Schlagworte Die Passagierin
Schlagwort: Die Passagierin
Cosima von Bonins „The Fatigue Empire“ im Kunsthaus Bregenz im Schnelldurchlauf...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wenn es nach der deutschen, in Kenia geborenen und in Köln lebenden Künstlerin geht, die – nach bewährter Manier – das vielstöckige Kunsthaus in Bregenz auf drei Etagen bespielt, dann wäre hier die Besprechung ihrer Ausstellung im Kunsthaus Bregenz schon zu Ende. Denn sie hat nichts zu sagen, sagt sie. „Ich habe keinerlei Hintergedanken mit meiner Arbeit. Ich bin nicht politisch, ich verkünde keine Botschaften, und sogenannten Frauenkunst gibt es nicht für mich“, sagte die 1962 Geborene schon 1992. Für dieses Verdikt findet dann John C. Welchmann in „Lektionen in Zaunbau und Fechten“ viele Worte: „Cosima von Bonins häufig als unverständlich oder ’gnomhaft’ bezeichnete Arbeiten scheinen auf den ersten Blick – aber auch ihrem eigenen Selbstverständnis nach – in ein Netzwerk aus gegenhermeneutischer Passivität und unterschiedlichen Ausschlüssen eingebunden zu sein. Sowohl die Künstlerin als auch ihr nahe stehende Kritiker haben wiederholt behauptet, dass ihre künstlerischen Aktivitäten im Sinne von Vermeidungsanordnungen fungieren, die mit der geheimnisvollen Aura der Aversionstherapie zu kämpfen haben.“
Die KZ-Oper „Die Passagierin“ von Mieczylaw Weinberg bewegend nach fast vierzig...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die Stunde Null. Eine solche Stunde ist auch für jeden Zuschauer und erst recht jeden Kritiker eine Oper, die er zuvor noch nie gesehen, gehört oder in der Partitur gelesen hatte und nun alles auf einmal passiert: die Musik, der Gesang, die Handlung und die szenische Umsetzung. Mit der Eröffnungsoper „Die Passagierin“ nach der Novelle von Zofia Posmysz hat Intendant und Regisseur David Pountney nun fast vierzig Jahre nach ihrer Entstehung erstmals dieses so schwergewichtige wie traumverlorene musikalische Werk ans Licht und auf die Bühne geholt und nach den weit über zwei Stunden des atemlos im Theatersessel Sitzens und gebannt und berührt Sehens und Lauschens, was sich auf der Bühne an Schrecklichem und Schönem ereignet, wenn um 1960 die ehemalige SS-Aufseherin auf einem Ozeandampfer der totgeglaubten KZ- Insassin aus Auschwitz begegnet, kommt es einem so vor, als ob es gar keine andere Möglichkeit gegeben hätte, dieses Werk derart in Szene zu setzen, wie es der Regisseur im Bunde mit Johan Engels (Bühne) und Marie-Jeanne Lecca (Kostüme) hier und heute tat. Eine eindrucksvolle, aufwühlende, aber auch geradezu poetische Aufführung mit hinreißend komponierten und engelsgleich gesungenen Frauenstimmen, die Teodor Currentzis mit den Wiener Symphonikern - je nachdem - sanft und auch heftig unterstützte.