochen, denn immer noch gibt es genügend ältere Menschen, die das gar nicht verstehen und darum diese Läden nicht betreten und genug, die sich das Wort zwar übersetzen können, aber sich so darüber ärgern, daß sie partout in ein solches Geschäft nicht hineingehen.
Herr Ex-Tagesschau Ulrich Wickert sagt seine Meinung – Serie: Kleine kommentierte...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die Sprachnachrichten bringen in jeder Ausgabe ein Interview mit einem bekannten Zeitgenossen, der deutliche Worte zum Zustand der deutschen Sprache und dessen Ursachen findet. Verständlich, daß Ulrich Wickert, durch seine Sprechertätigkeit in der Tagesschau und Buchautor eine der bekannten Persönlichkeiten der Bundesrepublik Deutschland mit einem berühmten und geachteten Vater dazu, in diesem Zusammenhang nach dem Zustand der Medien befragt wird, die er für ausgesprochen nachlässig hält. „Mir tut es regelrecht weh, wenn ich heute einen Tagesthemenbericht sehe, in dem der Autor auf richtige Sätze verzichtet, das Verb einfach vergißt und nur noch Substantive zwischen Punkte streut. Das ist geistige Faulheit, aber eine Faulheit, die der Autor gar nicht bemerkt, denn er wird dafür nicht kritisiert.“ Ursache für derartigen öffentlich vorgeführten und öffentlich sanktionierten Sprachverfall sieht er auch im sogenannten „Agentur-Deutsch“, denn längst haben diese auch bei Zeitungen deren eigenständige Korrespondenten in anderen Ländern verdrängt, weil sie billigere Agenturberichte anbieten, die gerade, damit sie von vielen abgedruckt werden, verkürztes Deutsch bringen, was unschön ist, darüber hinaus auch verkürzte Inhalte, was oft fahrlässig ist.
Von der Lust am Deutschen – Serie: Kleine kommentierte Zeitungsumschau in...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Sommerzeit heißt auch, Zeitschriften aufzuarbeiten. Wenigstens geht es uns so. Zusammen mit einem Glas Wein kommt man wirklich dazu, sich nicht in der Alltagshetze nach Neuigkeitswerten, sondern sich mit dem Eigentlichen, was in unserer Zeit vorgeht, zu beschäftigen. „Sprache“, konkret die Verdummung und Verrohung und Veramerikanisierung unserer Muttersprache Deutsch ist so ein Thema, das schleichend die Herrschaft über uns alle angetreten hat. Wir haben in den Sprachnachrichten vom Mai 2009, herausgegeben vom Verein Deutsche Sprache e.V. (VDS) von dessen Vorsitzenden Walter Krämer einen interessanten Aspekt über „Sprache und Geld“ erfahren. Grundsätzlich ist der Zusammenhang sowieso offensichtlich. Als im 19. Jahrhundert noch das Deutsche die Wissenschaftssprache der Welt war, was Philosophie und Naturwissenschaften angeht, da haben auch die Verlage mit ihrem Buchbestand kräftig daran verdient, von den Unterrichtsmaterialien zum Erlernen des Deutschen ganz abgesehen. Aber auch „made in Germany“ war als Gütesiegel für die technischen Industrieprodukte ein Anlaß, das Deutsche als Handelssprache zu erlernen. Das nahm eine andere Entwicklung und mit dem Beginn des 1. Weltkrieges war aus der deutschen prosperierenden Geisteslandschaft schon länger eine interne Angelegenheit geworden. Die Nationalsozialisten führten das Zwangsdeutsche ein, indem sie in okkupierten Ländern Deutsch als Herrschaftssprache installierten und sprachlichen Blödsinn zu implantieren versuchten.
Recht auf Leben dramatisch verfehlt – fast 9 Millionen Kleinkinder sterben...
Friedrichsdorf (Weltexpress) - Anlässlich des Weltkindertags am 20.9. macht die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision darauf aufmerksam, dass 20 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention viele darin festgeschriebene Kinderrechte nach wie vor nicht umgesetzt werden.
