Mittwoch, 18. Dezember 2024
Schlagworte Rebecca Schwoch

Schlagwort: Rebecca Schwoch

Zum Beispiel Dr. med. Else Weil

Berlin (Weltexpress) - Rebecca Schwoch hatte »Glück«: in den Kellern der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin wurden das Reichsärzteverzeichnis und das Reichsarztregister von 1931 mit 97 000 Namen gefunden. Hinzu kamen Aktenfunde bei verschiedenen Behörden. Das Reichsarztregister selbst, ergänzt durch eine von den Nazis angeordnete Fragebogenaktion, war ein Instrument der Verfolgung jüdischer Ärzte, die von den Nazis verfolgt, gedemütigt, aus dem Beruf geworfen, ins Exil getrieben oder ermordet wurden. Das waren 1933 knapp zwei Drittel der Berliner Kassenärzte. Das Verbrechen wurde mit deutscher Gründlichkeit organisiert. Schwoch und ein Kollektiv des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf stellten mit großer Mühe und Akribie Namen und biographische Daten der Ärzte zusammen. Sie suchten nach Überlebenden, Kindern und Enkeln und nutzten deren Wissen. Vor einigen Tagen ist nun im Verlag Hentrich und Hentrich das Gedenkbuch »Berliner jüdische Kassenärzte und ihr Schicksal im Nationalsozialismus« erschienen. Auf 1000 Seiten beschreibt die Autorin in kurzen Biographien das Schicksal von 2018 jüdischen Kassenärztinnen und -ärzten.

Lexikon der Vertreibung – Berliner Ärztevertreter machten ihren jüdischen Kollegen das...

Berlin (Weltexpress) - Seit April 1933 entzog der Nazistaat systematisch politisch links orientierten und den jüdischen Kassenärzten die Kassenzulassung. 1938 folgte der Entzug ihrer Approbation. Ihre berufliche und wirtschaftliche Existenz wurde untergraben, viele wurden ins Exil getrieben, die Zurückgebliebenen ab 1941 deportiert und ermordet. Das war nicht allein das Werk des Naziregimes, sondern auch der Standesorganisationen wie der Kassenärztlichen Vereinigung und der Mehrzahl der Kassenärzte.

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