Schlagworte Künstlerin
Schlagwort: Künstlerin
Traurig – Zum Tod der bewundernswerten Künstlerin Louise Bourgeois (1911-2010)
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ja, das stimmt schon. Sie hat mit ihren 98 Jahren sterben dürfen. Louise Bourgeois, am 25. Dezember 1911 in Paris geboren. Und dennoch waren wir, als wir jetzt erst, mitten in den Bergen in Österreich erfuhren, daß sie am Montag, dem 31. Mai 2010 im Lebensort New York gestorben war, traurig. Einfach traurig, so wie wenn man ein Familienmitglied verliert. Woher dieses starke Gefühl kommt? Sicher auch von dem außergewöhnlichen Lebensweg dieser Frau, der einem nahe geht, die erst in den Jahren als Künstlerin reüssierte und ihre Hauptwerke ablieferte, wo andere den Löffel abgeben oder doch künstlerisch ausbluten und ein Spätwerk abliefern, das nur ein Abklatsch des bisherigen wurde.
Die Frau mit der Kamera – Helke Sander sinniert über „Die...
Berlin (Weltexpress) - „Das war schon die dritte Elektrolok, die vorbei fuhr. Aber wir warteten ja auf die letzte Dampflok.“ Die jungen Frauen, die gegenüber dem Bahndamm mit ihren Kameras warten, sind die freie Pressefotografin Edda und zwei andere Fotografinnen. Kolleginnen und Konkurrentinnen, „wartend auf ein der Veröffentlichung für wert erachtetes Ereignis.“ Die letzte Dampflok von West nach Ost im geteilten Berlin der siebziger Jahre. Mit trockenem Witz reflektiert die Regisseurin Helke Sander in ihrem 1977 entstandenen Film „Die allseitig reduzierte Persönlichkeit“ ihre eigenen Erfahrungen als freischaffende politisch und feministisch engagierte Künstlerin.
Happy Birthday, Berlinale!
Berlin (Weltexpress) - Mit einer Kunstinstallation und öffentlichen Filmvorführung am Brandenburger Tor, einer Ausstellung von Star-Porträts im Stadtbild und einem vielseitigen Internetangebot feiert die Berlinale das 60. Jubiläum
Ins Museum gesperrt und trotzdem öffentliche Wirkung? – „Jenny Holzer“ und...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Geben wir es zu. Mit dieser Ausstellung tun wir uns schwer. Nicht weil wir die Künstlerin, die 1950 geborene amerikanische Konzeptkünstlerin Jenny Holzer, die durch den Einbezug von Schrift in den Öffentlichen Raum und dann auch mit Licht und Farbe als Leuchtbänder international Furore machte, nicht mögen, sondern genau aus dem gegenteiligen Grund. Wir haben ihre Einmischung in die Öffentlichkeit, nämlich wie sie die Worte in kritischer, zumindest reflektierender Weise nutzt und in laufende Texte montiert, um die Aufmerksamkeit von zufällig vorübereilenden Menschen auf Schandflecke der Menschheit zu richten, also in eindeutig moralischer, natürlich immer auch politischer Absicht, seit jeher bewundert. Sie hat nämlich dadurch auch die Mittel der Werbeindustrie konterkariert und einfach für Aufklärungs- und Kunstzwecke genutzt, insbesondere ihre LED-Installationen Aber auch ein schlichtes Plakat, an der richtigen Stelle angebracht und mit dem richtigen Inhalt versehen, war und ist schon ein Stück Widerstand in der Welt des Kommerz und Konsums. Und nun im Museum. Museal? Die Musealisierung der Jenny Holzer. Ja und nein.
Die alte Frau und das Meer – Die Grand Dame der...
Berlin (Weltexpress) - “Die Wellen” nannte Virginia Woolf ihren zeit- und schicksaleübergreifenden Lebensroman vierer Charaktere. An “Die Wellen” denkt man, wenn die Meereswellen in “Die Strände von Agnes” einen Namen im Ufersand fortspülen: Agnes. Die, deren Name in den Sand geschrieben war. So gleitet man gedanklich zu dem jung verstorbenen englischen Poeten John Keats. “Dessen Name in den Sand geschrieben war” steht auf seinem Grabstein. Die 1928 in Brüssel geborenen Agnes Varda ist hingegen quicklebendig. Es ist schwer, die Autorin und Regisseurin zu durchschauen, die in “Die Strände von Agnes” ihre Biografie inszeniert. Zwischen Interpretation, Verklärung und Realismus kreiert die Künstlerin der Nouvelle Vogue - wieder die Assoziation: Welle - ihre Lebensgeschichte. Autobiografische Erlebnisse und individuelles Erinnern vermischen sich in der filmischen Semi-Biografie “Die Strände von Agnes”. Die vielfach preisgekrönte Autorenfilmerin und Mitbegründerin der kinematischen Moderne führt ihr Publikum an “Die Strände von Agnes” zu den prägenden Momenten ihres Lebens.