Schlagworte DDR
Schlagwort: DDR
Bockwurst in der kaiserlichen Kutscheneinfahrt – Ein ’offenes` Gericht in Leipzig
Leipzig (Weltexpress) - Das Volk strömt am Tag der ’Offenen Tür’ (am letzten Samstag im August) in die offene Tür des Bundesverwaltungsgerichtes. Zwar hat sich eine etwa 100 Meter lange Menschenschlange auf dem Leipziger Simson-Platz vor dem Bundesverwaltungsgericht gebildet. Immer wieder wachsend, verschwindet sie jedoch zügig im riesigen Gebäude aus der Kaiser-Wilhelm-Zeit. Das ehemalige Reichsgericht war nach dem Reichstag in Berlin in der wilhelminischen Kaiserzeit das zweitgrößte gebaute Monument in Deutschland. Von außen wirkt es auf den ersten Blick protzig. Doch von Nahem sind viele künstlerische Details erkennbar.
„Ausgerechnet Deutschland! Jüdisch–Russische Einwanderung in die Bundesrepublik“ – Laufende Ausstellung im...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das Frankfurter Jüdische Museum ist mutig. Das hat es schon öfter bewiesen. Mit der jetzigen Ausstellung „Ausgerechnet Deutschland“ über jüdisch-russische Migration in Deutschland, greift das Museum ein Thema auf, ganz und gar nicht museal, das noch gerade zu heftigen Konflikten in den jüdischen Gemeinden in Deutschland führte, trafen doch die „Neuen“ auf diejenigen, die erst nach dem 2. Weltkrieg und dem versuchten Exitus an allen Juden durch die Nationalsozialisten, jüdisches Leben in der Bundesrepublik aufgebaut hatten, unter Schwierigkeiten, weil dies hauptsächlich Juden waren, die selbst erst in der Nachkriegszeit vor allem aus Polen gekommen waren.
Vom Blumenlager der Prinzessin Tschandrawati – Ein umfassendes wie vergnügtes Sachbuch...
Berlin (Weltexpress) - „Eines meiner liebsten Märchenbücher hieß Vom Blumenlager der Prinzessin Tschandrawati. Es war das mit den Märchen aus Mauritius. Den Titel, obschon nicht eben eingängig für eine achtjährige, hatte ich mir von Anfang an gemerkt. Ich kann mich genau erinnern, wie fasziniert ich davon war. Sowohl das verheißungsvolle „Blumenlager“ als auch der exotische Name der Königstochter hatten es mir sofort angetan. Tschandrawati. Die Mädchen in meiner Klasse hießen Katrin, Sabine oder Kerstin.
Von Lauterbach nach Eggesin, oder was vom Osten übrig blieb –...
Berlin (Weltexpress) - Wenn sich an diesem frühen Morgen hier in Lauterbach die Haustüren öffnen, wird so gut wie jeder Einwohner nur noch über seinen Ausweis zu identifizieren sein (sofern er schon einen besitzt). Über Nacht haben die Menschen, die großen wie die kleinen, sich verwandelt. In Sheriffs, Cowboys, Zombies, Billy Idols, Einsteins, Indianer, Lincolns, Pippi Langstrumpfs, Monroes, in undefinierbare Gestalten aller Art, Sumokämpfer, Elvisse, Außerirdische, Goethes, Beckenbauers und Metallicas, in Hexen, Zauberer, sogar in alle möglichen Tiere und Pflanzen, in griechische Götter und römische Kaiser, in Kosmonauten und Mozarts, in Luthers, Jesusse, Nenas und Teufel.“
Hört mir auf mit Gießen – Was im Bezirk Magdeburg im...
Berlin (Weltexpress) - 120 Seiten Text, 80 Seiten Dokumente, circa 20 Fotos, 6 Kapitel. So könnte man dieses Buch zusammenfassen. Bemerkenswert an der Aufarbeitung der friedlichen Revolution im Bezirk Magdeburg ist die gelungene Darstellung der DDR-Politik im Allgemeinen sowie im Detail. Ausgehend von weitreichenden Eckpunkten der ostdeutschen Geschichte berichten die Autoren von den Strukturen der Verwaltungen, nennen Zahlen und Statistiken.
Früher war mehr Lametta – Gudrun Ritter und Michael Gwisdek tragisch-komisches...
