Schlagworte Hans Werner Sinn
Schlagwort: Hans Werner Sinn
Wohlstand durch Selektion – Serie: Kasino-Kapitalismus – Über verräterische Bemerkungen des...
Berlin (Weltexpress) - Was wird sich Professor Sinn dabei denken, wenn er den besonderen Vorzug der kapitalistischen Produktionsweise genau in dem sozialen Mechanismus sieht, der die Aussortierung von Produktionsverfahren und daher Produzenten bewirkt: „Genau diese Selektionsfunktion erklärt die Überlegenheit der marktwirtschaftlichen Ordnung über alternative Wirtschaftsordnungen. Sie erklärt, wieso die Marktwirtschaft den Kommunismus beim Lebensstandard der Arbeiterklasse (!) um Längen hat schlagen können“ (237).
Landwirtschaft macht arm – Serie: Kasino-Kapitalismus – Über verräterische Bemerkungen des...
Berlin (Weltexpress) - Was Sinn meint, das zeigt sich an seinem Paradebeispiel. Die rasante Urbanisierung der vergangenen beiden Jahrhunderte hat in der bedeutenden Steigerung der Produktivität der landwirtschaftlichen Arbeit ihre Voraussetzung gehabt, was Sinn unbeholfen bis total verkehrt so ausdrückt: „Hätte es diesen Strukturwandel nicht gegeben, wären in Deutschland wie zur Mitte des 19. Jahrhunderts immer noch zwei Drittel statt wie heute 2% der Menschen in der Landwirtschaft beschäftigt, und wir alle wären arm wie Kirchenmäuse“ (239) (3). Zwei seiner bedenklichen Behauptungen fallen sofort in den Blick: Erstens hält er es für einen Vorzug, an der landwirtschaftlichen Produktion unbeteiligt zu sein, zweitens macht Landwirtschaft arm. Das sollte uns beschäftigen.
Strukturwandel statt Wettverluste – Serie: Kasino-Kapitalismus – Über verräterische Bemerkungen des...
Berlin (Weltexpress) - Inmitten der jüngsten Wirtschaftskrise behauptet der fleißige Star-Ökonom Professor Sinn schon im Titel seines Buches, der Kapitalismus habe sich in ein gewaltiges Spielkasino verwandelt (1). Ein sehr falsches, aber sehr nützliches Bild ist das. Obgleich es natürlich im Kapitalismus auch die Unterhaltungsräume für die Bourgeoisie mit den entsprechenden Spieltischen gibt, an denen sich die Bourgeois wechselseitig die zuvor angeeigneten Arbeitsergebnisse der nützlichen Menschen abnehmen.
Finanzkrise sitzt fest
Berlin (Weltexpress) - Der Goldpreis gilt als wichtigster Krisenindikator. In den vergangenen zwei Tagen hat er wieder neue Rekordhöhen erklommen. Bankaktien sind indes auf Talfahrt gegangen. Angst vor einer neuen, das europäische Finanzsystem bedrohenden Krise hat die Märkte seit einiger Zeit ergriffen und auch den Euro erneut unter Druck gesetzt. Für zusätzliche Unruhe sorgte ein Bericht des Wall Street Journal (WSJ) vom Dienstag. Demnach waren die im Juli weithin als sehr gut präsentierten Ergebnisse der Banken-Streßtests manipuliert. Die Prüfung sollte die Widerstandsfähigkeit der 91 europäischen Großbanken im Fall einer neuen Krise einschätzen.
Griechenland am Rande des Staatsbankrotts: Wie Papandreou den „nationalen Überlebenskampf“ organisiert
Berlin (Weltexpress) - Als der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou Anfang März 2010 ein weiteres Sparprogramm verkündete, verrieten bereits seine Worte, dass etwas ganz Großes auf dem Spiel steht. „Unser Land befindet sich im Kriegszustand”, in einem „nationalen Überlebenskampf”. Ergänzend fügte er später hinzu: „Wir müssen unsere Heimat, unsere Bürger und unsere Kinder vor der Gefahr eines drohenden Staatsbankrotts bewahren.” (1) Seine Worte fielen schärfer aus als jene, die Gerhard Schröder sieben Jahren zuvor gebrauchte, als er die Sozialeinschnitte seiner Agenda 2010 verkündete. Seine damaligen Attacken - die schwersten seit 50 Jahren - standen unter dem Motto „Mut zum Frieden und Mut zur Veränderung”. Beide hatten das Volk belogen, als sie das Gegenteil von dem taten, was sie als Oppositionsführer versprochen hatten. Als Sozialdemokraten gehören sie der Sozialistischen Internationalen an; Papandreou ist ihr Vorsitzender.