Schlagworte Roman
Schlagwort: Roman
Für Geld und ohne gute Worte – Sönke Wortmann, Johanna Wokalek...
Berlin (Weltexpress) - “Gudrun Ensslin - jetzt ist sie die Päpstin.” Gudrun Ensslin Papst? Gewiss, RAF und katholische Kirche eint der Hang zum gewalttätigen Extremismus, aber das? Würden sich Linke oder Klerikale mehr empören? Weniger interessante Antworten werden auf der Pressekonferenz zu Sönke Wortmanns Historienfilm “Die Päpstin” gegeben. Pseudohistorisches Drama trifft den Kern der zweieinhalbstündigen Mittelaltermär besser. Mit Historie und Worten nehmen es die Macher wenig genau. So kam es zu der Formulierung über Ensslin. Hauptdarstellerin Johanna Wokalek spielte nach ihrer Rolle als RAF-Terroristin in “Der Baader-Meinhoff-Komplex“ nun “Die Päpstin“ Johanna.
Die Maschinerie läuft und läuft und Dan Brown läuft mit –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Laufen tuen natürlich die Menschen und zwar treppauf, treppab, die Gänge des übersichtlich angelegten Messegeländes auf dem Laufbandweg entlang oder in die kleinen Autobusse gequetscht, die dankbarerweise auf der Straße entlang den Messehallen fahren, die nun wiederum auch voll der Menschen sind, die laufen, inzwischen mit den Papiertüten in der Hand oder über der Schulter, wohinein die Kataloge verstaut werden, die man sich an den Verlagsständen sichert – manchmal und durchaus nicht aus Versehen auch Bücher – und auch dort an den Ausstellerständen stehen viele Menschen, die einen, weil sie vom Verlag aus auf Gesprächspartner oder an ihren Büchern Interessierten warten, die anderer, weil das ja das Ziel jeder Buchmesse ist: das Buch in die Hand zu nehmen, von dem man schon hörte und daß man nun anschauen will und am letzten Messetag – eine Neuerung der Letztjahre, früher verpönt – auch kaufen darf oder auf ein Buch zu stoßen, von dem man noch nie gehört hat, das einem vom Titel, vom Autor, von irgendeiner Assoziation her auffällt, nach ihm greift, darin blättert, sich festliest.
Ein Stadttheater erfindet sich neu – Serie: Oliver Reese läßt in...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Theater und Frankfurt? Lange nichts gehört. Ach, wenn sie sich doch in Frankfurt mehr auf ihre wunderbaren Nachkriegsanfänge in den Fünfziger Jahren berufen würden, wo ein Harry Buckwitz gegen eine ganze westdeutsche verspießerte Antikommunismusmanie Bertold Brecht durchsetzte, auch wenn ihm das lange durch Verschweigen in den bundesdeutschen Feuilletons gedankt wurde. Aber Dank, das ist das, was sich auf längere Sicht durchsetzt. Und einen Anfang, einen Neuanfang, den wollten die Frankfurter. Keine leichte Situation für den neuen Intendanten Oliver Reese. Mit welchem Stücken soll er die Spielzeit beginnen, die deutlich machen, welchen Weg er für die Frankfurter Bühne vorgesehen hat? Da wären in geschichtlicher Reihenfolge die Antike, es wäre die deutsche Klassik, es wäre Sturm und Drang und die Romantik, aber auch die Geschlechterfrage mit Ibsen und Strindberg oder Tschechow oder gar Hofmannsthal und erst recht Brecht und die Moderne bis heute. Eine Riesenauswahl. Der neue Intendant brachte an den ersten drei Theaterabenden drei Premieren im Multimix.
Internationaler Literaturpreis Haus der Kulturen der Welt – Verliehen an Daniel...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wie gut, daß es verschiedene Literaturpreise in Deutschland gibt. Nicht wenige übrigens. Während nach dem RheingauLiteraturpreis nun alles auf die sechs Finalisten zum Deutschen Buchpreis starrt, der allein auf Deutsch geschriebene und gedruckte Bücher berücksichtigt, und der am 12. Oktober am Vorabend der Buchmesse im Frankfurter Römer verliehen wird, hat gestern abend in Berlin im Haus der Kulturen die feierliche Preisvergabe an den peruanischen Autor Daniel Alarcón und seine Übersetzerin Friederike Meltendorf für das Buch „Lost City Radio“ stattgefunden. Das nämlich ist das Besondere an diesem internationalen Preis, daß er die Arbeit und das heißt die Qualität des Übersetzens mitberücksichtigt, was auch richtig ist, denn nur durch das Sprachgefühl von Friederike Meltendorf kann Daniel Alarcón in seinen Worten wahrgenommen werden. Im übrigen ist das ein mit 35 ooo euro hoch dotierter Preis, der mit 10 000 Euro an die Übersetzerin geht, von der Preissumme für den Autor also dem Deutschen Buchpriesträger entspricht.
Wer die Wahl hat, hat die Qual – Marie Bäumler und...
Berlin (Weltexpress) - Das Leben gab uns Verwandte. Zum Glück können wir die Freunde selbst wählen. Doppelt vertrackt verhält es sich nicht selten mit den Verwandten, welche man selbst wählen kann. Ehepartnern, Patenkindern und den wohngemeinschaftlichen Freundeskreis. Solche “Wahlverwandtschaft”, wie sie das Pärchen im Beziehungsdrama von Drehbuchautor und Regisseur Sebastian Schnipper “Mitte Ende August” pflegt, hatte zu Goethes Zeiten noch Unkonventionelles. Revolutionär und liberal klang der Gedanke, man könne die bürgerlichen Bindungen über den Haufen werfen und leben, mit wem man lustig ist. Heute reißt dergleichen keinen vom Hocker. An dem gesellschaftlichen Wandel krankt Schnippers tragisch angehauchter Liebesfilm. Goethes romantisch-tragische “Wahlverwandtschaft” wird in “Mitte Ende August” zur überlangen Vierecksbeziehung.
Sex mit den Geistern der Ex -Matthew McCoughney muss in “The...
Berlin (Weltexpress) - Oh, die Geister der Vergangenheit. In Mark Waters Romantikkomödie “The Womanizer - Die Nacht der Ex-Freundinnen” spukt eine ganze Horde davon herum. Einer ist Michael Douglas als Onkel Wayne. Diesen verstorbenen Schürzenjäger hat sich Lebemann Connor Mead (Matthew McCoughney) zum Vorbild erkoren. Regisseur Mark Waters suchte sich für seine Liebeskomödie familientauglichere Vorbilder: den Geist von Charles Dickens “A Christmas Carol”, den der Liebesfilm mit dem Originaltitel “The Ghost of Girlfriends Past” gehörig verkitscht. Ja, ist denn schon Weihnachten? Nein, und daher will man von Liebesschnulzen wie “The Womanizer” noch eine Weile verschont bleiben.