Mittwoch, 25. Dezember 2024
Schlagworte Gronewold

Schlagwort: Gronewold

Seitensprünge – Jette Steckels „Kleinbürger“-Inszenierung im Deutschen Theater

Berlin (Weltexpress) - Annäherungen an den Kommunismus sind, wie der Aufruhr um die Äußerungen von Gesine Lötzsch bewiesen hat, derzeit in Deutschland unerwünscht. Folgerichtig wendet Lenin sich ab. Auf der Bühne von Rufus Didwiszus steht das Lenin-Denkmal zwar im Zentrum, kehrt dem Publikum jedoch die Rückseite zu. Immerhin vermag das monumentale Abbild den Blick auf   die Gegenwart zu verstellen, die in Projektionen auf der Rückwand erscheint.

Das Verschwinden nach dem Verschwinden – Stefan Bachmanns Inszenierung „Die Beteiligten“...

Berlin (Weltexpress) Über „Die Beteiligten“ hatte ich vorab nicht viel Gutes gehört, richtete mich daher auf Langeweile ein und tröstete mich damit, dass diese Vorstellung in weniger als zwei Stunden vorbei sein würde. Und dann fand ich mich gespannt schauend und lauschend im Haus der Berliner Festspiele in einem Publikum, in dem atemlose Stille herrschte.

Lustvoller Untergang – Karin Henkels Tschechow-Zirkus beim Theatertreffen

Berlin (Weltexpress) - Das Schauspiel Köln ist mit zwei Inszenierungen beim Theatertreffen vertreten. Nach Karin Beiers Jelinek-Trilogie nun "Der Kirschgarten" von Anton Tschechow, inszeniert von Karin Henkel.

Vermeidungstaktik – „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ nostalgisch...

Berlin (Weltexpress) - Die vier Februar-Vorstellungen waren schon lange im Voraus ausverkauft. Falls das große Interesse Patrick Wengenroth gilt, dürften die Erwartungen nicht enttäuscht werden. Wengenroth ist in seiner Realisation in ganzer Körperfülle ständig präsent, als Darsteller, Sänger und skurriler Kostümträger.

Brautenergien und hopsender Tisch – „Die Heimkehr des Odysseus“ begeistert in...

Berlin (Weltexpress) - Dass Odysseus tatsächlich heimkehrt, ist nicht sicher. Den eigenen Augen kann nicht getraut werden bei dieser Inszenierung, in der Realitätsebenen sich verschieben und die Zeit seltsame Kapriolen schlägt. Die Welt der Mythen ist voller Wunder. Hier erscheinen sie jedoch nicht als von Göttern lancierte Phänomene, die von Menschen ehrfürchtig wahrgenommen werden. Es handelt sich eher um verwirrende Ordnungswidrigkeiten, Verstöße gegen die von Menschen aufgestellten Gesetze, die für die Natur nicht immer verbindlich sind.

Gorkietüden – „Nachtasyl“ als Talentshow im Studio der Schaubühne

Berlin (Weltexpress) - Begabt und motiviert sind sie offenbar alle, die elf Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“, die sich auf den Brettern des Schaubühnenstudios präsentieren. Ein bisschen größenwahnsinnig sind sie wohl auch, das ist unumgänglich bei der Entscheidung für einen Beruf, in dem unbemerkte Untergänge sehr viel häufiger geschehen als ruhmreiche Aufstiege.

Nichts Neues aus dem Milieu – Volker Lösch inszeniert Wedekinds „Lulu“...

Berlin (Weltexpress) - Vor einem Jahr war Volker Löschs Inszenierung „Berlin Alexanderplatz“ in der Schaubühne zu erleben, nachdem ein halbes Jahr vorher „Marat, was ist aus unserer Revolution geworden?“, inszeniert von Volker Lösch am Hamburger Schauspielhaus, als eine der zehn bemerkenswerten Inszenierungen beim Theatertreffen 09 große Begeisterung ausgelöst hatte. Volker Lösch wurde gefeiert für seine Arbeiten und für seine Methode, Theater und reales Leben zu kombinieren.

Die Welt kann bleiben wie sie ist – „Der gute Mensch...

Berlin (Weltexpress) - Die Bühne ist ein Konzertpodium. Zwischen den Instrumenten stehen Stühle, auf denen die Schauspieler und die Musiker der Band Kante sitzen. Rechts, am Rand des Podiums, ist die Solistin platziert, die einzige Frau in dieser Inszenierung, die sich in einer Welt, in der die Götter männlich und alle Frauen verkleidete Männer sind, behaupten soll und sich deshalb immer wieder gezwungen sieht, sich als Mann zu präsentieren.

Die Logik des Tötens – Michael Thalheimers „Nibelungen“ im Deutschen Theater

Berlin (Weltexpress) - Blut fließt in Strömen, es wird gekämpft und gestorben, aber es sind keine Schwerter oder andere Waffen zu sehen. Erst am Schluss tauchen Pistolen auf, mit denen der Rest erledigt wird. Friedrich Hebbels Trilogie „Die Nibelungen“ endet mit dem Übergang vom Heiden- zum Christentum. Etzel, der Hunnenkönig, übergibt seine Kronen an Dietrich von Bern. Bekanntlich hat diese „Weltenwende“ die Menschen nicht davon abgehalten, auch weiterhin bestialische Kriege zu führen. Nur die Waffen wurden handlicher, und statt Körperkraft und Geschicklichkeit genügte schließlich ein Finger am Abzug.

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