Schlagworte Nazis
Schlagwort: Nazis
Pervertierung des Arztberufs – Eine wissenschaftliche Konferenz widmete sich der Täterforschung...
Berlin (Weltexpress) - Wieder einmal wird versucht, dem »Hilfswilligen« Iwan Demjanjuk den Prozess zu machen. Fraglich, ob es zu einem Urteilsspruch kommt und ob der heute 89-jährige Angeklagte, der 1943 als bewaffneter Aufseher im Vernichtungslager Solibor 27.900 jüdische Männer, Frauen und Kinder in die Gaskammern getrieben haben soll, den erlebt – sterbenskrank, wie es zumindest seine Anwälte hinstellen. Außer Zweifel steht, dass dieser Prozess geführt werden muss. Denn ebensowenig wie die Verbrechen der Nazis aus dem Gedächtnis der Lebenden verschwinden dürfen, darf vergessen werden, dass dieser Verbrecher jahrzehntelang in Freiheit lebte.
KZ aus Kindersicht – Nationalsozialismus naiv: Mark Hermans Kinderbuchverfilmung “Der...
Berlin (Weltexpress) - “Bei diesem Buch ist es besser, man weiß vorher nicht, worum es geht.“, steht auf dem Klappentext der deutschen Ausgaben von “Der Junge im gestreiften Pyjama”. Mit der Verfilmung von John Boynes Jugendroman verhält es sich ähnlich. Die meisten würden sich ansonsten den DVD-Kauf sparen. Boynes Geschichte über die Freundschaft des Sohnes eines Lagerkommandanten mit einem gleichaltrigen KZ-Häftling ist ein realitätsfernes Märchen, erzählt Sujet, im Bezug auf welches Realitätsferne unangebracht ist. Nach einer Drehbuchvorlage des Autors John Boyne drehte der britische Regisseur Mark Herman einen Kinderfilm mit Erwachsenenthema, der im Grunde ein Erwachsenenfilm mit Kinderthematik ist. Den Blick auf die grausame Realität versperrt der geschönten Jugendfilm mit dem Stacheldrahtzaun.
Lexikon der Vertreibung – Berliner Ärztevertreter machten ihren jüdischen Kollegen das...
Berlin (Weltexpress) - Seit April 1933 entzog der Nazistaat systematisch politisch links orientierten und den jüdischen Kassenärzten die Kassenzulassung. 1938 folgte der Entzug ihrer Approbation. Ihre berufliche und wirtschaftliche Existenz wurde untergraben, viele wurden ins Exil getrieben, die Zurückgebliebenen ab 1941 deportiert und ermordet. Das war nicht allein das Werk des Naziregimes, sondern auch der Standesorganisationen wie der Kassenärztlichen Vereinigung und der Mehrzahl der Kassenärzte.
Zeitlos – „John Heartfield: Zeitungsausschnitte“ in der Berlinischen Galerie abgelaufen
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das hat schon seine Richtigkeit, anzuzeigen, daß diese Ausstellung vorbei ist, denn so kann man noch einmal von hinten her begründen, warum sehr bald anderswo wieder eine Ausstellung über diesen Künstler stattfinden wird, der vielleicht als erster seine Kamera als Waffe nutze und Bilder schoß, die er anschließend in Montagen derart zusammensetzte, daß diese Erfindung realistischer und tatsächlich auch im psychologischen, logischen und philosophischen Sinne wahrer wurde als das Ausgangsbild. Gibt’s denn so was? Ja, es gibt es und sein Meister ist Helmut Herzfeld. Als solcher wurde er 1891 in Berlin geboren und sein Bruder Wieland Herzfeld blieb bei seinem Namen, den Helmut in der schon damaligen Mode, sich auf Englisch eine Internationalität zu verpassen, die damals als fortschrittlich gegenüber dem Kaiserreich und auch noch der Weimarer Republik galt und den konkreten Grund darin hatte, daß Helmut Herzfeld mit dem Namenswechsel ab 1916 gegen den Militarismus protestieren wollte, der im Krieg die Engländer zu Untermenschen degradierte. Den Geschwistern Herzfeld war der wache Verstand wie auch das Aufbegehren gegen Intoleranz und Inhumanität in die Wiege gelegt, denn schon der Vater wurde 1895 wegen Gotteslästerei zur Haft verurteilt.
