Schlagworte Liebesfilm
Schlagwort: Liebesfilm
Und die Liebe höret nimmer auf … – „Cherie“ von Stephen...
Frankfurt (Weltexpress) - Ein perfekter Film. Ein Film über eine Frau, die perfekt älter wird. Ein Film über einen jungen Mann, der perfekt schon mit 19 Jahren über sein mehrjähriges Liebesleben stöhnt, ein Film, der eine perfekte Welt der vergangenen Zeit darstellt, die es nie gab, ein Film, der auch in Farben, Ästhetik und skurrilen Menschen perfekt auf die Leinwand gebannt ist, ein Film, der den Roman von Colette perfekt filmisch erzählt, ein Film vom Meisterregisseur Stephen Frears, dem man nur eines vorwerfen könnte: daß er zu perfekt sei.
Die Braut, die sich traut – “Selbst ist Die Braut” denkt...
Berlin (Weltexpress) - “The Proposal” ist so etwas wie eine kleine Zeitreise. Zurück in das Amerika der konservativen Fünfziger, als “Selbst ist die Braut” ein Paradox war, hatten doch Bräute passiv zu sein und in Ehe- und Geschäftswelt der gottgewollten Ordnung zu dienen. Er, das Ebenbild des Adam, verdiente das Geld und machte den Heiratsantrag, auf den sich der Originaltitel von Anne Fletchers Liebeskomödie “The Proposal” beruft. Sie sagte brav „ja“ und wenn es irgendwie anders kam, war das Stoff für eine Komödie oder ein Drama. Nichts mehr mit den selbständigen und widerständigen Frauen der Dreißiger Jahre. Der Krieg hatte die Verhältnisse ins 19. Jahrhundert zurückgedreht. Heiratsunwillige Frauen waren damals unheimlich. Prüde alte Jungfern, unattraktive Mannweiber oder verhärtete Karrierefrauen. Wenigstens letzte konnten gerettet werden. Der richtige Mann konnte das tief in ihnen schlagende Mutterherz wecken. Ein Hausfrauendasein war doch viel schöner als stressiges Büroschuften! Ganz so weit geht Regisseurin Anne Fletcher in ihrer romantischen Komödie “Selbst ist die Braut” nicht. Ihre Fixiertheit auf das Thema Eheschließung wird allerdings langsam unheimlich. Schon in ihrem vorherigen Regiefilm “27 Dresses” drehte sich alles ums Heiraten. Ledige Frauen hält Fletcher für zwangsläufig unglücklich.
Sex mit den Geistern der Ex -Matthew McCoughney muss in “The...
Berlin (Weltexpress) - Oh, die Geister der Vergangenheit. In Mark Waters Romantikkomödie “The Womanizer - Die Nacht der Ex-Freundinnen” spukt eine ganze Horde davon herum. Einer ist Michael Douglas als Onkel Wayne. Diesen verstorbenen Schürzenjäger hat sich Lebemann Connor Mead (Matthew McCoughney) zum Vorbild erkoren. Regisseur Mark Waters suchte sich für seine Liebeskomödie familientauglichere Vorbilder: den Geist von Charles Dickens “A Christmas Carol”, den der Liebesfilm mit dem Originaltitel “The Ghost of Girlfriends Past” gehörig verkitscht. Ja, ist denn schon Weihnachten? Nein, und daher will man von Liebesschnulzen wie “The Womanizer” noch eine Weile verschont bleiben.
Gespenster – Monika Treut vermengt japanische Geistersage und modernes Liebesdrama zu...
Berlin (Weltexpress) - “Vielleicht existiere ich nur in der Vorstellung einer andern Person.” Der Satz ist eine versteckte Warnung an die junge Künstlerin Sophie, dass sie an einer Grenze wandert, emotionaler und spiritueller Natur. Monika Treues mystisch angehauchtes Drama “Ghosted” ist angefüllt mit solch mehr oder minder subtilen Verweisen auf die Geheimnisse der Protagonisten. Von diesen Geheimnissen bleiben den Filmcharakteren nur Ahnungen. Viel klüger wird auch der Zuschauer aus der schleppenden Handlung nicht. Eine leise Geschichte der inneren Dramen will “Ghosted” erzählen. Asiatischer Spiritualismus und westliche Romanze inspirieren Monika Treuts Studie über Todesnähe und Verarbeiten von Verlusten. Der Stilbruch eines unaufgeregten Melodrams, einer zärtlichen Geistergeschichte, eines leichtlebigen Films über den Abschied verliert sich jedoch im Abwegigen. Zuviel spukte der Autorin bei “Ghosted” im Kopf herum, wie den Protagonisten die Geister der Vergangenheit.
Qual der Moral – Zac Efron lehrt Anstandslektionen im humorfreien “17...
Berlin (Weltexpress) - Entstand “17 Again” vielleicht im Mormonenstaat Utah? Möglich angesichts der intoleranten Botschaft, die Regisseur Burr Steers und Drehbuchautor Jason Filardi an ihr junges Publikum herantragen. Matthew Perry gibt in dem zweifelhaften Teenagerfilm den frustrierten Versagertypen. Der ist durch Magie plötzlich süße Siebzehn und verwandelt in den ach so süßen Hauptdarsteller Zac Efron. Die Moralkeule, die Efron in “17 Again” schwingt, lässt ihn peinlich alt aussehen.
Mein Freund Harvey – Dustin Hoffman erlebt mit Emma Thompson “Liebe...
Berlin (Weltexpress) - Eigentlich ist es nur wegen Dustin Hoffman. Und Emma Thompson. Und dieser einen Szene. Da sitzen sie beisammen, nicht zusammen, wie sie betont, am Tisch und diskutieren. Wer hatte den schlechteren Tag? Kate hat nur eine verpatzte Verabredung hinter sich. Harvey hat seine Arbeit verloren, die Trauung seiner Tochter versäumt und darf nicht als Brautvater auftreten. Wie Dustin Hoffman das spielt, ist schon den ganzen Kinogang wert. Keine Frage, er und Emma Thompson hatten beide schlechte Tage. Sonst würde man sie kaum in einer mittelmäßigen Romanze wie “Liebe auf den zweiten Blick” sehen. Dank des Schauspielerduos lohnt Joel Hopkins Romantikkomödie dennoch das Ansehen. Liebe wird allerdings auch beim zweiten Blick nicht daraus.