Schlagworte Frankfurt
Schlagwort: Frankfurt
Die Kurze Liste ist da: „Und Du bist raus!“ – Serie:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Als Inszenierung ist das ganz schön gelungen, wie unsereiner sich durch die Buchseiten durchfrißt, um auf dem neuesten Stand zu sein, wenn die sieben Juroren in ihrem Auswahlprozeß zum Deutschen Buchpreisträger 2009 immer weiter sieben und von den hoffnungsvollen Aspiranten auf der Zwanzigerliste nun noch ganze Sechse – nach dem Reglement – übrigbleiben. Das erinnert schon ein wenig an die Abzählreime: „Und Du bist raus!“ Ausgegangen ist die Jury von 154 Titeln, die zwischen dem 1. Oktober und dem 16. September 2009 erschienen sind und von den deutschsprachigen Verlagen aus - möglich sind zwei Romane, Erzählungen sind nicht erlaubt - zum Deutschen Buchpreis eingereicht wurden. Hinzu kommen Anforderungen aus der Jury, wo Einzelmitglieder über die zwei Exemplare hinaus weitere Romane anfordern können. So hatte beispielsweise Hanser auch dieses Jahr wieder mehrere Titel dabei. Ob nun Herta Müller, die mit „Atemschaukel“ in der Sechserliste bestehen blieb, ein vom Verlag Hanser eingereichter – was wir so interpretieren - oder nachgeforderter Roman ist, kann man zu erfragen versuchen. In der Regel halten sich aber alle mit internen Aussagen eher bedeckt.
Vom richtigen Reiskochen auf Seychellisch – Serie: Der Tourismus der Seychellen,...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Auch beim Curry ist eigentlich alles klar. Dafür brauchen wir eigentlich kein Kochstudio, das die Genußakademie auf der Frankfurter Freßgaß auch ist. Aber der Reis! Reis ist nicht Reis und auch, wenn sein Kochen keine Wissenschaft ist, könnte man doch endlich einmal wissenschaftlich - aha, daher der Name Genußakademie - untersuchen, warum er auf der Welt so unterschiedlich zubereitet wird. Und bevor wir das weiterschreiben, kommt doch die Genußakademie erst einmal zu Wort. Wir kennen den Begriff der Akademie - positiv - aus vielen Belangen und wissen, daß hat immer etwas mit Lernen und Forschen zu tun, wir kennen aber auch den Begriff akademisch - negativ. Denn das heißt immer theorielastig, wenig Praxis, viel Wörter, wenig Handlung, trocken und sicher nicht wohlschmeckend, denn mit Schmecken hat weder die Akademie noch akademisch eigentlich zu tun. Und so haben sich viele gesellschaftlich-politischen Aufstände der Vergangenheit gegen verstaubte Akademien gerichtet und neue, moderne Organisationen geschaffen, wie in der Kunst um die Jahrhundertwende 1900 gegen die Kunstakademien, indem man Sezessionen gründete.
Kurz vor dem Startschuß: Hundert Neue – Matthias Wissmanns letzte Worte...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ein sichtlich entspannter Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) gab die letzen Meldungen zur IAA bekannt, bevor nach den zwei der Presse vorbehaltenen Tagen am 15. und 16 September dann am 17. September die Bundeskanzlerin wie schon vor zwei Jahren die bedeutendste Automobilmesse der Welt eröffnet. „Diese 63. IAA PKW startet mit Rückenwind. Wir sind selbst überrascht, wie viele Neuheiten gerade in den letzten beiden Wochen noch zusätzlich gemeldet wurden.“, äußerte Matthias Wissmann auf der IAA_Auftakt-Pressekonferenz des Verbandes. Das bezieht sich darauf, daß es bei der Vorstellung von neuen Modellen auf der IAA noch einmal einen derartigen Schub gegeben hat, daß - mit 22 Prozent mehr als noch Anfang September auch vom Weltexpress verkündet - exakt 100 Weltneuheiten der Öffentlichkeit auf der Messe offeriert werden, wobei der Anteil deutscher Hersteller bei 55 Autos liegt! „Damit liegen wir bei der Zahl der Automobil-Weltpremieren sogar um 14 Prozent höher als bei der Rekord-IAA 2007“, betonte Wissmann.