Berlin (Weltexpress) - Seltsam, wie Matti Geschonnckes leises Drama beginnt. Mit einem Spaziergang, vom „Boxhagener Platz“, diesem charmanten kleinen Fleck in Berlin-Friedrichshain, zum Friedhof. Dieses Eigentümliche und Eigensinnige verleiht Matti Geschonncks tragischer Komödie ihre Originalität und die nötige Spur Trotz, um weit mehr als nur amüsant zu sein. Für die in Geist, Körper und Herzen agile Seniorin Otti ist der Friedhofsbesuch ein gewohnter Gang. Sie richtet hier die Gräber her. Jene ihrer verstorbenen Gatten und oft auch die Fremder. Alles bedenkt Otti mit ihren launigen Bemerkungen: Walter Ulbricht, der im Handlungsjahr 1968 die DDR preist, den VoPo-Gatten ihrer Tochter, die „Suffköppe“ beim Fisch-Winkler und nebenher erzählt sie Anekdoten über ihre einstigen Flammen. Ihr Enkelsohn Holger (Samuel Schneider) schaut zu und lauscht und Matti Geschonnck lauscht und beobachtet mit ihm in seiner bitter-humorigen Verfilmung von Torsten Schulz ´ Roman über Otti und die anderen Menschen vom „Boxhagener Platz“ im Herbst 1968.
„Ich habe nur Aufträge ausgeführt“
Alanya-Antalya (Weltexpress) - Papstattentäter Mehmet Ali Agca will laut einem Brief, den er an die „Times“ schickte, mit seiner Lebensgeschichte Millionen verdienen. Nächste Woche soll er aus dem Gefängnis entlassen werden.
Vom Osten in den Westen und wieder zurück – Geschichten vom...
Berlin (Weltexpress) - Beim Titel war mit zuerst nach bösem Auflachen. Gab es tatsächlich Leute, die nach ihrer Ausreise in den goldenen Westen zurück ins öde Klein Honeckerland zurück wollten? Wie kann man so naiv und mutfrei sein?
Burg Beeskow: Neues vom Ostflügel – Das für seine DDR-Sammlung bekannte...
Berlin (Weltexpress) - Zeit ist relativ bei Mauern aus dem 14. Jahrhundert. Aber wenn es heißt, die Burg Beeskow wird in nächster Zeit wieder eine geschlossene Bebauung erhalten, ist das viel. Das Kunstarchiv Beeskow braucht dringend ein neues Depot, denn das jetzige platzt aus allen Nähten und hat nur den allernotwendigsten technischen Standard. An einer Erweiterung des Depots ist auch der Berliner Senat stark interessiert. Denn auch die abgewickelte Soziale Künstlerförderung Berlin, eine Einrichtung des Westteils der Stadt, braucht für ihre Bestände ein sicheres und dauerhaftes, ein endgültiges Domizil. Nach heutiger Übersicht besitzt sie 15 000 Gemälde, Plastiken und Grafiken, die in den Jahren 1950 bis 2003 mit Fördermitteln des Senats geschaffen worden sind. Das von Herbert Schirmer begründete Kunstarchiv Beeskow beherbergt seinerseits 23 000 Kunstwerke - sogenannte DDR-Auftragskunst, Kunstwerke, die Künstler der DDR im Auftrage von Parteien und Massenorganisationen oder auch von Betrieben, LPG und Staatsorganen schufen. Die Werke wurden 1990 zunächst von der Treuhand als Sondervermögen übernommen und dann den Neuen Bundesländern übereignet. Beeskow hütet die Werke von Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Die “Liebe Mauer” muss weg – Die “Liebe Mauer” kann Liebespaar...
Berlin (Weltexpress) - Wirklich wahr, einst war die Mauer Symbol von Unterdrückung und Spaltung. In der wiedervereinten hiesigen Kinolandschaft hat man Berlins bekanntestes Bauwerk hingegen ins Herz geschlossen: unsere “Liebe Mauer”! Wo wäre die deutsche Komödie ohne sie? Keine “Sonnenallee”, kein “Good by, Lenin!“. Warum sich mit öden Historienlektionen abgeben, wenn man die DDR-Zeit so schön verklären kann? Ostalgie ist noch untertrieben für die verharmlosende Sicht auf das DDR-Leben. Peter Timms lapidare Romantikkomödie “Liebe Mauer” weckt den Glauben, das Bauwerk würde gefeiert und nicht sein Fall.