Ein Heidenspaß mit C.F. Wong und Joyce McQuinnie – Nury Vittachis...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Richtig, früher hätte man sie Heiden genannt, die Fengshui-Meister, von denen in diesem witzigen, frechen, an den Haaren herbeigezogenen, ereignisreichen und dann auch noch lehrreichen neuen Buch des gelehrten Schalks Nury Vittachi die Rede ist in Person des Fengshui-Detektivs C.F. Wong, der so kommt es einem manchmal vor, der Autor als sein alter Ego gen Westen reisen läßt. Und auch im einst imperialen Königreich ankommen und dann auch noch der Königin, der „Mrs. Winzer“ die Hand schütteln läßt, wo doch jeder Gebildete, ohne das Grüne oder sonstige Bunte Blätter zu lesen, weiß, daß Ihre Majestät das nicht mag. Aber dieser Fengshui-Meister macht eh nur was er will, besser: was ihm Fengshui rät. James Bond, ebenfalls im Auftrag Ihrer Majestät läßt grüßen, der nahm nicht Fengshui, sondern den gesunden Menschenverstand, was manchmal – so auch hier – auf dasselbe hinausläuft.
Der Mousonturm spielt auf – Serie: Woher das Künstlerhaus Mousonturm kommt...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Na ja, laufen kann er nicht, der Mousonturm, der eigentlich vor 30 Jahren abgerissen werden sollte, denn in Frankfurt war man seit dem Ende des 2. Weltkrieges immer besonders fit, schnell auf sich wandelnde Strukturen zu reagieren und das hieß erst mal abreißen, abreißen, abreißen und – manchmal etwas kleinkariert – neu bauen. Und der Mousonturm in der Waldschmidtstraße, dicht am Sandweg, der von der Zeil abgeht – Hiesige wissen jetzt, daß das ganz dicht ist – ist ein Paradebeispiel für das, was man städtischen Wandel in der Infrastruktur nennt. Er nämlich war die letzte Produktionsstätte der ehemals weltberühmten Seifen- und Parfümfabrik Mouson, die vor über 200 Jahren gegründet wurde, und dieser Mousonturm stand auf einmal mitten im Wohngebiet. Im Nordend, dem Stadtteil, der eigentlich an dieser Stelle ein bißchen Ostend ist. Denn schon am Oederweg – einem ehemals absolut öden Weg, der Richtung Norden führt – begann in den letzten Jahrhunderten die Scheidung zwischen Wohnen und Arbeiten und östlich davon siedelten sich also Betriebe an, die dann im 19. Jahrhundert zu industrieller Fertigung ausgebaut wurden, aber längst an die noch östlichere Stadtgrenze ausgewichen waren und Platz für die wachsende Bevölkerung machten.
Der Mousonturm bringt dem ’Sommer in der Stadt’ 2009 „Jazz im...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mögen die Reisewilligen unterwegs sein, in überbuchten Hotels schlecht schlafen, sich über die Nachbarn am Strand aufregen, in den Bergen nur Regen haben, den Einbruch ins Auto kaum verwinden oder erst einmal stundenlang im Stau stehen, mögen sie also alle weit wegsein, so weiß der Stadtphilosoph, jetzt gehört die Stadt ihm und jetzt beginnt das gehobene kulturelle Leben. Sprachlich ein bißchen veraltet, was halt gestern modern war, als „summer in the city“ vom 26. Juli bis 25. August angekündigt, entpuppt sich diese Veranstaltung des Mousonturms als zweigeschlechtlich.
In taberna quando sumus non curamos quit sit humus! – Eine...
Berlin (Weltexpress) - In der Kneipe, reichlich trinkend, denken wir nicht daran, dereinst in der Erde zu ruhen. So formulierten es die alten Römer und auch die Studenten aller folgenden Jahrhunderte kannten und respektierten diese Weisheit. Die Taverne oder Kneipe haben zwar die Römer nach Deutschland bzw. Germanien gebracht, nicht aber das Biertrinken, zumal die Römer ja ohnehin den Wein klar vorzogen. Wissen wir doch, dass der römische Geschichtsschreiber Tacitus nicht schlecht staunte über die Unmengen von Bier und Met, die die alten Germanen vertrugen. Allerdings war das Destillieren noch nicht erfunden und so hatten weder Römer noch Germanen Gelegenheit, sich mit hochprozentigen Getränken unter die Erde zu bringen.