Von dem Bild Chinas, das nicht gesucht wird – Serie: Internationales...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nach Abklingen der anfänglichen Wogen interkulturellen Missverständnisses und der damit in Synthese koexistierenden Entschuldigungstiraden kehrte das Symposium, dessen Ziel im Vorfeld als ein „Beitrag zum Abbau von Missverständnissen und Vorurteilen“ angekündigt worden war, mit halbstündiger Verspätung wieder zum vorgesehenen Programm zurück. Jedoch nicht ohne Schelte der chinesischen Offiziellen, für die repräsentierend Mei Zhaorong, ehemaliger chinesischer Botschafter in Deutschland im Beisein der interessierten Anwesenden verkündete, nicht nach Deutschland gekommen zu sein, um in Demokratie unterrichtet zu werden. „Bitte bauen sie keine Mauern auf“ lautete dann auch die letzte Beschwichtigung eines sichtlich angeschlagenen Juergen Boos an das Publikum – aber wer mochte es ihm zu diesem Zeitpunkt noch verübeln. Die Vorzeichen versprachen jedenfalls einen thematisch, wie auch emotional hitzigen Tag rund um das „Land der Mitte“.
Parallelwelten und Frauenmangel – Serie: Internationales Symposium zur Frankfurter Buchmesse 2009...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das war doch sehr auffällig insgesamt, daß das Repräsentieren von Kultur, Wissenschaft und auch Literatur immer noch Männern überantwortet wird. Höhepunkt dieser einseitigen Podiumsdiskussion war die letzte Sektion am Sonntag, später Vormittag, mit sechs Männern auf dem Podium, in der es gleichzeitig zum allerersten Mal um Literatur ging!!! Im Frauenmangel also sind sich die Deutschen und die Chinesen noch sehr ähnlich. Höhepunkt der Unfähigkeit, vom Podium aus war auch, daß eine der letzten, gleichwohl zentralen Fragen an den sehr bekannten Schriftsteller Mo Yan und den doppelbödig auftretenden XU Xing sowie Lu Jiande und den moderierenden Kuan Yu Chien, von der Universität Hamburg nicht beantwortet wurden und auch Herbert Wiesner als deutscher Moderator und P:E.N.Repräsentant, darauf nicht drängte. Mo Yan hatte betont: „Der Ton macht die Musik.“ Das griff die fragende Journalistin auf: „Welchen Ton muß man anschlagen, um den inhaftierten Ex-Präsidenten des P.E.N. Chinas, Xiu Liaobo, freizubekommen, zumindest zu erreichen, daß ihm ein offizieller Prozeß gemacht wird? Heißt der Ton, daß wir in Deutschland schweigen und daß Sie in China reden?“
Die Mädels von Theo Zwanziger – Deutsche Fußballerinnen sind zum fünften...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zum Feiern strömen die Einwohner der Mainstadt beim Frauenfußball genauso auf den traditionellen Römerberg wie zu anderen Gelegenheiten, - na gut, vielleicht schon etwas weniger, als wenn die Männer die Euro gewonnen hätten, woran gar nicht zu denken ist - , denn oben auf dem Balkon vor dem Kaisersaal des Römers – das Rathaus der Stadt - ist der Deutschen liebster Ausguck auf das jubelnde Volk herab. Das hat mindestens drei Ursachen. Frankfurt ist als alte Kaiserstadt, in der Wahl, Salbung und Krönung zwischen Römer und Dom, immer ein Ort der auf Deutschland bezogenen Geschichte. Frankfurt hat mit seinem Flughafen den größten und zentralsten der Republik und von daher kommen die Mannschaften halt hier an. Aber drittens ist Frankfurt auch die Heimat des Deutschen Fußballbundes (DFB), in dem die Männer- und die Frauenvereine vereint sind. Und nun stehen sie sich unten schon die Beine in den Bauch, die rund 8 000, die den Römerberg bevölkern und warten dringend auf die „Mädels und Frauen“, wie Theo Zwanziger immer formuliert.
