Schlagworte Moslem
Schlagwort: Moslem
Der stille Amerikaner
Tel Aviv (Weltexpress) - Der stille Amerikaner war der Held in Graham Greens Novelle über den ersten Vietnamkrieg, denjenigen, der von den Franzosen ausgefochten wurde. Er war ein junger und naiver Amerikaner, Sohn eines Professors, der eine gute Ausbildung an der Harvard-Universität bekommen hatte und ein Idealist mit den besten Absichten war. Als er nach Vietnam gesandt wurde, wollte er den Einheimischen helfen, die beiden Übel zu überwinden, die er sah: den französischen Kolonialismus und den Kommunismus. Während er absolut nichts über das Land wusste, in dem er agierte, verursachte er eine Katastrophe. Das Buch endet mit einem Massaker, das Ergebnis seiner törichten Bemühungen. Er veranschaulicht das alte Sprichwort: „Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.“
Iran: Neue Phase der Revolte
Berlin (Weltexpress) - Nach sieben Monaten des Kampfes gegen den autoritären religiösen Staat im Iran befindet sich der revolutionäre Prozess in einer neuen Phase, und es hat sich ein neues Kräfteverhältnis herausgebildet. In dem Maße, wie die Menschen größere Kraft gewinnen und immer mehr von ihnen, auch aus abgelegenen Gegenden, sich dem Kampf anschließen, mehr Mut bekommen und zu jeder Form des Widerstands bereit werden, erscheinen immer mehr Zeichen der Schwäche und des Ungenügens des Staates, diese kritische Situation zu meistern. Die Ereignisse vom 27. Dezember 2009 zeugen davon.
Preisträger Kermani zeigt, was eine Harke ist und versöhnt die Festgemeinde...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Während Roland Koch vom Brückenbauen sprach, andere von aufgerissenen Gräben, vom mühsamen Dialog zwischen den Religionen, die die Auseinandersetzung um den diesjährigen Hessischen Kulturpreis offenbart hätten, meinte Navid Kermani: „Ich teile diese Einschätzung nicht und sehe ihr eine falsche Erwartung zugrunde liegen. Eine multikulturelle, multireligiöse Gesellschaft wird niemals eine konfliktfreie Gesellschaft sein. Entscheidend ist vielmehr, ob sie ihre Konflikte auf friedliche und konstruktive Weise austrägt.“ Und diese Weise sieht er gegeben. Zu den Lernerfahrungen gehöre auch, „Daß die Frontlinien in unserer Gesellschaftlich nicht entlang konfessioneller, politischer oder ethnischer Linien verlaufen. Die Unterstützung praktisch der gesamten veröffentlichten Meinung für den Angehörigen einer Minderheit ist in Zeiten, da weltweit Mehrheiten immer häufiger ihren Leitanspruch und ihre kollektive Identität herausstellen, alles andere als selbstverständlich.“
Eine Entschuldigung von Koch und die Dankesworte der Preisträger – Serie:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das allerdings konnte sich Roland Koch in vorgerückter Stunde erlauben, weil er im Rahmen seiner Rechtfertigung zumindest für die formale Entgleisung einstand, die er und das Kuratorium sich gegenüber dem Preisträger Kermani geleistet hatten, indem dieser durch die Presse von der Aberkennung des Preises an ihn erfuhr: „Das hat den sachlichen Konflikt emotional verschärft und Dr. Kermani in einer persönlich komplizierte Situation gebracht. Dafür entschuldige ich mich persönlich und auch für alle, die daran beteiligt waren.“ Damit wollen wir es nun mit der historischen Revue gut sein lassen und zur Preisübergabe und den Dankesreden der Ausgezeichneten kommen, die erstaunlich unterschiedlich ausfielen.
Und so sehen wir betroffen: den Vorhang zu und alle Frage...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das war ein kleines Lehrstück und ein Kabinettsstück des Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, wie er am Abend des 26. November im Wiesbadener Kurhaus die nach langen Querelen dann doch noch zustandegekommene Überreichung des diesjährigen Kulturpreises an gleich vier Männer durchzog. In würdigem Rahmen, auf den Friedrich von Thiersch-Saal kommen wir ein andermal zurück, gab Koch eine einstündige Lektion, wie es spätere Geschichtsschreiber dann gleich übernehmen können, warum und weshalb es zu diesem Durcheinander, den Peinlichkeiten von Preisvergabe an vier verdiente Kämpen von monotheistischen Religionsgemeinschaften, der Preiszurückweisung durch einen wegen der Preisvergabe an den anderen, der anschließenden Umwidmung des Preises an wieder einen anderen, mit dem sich erst einmal alle drei weiteren Preisträger einverstanden erklärten, den daraufhin aber gleich zwei der designierten Preisträger dann doch nicht dabei haben wollten, weshalb dem Nachbenannten der Preis sofort wieder aberkannt wurde, der darauf einsetzenden öffentlichen Diskussion, die diese Preisvergabe zwischen ’Provinz- und ’Staatsposse` ansiedelte und so mächtig und einheitlich gegen dieses Polittheater zu Felde zog, daß die Hessische Staatskanzlei nur noch zwei Möglichkeiten hatte: entweder den Hessischen Kulturpreis 2009 abzusetzen und nicht zu verleihen oder die vier durch die Jury Nominierten nun auch mit dem versprochenen Preis zu ehren.
Eine Konföderation? Warum nicht?
Tel Aviv (Weltexpress) - In diesen Tagen jährt sich zum 5. Mal der Mord an Yasser Arafat. Ich erinnere mich deshalb wieder besonders an unser letztes Gespräch im Ramallah-Compound ein paar Wochen vor seinem Tod. Er war es, der den Gedanken einer dreifachen Föderation – Israel, Palästina und Jordanien vorbrachte. „Und vielleicht sollte sie auch den Libanon mit einschließen, warum nicht?“ Es war derselbe Gedanke, den er bei unserem ersten Treffen in Beirut im Juli 1982 geäußert hatte - mitten in der Schlacht. Er erwähnte den Terminus Benelux, das Bündnis zwischen Belgien, den Niederlanden und Luxemburg, das der europäischen Union vorausging.
Streit auf der Titanic
Tel Aviv (Weltexpress) - Einer der glücklichsten Augenblicke meines Lebens ereignete sich in einem Restaurant. Es war vor der zweiten Intifada. Ich hatte Rachel eingeladen, um ihren Geburtstag mit einem Abendessen in einem berühmten Restaurant in Ramallah zu feiern. Wir saßen im Gartenrestaurant unter bunten Lichtern, die Luft war voll Blumenduft, und die Kellner eilten mit vollen Tabletts hin und her.