Sonntag, 24. November 2024
Schlagworte Museum

Schlagwort: Museum

Wie wäre es, wenn alles dieses nicht da wäre? – Eine...

Berlin (Weltexpress) - „August VonderFarbe“ ist in einer feinen Ausstellung nebst Katalog wieder auferstanden, blutvoll und prall. Franz Marc diente dem beleibten und lebensfrohen Freund August Macke diesen Namen an – beiden war nur ein kurzes Leben im Farbrausch vergönnt. Als hätte August Macke geahnt, wie wenig Zeit ihm zur Verfügung stand, vertrödelte er sie nicht mit langatmigen Studien. Nicht nur das Gymnasium, auch die Ausbildung an der Düsseldorfer Kunstakademie brach der 1887 in Meschede geborene Ingenieurssohn ab. Frei nach dem Motto „wer die Mittel hat und die Freiheit liebt, entflieht“.

Snejanka Bauer spricht über „Ikonen und Medizin“ im Gedenken an Jörgen...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da hätte er seine Freude gehabt, der Stiftungsgründer des Ikonenmuseums, - der ein gesuchter Arzt war und die Oberen der Sowjetunion so erfolgreich behandelte, daß diese ihn mit Ikonen für seine Dienst belohnten - , hätte er diesen Ausführungen der Kunsthistorikerin Snejanka Bauer lauschen können. Denn dann hätte er nicht nur kunsthistorisch dazugelernt, sondern auch als Arzt. Daß es spannend würde mit der hundsköpfigen Ikone, die sich flugs in Chagalls luftigen Bildern wiederfindet und dann auch noch die am ganzen Körper Behaarten dazukommen, was eine natürliche Ursache hat, aber dennoch diese Menschen in der Vergangenheit zu auf Jahrmärkten ausgestellten Monstrositäten machte, das Spannende, das deutete sich schon an, als die Vortragende am Vortag beim Jubiläum auf ihren Gedenkvortrag tags darauf hinwies.

Was die Ikone „Johannes im Schweigen“ zu sagen hat, erläutert uns...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die Schenkung der Ikone „Heiliger Evangelist Johannes im Schweigen“ anläßlich des 20jährigen Museumsgründungsjubiläums durch den Verein der Freunde und Förderer des Ikonenmuseums war unser Titelbild des ersten Teils der Serie, die zeigen will, wie ein kleines Museum wie das Ikonenmuseum Frankfurt nicht nur feiern kann – das auch! - , sondern genauso, wie es arbeitet. Daß diese Arbeit bei den Besuchern als Vergnügen rüberkommt, soll nicht verharmlosen, daß es bei den Vorträgen und Veranstaltungen oft um schwierige Sachverhalte geht, weil das Wissen von uns Heutigen, was Religion und Kunst angeht, meist sehr oberflächlich ist, eine tiefere Beschäftigung aber – und erst recht mit Ikonen als Ausdruck der orthodoxen Religion mit den geschichtlichen Dimensionen von Byzanz bis Petersburg – dies Wissen voraussetzt oder es eben durch solche angeleiteten Begegnungen mit Kunstwerken erweitert.

Dr. Jörgen Schmidt-Voigt soll leben! – Serie: Das Frankfurter Ikonenmuseum wird...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wenn er das noch erlebt hätte, Dr. Hans Georg Schmidt-Voigt, den seine Mama Jörgen nannte, wie er zeitlebens hieß, bis er 2004 88jährig starb. Lange zuvor allerdings hatte er, der namhafte Kardiologe, bei einer ernsthaften Erkrankung die Überleitung seiner Ikonensammlung in eine Stiftung in Gang gesetzt und 1988 über 800 Ikonen der Stadt Frankfurt in treue Hände übergeben. Diesen gab die Stadt Frankfurt dannn im März 1990 mit der Eröffnung des Ikonen-Museum, Stiftung Dr. Jürgen Schmidt-Voigt , eine bleibende Heimat. Das Museum ist untergebracht im barocken Deutschordenshaus, dem östlichster Teil des Frankfurter Museumsufers. Wieso aber überhaupt dieser 1917 geborene, im Hessischen verwurzelte Mediziner zu derart vielen Ikonen kam, war Thema aller Redner, die am Jubiläumstag 21. April 2010 zu einer Feier zusammengekommen waren, von der noch am nächsten Tag die erneut zu wissenschaftlichen Vorträgen Gekommenen sagten: „War das gestern schön!“

Die Schau vom schönen weißen Menschen – Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden...

Berlin (Weltexpress) - »Was ist schön?« Diese Frage stellt das Deutsche Hygiene-Museum Dresden in seiner neuen Sonderausstellung. Das Museum, das sich laut seinem Direktor Klaus Vogel als »Museum vom Menschen« versteht, will damit eine Reihe von Themen fortsetzen, die nach Vogels Auffassung die großen Fragen der menschlichen Existenz in der Gegenwart stellen: Sexualität, Glück, Arbeit, »das Spiel«.