Von der Kultur des Entschuldigens und ihrer Legitimation – Serie: Internationales...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Buchmessenchef Juergen Boos entschuldigt sich zur Eröffnung des Symposiums für das Hin und Her, das im Vorfeld um die Einladung von Dai Qing und Bei Ling dazu geführt hatte, daß diese nach chinesischem Einspruch und interpretierter Boykotterklärung auf Wunsch der Buchmesse nicht teilnehmen sollten, nun aber nach erneuter Einladung durch den PE.N., Mitveranstalter, als Gäste am Symposium anwesend sind. Die Buchmesse habe mit der Nichtweiterverfolgung der Einladung einen Fehler begangen, bei denen er sich bei den Beteiligten, aber auch insgesamt entschuldige, nun aber zufrieden feststellen könne: “Aber das Ergebnis ist, daß alle, die wir eingeladen hatten, anwesend sind. Das war allerdings nicht der Weg, den wir wollten, eine solche Öffentlichkeit wie hier herzustellen, denn die Anzahl der heute Anwesenden haben wir uns immer für die Symposien vorgestellt.
Koinzidenzen – Serie: Alexander Kluge erhält in der Paulskirche in Frankfurt...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da wird man schon ein wenig rührselig derart, wenn das der gute alte Adorno noch erlebt hätte. Denn zu einigen war der strenge intellektuelle Zuchtmeister auch sanft, hilfreich und gut. Von einem Lehrer-Schüler-Verhältnis der beiden, des Namenpreisgebers und des Preisträgers, wissen wir zu wenig, aber können uns gut vorstellen, daß Adorno, der ja nicht grundsätzlich ein Filmehasser war, sondern seine Verachtung Hollywood zukommen ließ, sich von den wohltönenden endlosen Wortschleifen des geborenen Gedankenverführers Alexander Kluge, wenn schon nicht hat einlullen lassen, dann doch irgendwann entnervt die Segel gestrichen hat. Und so ganz stimmt das ja auch nicht, denn es war kein rechtes Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen Adorno und juristisch geschulten Kluge, - er selber bezeichnete sich als „Gärtnerbursche der Frankfurter Schule“-, denn dieser hätte nie und nimmer Philosophie studiert, hatten doch die deutsche Philosophie die politische und menschliche Katastrophe des Nationalsozialismus in Deutschland und Österreich nicht verhindert, wie er gerne betont.
Eine Zensur findet statt! Vorauseilender Gehorsam rächt sich – Serie: Auftaktpressekonferenz...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da hat nun der Chef der Frankfurter Buchmesse Juergen Boos genau das, was er hatte vermeiden wollen. Mit der Ausladung von zwei, zuvor von der Buchmesse als Gäste am China-Symposium am 13. und 14. September in Frankfurt am Main eingeladenen Chinesen, dem in Boston lebenden Autor Bei Ling und der Umweltjournalistin Dai Qing aus Peking, hat er nicht nur die öffentliche Diskussion um die von ihm für die Buchmesse hochgehaltene „Freiheit der Wortes“ erst recht entfacht, sondern auch die Selbstheilungskräfte der deutschen Gesellschaft, die vielleicht doch aus ihrer eigenen totalitären Vergangenheit gelernt hat, aufgestachelt, sich gegen jede Zensur zu wehren, auch wenn sie so vernünftig argumentierend daherkommt, wie die von Juergen Boos und dem Organisator des Symposiums Peter Ripken.
„Poken – Party“ zeigt Netzwerke der Kommunikation und Bildung nur digital,...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Poken sind kleine Plastiktierchen, welche die online Identität ihrer Besitzer speichern und nun auf die Frankfurter Buchmesse einfallen. Die digitalen Visitenkarten tauschen bei Berührung ihre ID aus, d.h. wenn man sie über USB an einen PC anschließt, erscheint das Profil des anderen Nutzers. Es werden dann Name, Adresse, Telefonnummer, aber auch Links zu weiteren sozialen Netzwerken wie Studivz, Facebook u.s.w. angegeben. Natürlich kann ein Poken Netzwerk nur funktionieren, wenn flächendeckend eine ausreichend große Anzahl an Pokens vorhanden sind. In den Niederlanden wurden beispielsweise schon 100.000 Stück verkauft. In Deutschland tauchten die kleinen Tierchen erstmals diesen Frühling auf, die Buchmesse soll bei der weiteren Distribution helfen. Auf den Poken Partys können sich alle Poken Kunden treffen, Journalisten, Blogger und Twitterer um sich auszutauschen. Wollen wir das digital?