Schlagworte Marthaler
Schlagwort: Marthaler
Vergebliche Liebesmüh – Heiner Goebbels insistiert mit seinem szenischen Konzert „I...
Wien (Weltexpress) - Zu Heiner Goebbels und seinen fernab dem mondänen Opernbetrieb oder auch publikumssüchtigen Produktionen kann man gar vieles sagen. Sie sind so eigentümlich wie anrührend, sind so gewollt für die einen, wie gezielt mitten ins Herz und Hirn für andere. Mithin ist Heiner Goebbels einer, bei dem man immer genau hinschauen und vor allem hinhören muß und den doch die einen eben anders hören als die anderen. Seine Kompositionen sind dabei sehr unterschiedlich, was Herkommen, Assoziationen und Thematiken sowie musikalische Textur angehen. Diesmal entführt uns Heiner Goebbels ins Stummtheater oder wie sollte man die Entsprechung zum Stummfilm auf der Bühne bezeichnen und anschließend in Richtung Mittelalter. Und das alles mit vier würdigen graumelierten Herren im Äußeren und Ambiente der Jetztzeit. Und das kommt so.
Entspannender Abend: Kein Warten auf Godot, aber musikalischer Abgesang auf das...
Wien (Weltexpress) - Gähn, gähn. Gähnen hier, Gähnen da. Fing es auf der Bühne an und setze sich im Publikum fort oder gähnten sie gleichzeitig? Wie auch immer: Gähn! Nicht daß Sie denken, dies sei aus Langeweile geschehen. I wo! Das Publikum hat sich amüsiert, das war den vielen Lachern anzumerken, der mal als Solitär und Kracher aus einem Zuschauer herausbrach oder kichernd und prustend, wie bei den beiden Frauen in der zweiten Reihe, die hier für sich eine Comedy erlebten. Das allgemeine Gähnen war ein Entlastungsgähnen, das sich einstellt, wenn nach und nach die Spuren des Tages Geist und Körper verlassen und matte Glieder zurücklassen, denen man mit Gähnen Sauerstoff zuführt, weil man sich wohl fühlt. Das, was sich unsere westliche Ober- und Mittelschicht heutzutage im Fitneßstudio holt, um anschließend herzhaft gähnen zu können, das, was in Wellnesszentren teuer erkauft wird, damit ihre Körper und Seelen entspannt zurückbleiben, das bekommen Sie bei den Wiener Festwochen bei dieser Inszenierung von Marthaler mit hinreißenden Einlagen von fünfzehn Schauspielern, die exzellent die Bühne bevölkern, das bekommen Sie hier umsonst – einschließlich des Gähnens.