Wie man keine Spielerfrau wird – Serie: „Tradition zum Anfassen“ als...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die Spielerfrauen der Glasgow-Elf von 1960, die am Abend auch nach dem offiziellen Abschluß noch viel zu erzählen hatten, sind für vieles gut. Einseits haben sie ihren Männern - damals also nicht Profis, sondern im Berufsleben steckend, vom Drogisten über den Wirt bis zum Postbeamten – den „Rücken frei gehalten“, wie es so schön heißt, haben diese also von Alltagskümmernissen und Alltagsarbeiten entlastet, die Kinder, so vorhanden, erzogen und überhaupt die patenten Frauen gegeben, die ein Fußballerspieler damals brauchte, als noch lange nicht von Luxus, von Prada-Täschchen und Victoria Beckhams die Rede war. Aber geschwärmt haben für die damaligen Spieler auch andere als die eigenen Frauen, erst recht, wenn diese noch unverheiratet waren, wie der junge Spieler X., von dessen Geplänkel mit einem jungen Mädchen wir an diesem Abend von dieser erfuhren. Irgendwie nett, auch harmlos, aber ein Ausdruck dessen, wie Fußball Emotionen leitet, manchmal aber auch alle Gefühle auffrißt.

Ganz und gar nicht museal: die Eintrachthelden von Europapokal 1959/60 in...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eigentlich war es am Ende völlig egal, ob die Eintracht damals 1960 gegen Real Madrid in Glasgow den Europapokal gewonnen hat oder nicht. Dabeisein ist alles, dieser olympische Gedanke gilt für die Fußballheroen von damals erst recht. Und noch mehr für ihre Fans, die dichtgedrängt im Eintrachtmuseum den Worten der Helden von einst lauschten. Denn moralischer Sieger waren die Eintrachtspieler gegen Real Madrid in der Abwehrschlacht 3:7 auf jeden Fall , im besten Spiel in der Vereinsgeschichte vor fast 130 000 Zuschauer in der schottischen Hauptstadt. Da sind sich die Überlebenden einig: Dieter Lindner, der im Urlaub weilte, während Egon Loy, Hansi Weilbächer, Dieter Stinka, Adolf Bechtold, Friedel Lutz und Erwin Stein im Eintrachtmuseum dabei waren und auch Wolfgang Solz, der damalige Nachwuchsspieler.

Gifhorn, die Mühlenstadt in der Südheide

Hamburg (Weltexpress) - Die Stadtführerin schwelgt in Lobeshymnen. „Celle hat über 500 Fachwerkhäuser, aber keins, das aus solch soliden, 50 Zentimeter breiten Eichenstämmen gebaut ist wie das `Kavalierhaus` aus dem Jahre 1540 in Gifhorn.“ Allerdings wurde dem Haus eine Steinfassade mit Veloutengiebel und „Auslucht“, einem Erker, im Stil der Frührenaissance vorgebaut. Vormals Gästehaus des Wasser- und Jagdschlosses der Welfenherzöge, dient das Kavalierhaus heute als Museum. Die in schlichtem Barock erbaute Nikolaikirche daneben weist die Besonderheit eines Kanzelaltars auf. Wie eine Theaterloge lugt die Kanzel aus dem Hochaltar hervor. Der gesamte Marktplatz spiegelt den ehemaligen Reichtum der über 800 Jahre alten Stadt wider. Das Rathaus aus Fachwerk mit den vorkragenden oberen Stockwerken und den bebilderten Füllhölzern steht ähnlich wuchtig und breit da wie das älteste Kaufhaus, 1570 errichtet. Während abseits des Marktes die Häuser schmale Fassaden haben, weil damals günstiger im Grundstückspreis, laden sie nach hinten bis zu 200 Meter aus.

Einer der letzten Gesamtkünstler – „Joseph Maria Olbrich 1867-1908. Architekt und...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eine solche Ausstellung von und über Joseph Maria Olbrich hat es noch nie gegeben. Weder so umfangreich, noch so wissenschaftlich aufbereitet, noch so liebevoll auch frühe Zeichnungen und viele Kleinigkeiten berücksichtigend, die allesamt zeigen, daß wir es bei diesem Künstler mit einem Menschen zu tun haben, der dem Kitsch und dem Eklektizismus der Zeit für den bürgerlichen Alltag eine neue klare, einheitlich gestaltete Form und damit eine neue, klare und ebenfalls einheitliche Ausdruckskraft entgegensetzen wollte. Und dies auch tat. Nicht nur bezogen auf Häuser oder ganze Häuserreihen, sondern mit der von ihm gestalteten Architektur gingen dieselben Formprinzipien über auf die Gartengestaltung, die Inneneinrichtung, die mit der Haustüre und den Fenstern beginnt, natürlich das entwerfen und Herstellen der Möbel als wichtigster Eindruck des künstlerischen Ausdrucks, aber damit nicht Schluß ist, sondern sich Olbrich auch um die Dinge kümmert, die auf dem Eßzimmertisch gebraucht werden: das Eßservice, das Besteck, zuvor noch die Lampen, die Teppiche, die Kücheneinrichtung – und natürlich auch die Bilder an den Wänden, unter denen ausgewählte Tapeten oder geweißte Wände wirkten, alles aus einem Guß, wie es Meister Joseph Olbrich entwarf.

Eine Art Nachruf, aber die Welt steht immer noch Kopf –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das wollen wir doch gleich einmal klarstellen: Georg Baselitz lebt wie eh und je und das Wörtchen „Nachruf“ hat eine ganz andere Bedeutung und gilt seinen Ausstellungen, die er gleich zweifach in Baden-Baden hatte und die zu Ende gegangen sind, bevor wir über sie schreiben konnten: „Baselitz. 50 Jahre Malerei“ im Museum Frieder Burda und „Baselitz. Skulpturen“ in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Ach wie gut, daß Kataloge die Ausstellungen bewahren, von denen wir kurz direkt sprechen wollen und uns dann auf die Kataloge stürzen.

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