Der Nero-Befehl – Auf den Spuren der Geschichte im Berliner Wilhelmstraßenviertel
Berlin (Weltexpress) - Aus dem Bundestagswahlprogramm der LINKEN: „Rechtsextreme Haltungen entstehen immer wieder neu aus den sozialen Konflikten der Gegenwart, aus der sozialen Spaltung der deutschen Gesellschaft und der ungelösten sozialen Frage. Der Aufschwung rechtsextremer Parteien und die Verbreitung rechtsextremer Ideen dürfen nicht verharmlost oder gar als verständliche Reaktionen auf gesellschaftliche Probleme gerechtfertigt werden.“ Die LINKE fordert deshalb in ihrem Programm: „NPD verbieten und die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus offensiv führen...“
Nicht schlimmer als die DDR – Daniel Koerfer hat viel Verständnis...
Berlin (Weltexpress) - »Man hat jetzt auch das erledigt. Schlußstrich!«, kommentiert der Historiker Kurt Pätzold die Flut von Büchern zur Aufarbeitung der Vergangenheit in der Nazizeit, die in neuester Zeit erscheinen. Autoren sind nicht schwer zu finden, denn eine reichliche Zahl von Historiker-Absolventen drängt auf den Arbeitsmarkt. Auch sind die Schuldigen an den Naziverbrechen oder an der Kollaboration mit den Braunen zum größten Teil tot und können das Bein nicht mehr dazwischenhalten. »Aufarbeiten« lassen ihre Geschichte Banken, Industriekonzerne, allen voran die Konzerne der IG Farben, das Robert-Koch-Institut, die Charité, die Berliner Kassenärztliche Vereinigung, die Anwaltskammer, die Berliner Philharmoniker, der Deutsche Fußballbund, und nun auch ein prominenter Verein der Fußballbundesliga, der Fußballclub Hertha BSC.
Der Historiker Daniel Koerfer, Professor für Zeitgeschichte/Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin, nimmt sich vorliegend der Rolle von Hertha BSC in der Nazizeit an.
Sir Winston Peres
Tel Aviv (WELTEXPRESS) - Als erstes möchte ich mich bei all den guten Frauen entschuldigen, die im ältesten Gewerbe der Welt tätig sind. Ich hatte vor kurzem Shimon Peres als einen politischen Prostituierten beschrieben. Eine meiner Leserinnen hat heftig dagegen protestiert. Sie wies darauf hin, Prostituierte verdienten ihr Geld auf ehrliche Weise; sie hielten, was sie versprechen.
Erbarmungslos wahr – „Transportnummer VIII/1 387 hat überlebt. Als Kind in...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da glaubt man, schon alles über die Verbrechen der Nationalsozialisten an ihren Mitbürgern zu wissen, sich mit den Verfolgungen und der Ermordung der Juden in den Konzentrationslagern ein Leben lang auseinandergesetzt zu haben, diese tiefe Scham und Schande eines ganzen Volkes, das entweder mitgemacht oder gekonnt weggeschaut hatte, aufgearbeitet zu haben, und dann kommt so ein schlichtes Buch, wie die Erinnerungen der das Vernichtungs- und Verteilungslager Theresienstadt überlebenden Margot Kleinberger und alles fängt von vorne an. Man kann es nicht fassen, daß solche Grausamkeiten möglich waren, daß kein Aufschrei durch alle ging: Halt! Gerade so ein Einzelschicksal, von dem detailliert erzählt wird, ist in der Tat geeigneter, sich der Ungeheuerlichkeit der Nazis gefühlsmäßig bewußter zu werden, als die Zahlen in Geschichtsbüchern, die abstrakt bleiben müssen, weil man sechs Millionen vergaster Juden nicht fassen kann. Weder im Kopf noch im Herzen.
Ein kleines rotes Licht
Tel Aviv (Weltexpress) - Vielleicht ist Avigdor Lieberman nur eine vorübergehende Episode in der Geschichte des Staates Israel. Vielleicht wird das Feuer, das er anzuzünden versucht, nur kurz flackern und von selbst wieder ausgehen. Oder vielleicht werden auch die schwerwiegenden Korruptionsvorwürfe gegen ihn und die daraus resultierenden polizeilichen Ermittlungen dazu führen, dass er von der öffentlichen Bühne entfernt wird.