Schlagworte Sammlung
Schlagwort: Sammlung
(Un)heilige Nacht – Zu „Halloween“ spuken in Jim Heimans Bildband der...
Berlin (Weltexpress) - „Verhext nochmal!“ Neidisch drückt sich die Alte mit Flugbesen und schwarzer Katze die Hakennase am Fenster noch krummer. So heimelig geht es drinnen bei Kerzenschein zu. Dabei geht es eigentlich an Halloween um das Gegenteil. Unheimlich soll es sein, wenn Geister, Goblins und Gerippe umherziehen. In Spinnweben verhangenen Archiven und musealen Sammelsurien hat Autor Jim Heimann die schauerlichsten und charmantesten „Halloween Vintage Holiday Graphics“ aufgestöbert.
Ernst Ludwig Kirchner in der Hamburger Kunsthalle
Hamburg (Weltexpress) - Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Brücke“ in Dresden 1905, gilt als einer der einflussreichsten deutschen Künstlerpersönlichkeiten der Klassischen Moderne. Als Wegbereiter der expressionistischen Kunst erzielte er besonders im Bereich der Druckgrafik die innovativsten Formlösungen seiner Zeit. Die Ausstellung „Kirchner“ vom 7. Oktober bis 16. Januar 2011 in der Hamburger Kunsthalle bietet einen repräsentativen Überblick über Kirchners wichtigste Schaffensphasen: das Frühwerk mit Atelier- und Straßenszenen aus Dresden und Berlin, die Sommeraufenthalte auf der Ostseeinsel Fehmarn sowie das in Davos entstandene Spätwerk.
„wer end-gültiges will, soll sich umbringen“ – Uwe Lausen in der...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Er war der radikalste Maler der Sechziger Jahre. Ein Münchner Bürgerschreck, dessen Werk nach seinem frühen Tod (fast) vergessen wurde. In seinen Bildern reflektiert Uwe Lausen die von ihm als erdrückend empfundene Gesellschaft des Wirtschaftswunderlands. Er war ein Getriebener, der mit seiner Malerei die Menschen wachrütteln wollte. In einer Zeit des kollektiven Beschweigens, in der zwar Demokratie gepredigt wurde, aber gesellschaftliche Zwänge, Verbote und Tabus vorherrschten, opponierte er visuell. Seine Bilder sind Aufschrei und Hilferuf zugleich. Zunächst in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt, dann in München und später in Hamburg, ist er wiederzuentdecken.
Feminismus ist sexy – Die Feministische Avantgarde der Siebziger Jahre in...
Frankfurt am Main (Weltexpress) – Im Zuge des Wertewandels der Siebzigerjahre zählt sie mit ihrer Radikalität und ihrem subversiven Witz zu den spannendsten Positionen der Kunst. die Feministische Avantgarde. Was bis vorgestern in der Galleria Nazionale d'Arte Moderna in Rom zu sehen war, lebt in einem gut gemachten Katalog weiter: „Donna: Avanguardia femminista negli anni ’70“.
Eine Art Nachruf, aber die Welt steht immer noch Kopf –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das wollen wir doch gleich einmal klarstellen: Georg Baselitz lebt wie eh und je und das Wörtchen „Nachruf“ hat eine ganz andere Bedeutung und gilt seinen Ausstellungen, die er gleich zweifach in Baden-Baden hatte und die zu Ende gegangen sind, bevor wir über sie schreiben konnten: „Baselitz. 50 Jahre Malerei“ im Museum Frieder Burda und „Baselitz. Skulpturen“ in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Ach wie gut, daß Kataloge die Ausstellungen bewahren, von denen wir kurz direkt sprechen wollen und uns dann auf die Kataloge stürzen.
Eine Sammlung als Dauerleihgabe ans Museum: zum Nachmachen – „Brücke. Bauhaus....
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da gibt es die kleine gefaltete Ankündigung zur Ausstellung mit allen Informationen, die wir nicht mehr Flyer nennen wollen, auf der steht ein Mann mit sehr großem Gesicht. Er steht vor zwei Bildern, von denen man nur die Frau im Hintergrund auf dem linken sieht, das rechte, groß dimensionierte, zeigt nur den rosa Rahmen und einen gelben Hintergrund. Ganz offensichtlich steht dieser Mann in einer Galerie. Er steht dort sehr selbstbewußt, elegant im tief dunkelblauen taillierten Anzug mit roter Krawatte, beide Hände an den Seiten herabhängend und schaut mit einerseits entspanntem Gesicht, aber andererseits durchdringenden blauen Augen ins Imaginäre, so daß die ganze Person wie unwirklich erscheint, gerade weil sie so diesseitig vom Scheitel bis zur Sohle an den Bildrand stößt. Wir stellen uns vor, das ist der Sammler Max Fischer, der selbstbewußt seinen Kunstbesitz mustert und gleichzeitig nach Neuem Ausschau hält. Ein Mann von Welt, zupackend, aber auch gefühlvoll.
Frankfurter Bilder auf Reisen – Meisterwerke des Städel Museums Frankfurt ab...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Auch das Städel reiht sich nun in den Zug derer ein, von dem hiesige Museen oft partizipierten. Wanderten früher noch bei Umbaumaßnahmen des Museums die eigenen Bilder ins Depot, gehen sie heute immer wieder auf Reisen. Im Zuge der Errichtung des Erweiterungsbaus des Städel Museums und der damit einhergehenden Umbau- und
Sanierungsarbeiten am Altbau ergreift das Städel die Chance, Werke seiner Sammlung in Form von zwei Ausstellungstourneen einem breiten internationalen Publikum vorzustellen. Die Ausstellung „100 Meisterwerke aus dem Städel Museum“ macht den Beginn, die vom 5. Februar bis 24. Mai 2010 in der Fondation de l ´Hermitage in Lausanne zu sehen sein wird und danach nach Australien und Neuseeland wandert.
Vom Sieg moderner Kunst über die Nazis – „Farbwelten. Von Monet...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eine gute Idee hatte der Leiter der Kunstsammlung Böttcherstraße, Rainer Stamm, als er hörte daß das Krefelder Museum generalsaniert wird und alle Kunstwerke ins Depot wandern sollten. Krefeld? In Nordrhein-Westfalen? Das, was in den Fünfziger Jahren noch Alltagsbewußtsein war, muß man heute schon erklären, daß dort nämlich einst eine durch den Textilindustrie in der Gründerzeit besonders wohlhabend gewordene Schicht lebte, die, Kunst zu sammeln sich - wie an anderer Stätte in den Großstädten schon zuvor - zum Ausweis großbürgerlichen Kulturselbstverständnisses erkor. Und die Nähe zu Frankreich und das Dazugehörenwollen zum Fortschritt, führten dann eben auch dazu, sich der Moderne als Sammlungsobjekte zu versichern und ab und zu auch Bilder zu stiften. Nur hätten wir heute nichts davon, hätte nicht vor allem der erste Direktor des 1897 gegründeten städtischen Museums weitsichtig für seine Krefelder diese Kunst den Malern von der Staffelei weggekauft und so auch für die öffentliche Verbreitung eines Kunstgeschmacks gesorgt, der in allgemeiner Ansicht vielen als Geschmier und Zumutung erschien. Gemälde, die heute als impressionistisch, expressionistisch bis hin zur Abstraktion die Gemüter erfreuen. So wandeln sich die Zeiten.
Hamburg pur: ohne Reeperbahn, Soul Kitchen und das angeblich angelsächsische Flair...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das war eine gute Idee, im Eingangsbereich einen riesigen älteren Stadtplan anzubringen, in dem schon optisch klar wird, um was es beim Thema „Hamburg“ geht: um Wasser. Unglaublich, welche Dominanz die blauen Flächen von Außenalster über Binnenalster und Norderelbe ausstrahlen. Das findet seine Korrespondenz in den Bildern der Ausstellung, die den auswärtigen Besucher durch Zweierlei überraschen, wie unglaublich oft Hamburg in einem Zeitraum von 30 Jahren vor und nach der Jahrhundertwende 1900 gemalt wurde und welche berühmten deutschen – Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt - und hauptsächlich französischen Künstler – Pierre Bonnard und Edouard Vuillard - Details oder ganze Sichten auf Hamburg auf die Leinwand bannten.
Der junge Bach in Arnstadt
Berlin (Weltexpress) - Wer Arnstadt ins Herz gucken möchte, der muss in die Bach-Kirche am Markt gehen. Hier, in dem schlichten, einschiffigen Barockbau (1646-83) begann Johann Sebastian Bach seine Karriere mit reiner Lohnarbeit. Der noch unbekannte Musiker sollte die Qualität der neuen Orgel prüfen. Obwohl dies Ereignis schon über dreihundert Jahre zurückliegt, wissen wir ziemlich genau, was sich am 3. Juli 1703 in dem Gotteshaus zugetragen hat. Mit etwas Phantasie sehen wir sogar den jungen Herrn Bach (18) am Spieltisch auf der dritten Empore sitzen.