Schlagworte Claudia Schulmerich
Schlagwort: Claudia Schulmerich
„Du bist der größte Meister“ – Im Frankfurter Römer feierte Deutschland...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Du bist der größte Meister“, sagte angesichts von den an den Wänden hängenden Kaisern des Heiligen Römischen Reiches in einem proppevollen Kaisersaal im Frankfurter Rathaus Römer Hans-Dietrich Genscher, als Bundesaußenminister einst Dienstherr von Deutschlands oberstem Kulturaußenpolitiker Hilmar Hoffmann, als dieser das Goethe-Institut leitete. Aber nicht auf die Kaiser bezog sich Genscher in seinem Vergleich, sondern er nahm es gleich mit dem Frankfurter Obermeister Johann Wolfgang Goethe auf, dem Hilmar Hoffmann mit zwei Tagen im Geburtstag immer vorneweg ist, beides geborene Löwen. Das beklatschte man gerne, diesen Ausspruch, denn das Angenehme an Hilmar Hoffmann ist, daß bei allem Ernst und aller Leidenschaft, die er sein Leben lang für die Kultur aufbrachte und einsetzte, immer auch ein Schalk, eine gesunde Portion Mutterwitz dabei ist, die letzten Endes ermöglichte, daß Hilmar Hoffmann pfiffig und verwegen politisch das meiste durchsetzte, was er sich vorgenommen hatte, mit wem auch immer. In Frankfurt erst mit der SPD, dessen Mitglied er ist und bleibt, und dann, der Not gehorchend, aber zunehmend zufrieden mit Walter Wallmann, damals CDU-Oberbürgermeister, mit dem Hoffmann das Frankfurter Museumsufer baute, eine außerordentliche Kulturleistung für die nächsten Jahrhunderte.
Mit der hessischen Ministerin auf der Kaiserpfalz in Gelnhausen – Serie:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ursache des Besuchs der hessischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann (CDU), in den attraktiven Ruinen der Pfalz in Gelnhausen, die der staufische Kaiser Friedrich I., Barbarossa seit dem Jahr 1170 erbauen ließ, ist zwar das Stauferjahr 2010, an dem sich das Bundesland Hessen vielfältig beteiligt, aber der Anlaß, daß es in dieser Woche geschah, hat mit einem erfolgreich schlitzohrigen Vorgehen des CDU-Landtagsabgeordneten Rolf Müller zu tun. Der hatte nämlich in einer Fragestunde des Landtags anläßlich der Vorstellung des hessischen Beitrags zum Stauferjahr angefragt - dazu sind Fragestunden ja da - ob die Ministerin nicht persönlich vorbeikommen könne. Schließlich sind ja die Baukosten von 993 000 Euro für die letztjährige Sanierung der Kaiserpfalz kein Pappenstiel und wie gut das Geld angelegt wurde, kann sie dann gleich selbst sehen. Das sei alles eine Frage des Termins, antwortete die Ministerin, was die Grünen zum Zwischenruf brachte, „also gestorben“, was die Regierungspartei nun mit einer Visite der Ministerin, zu der die Presse eingeladen war, beantwortete.
Die Kaiserpfalz zu Gelnhausen als Beginn des Verfalls der staufischen Pfalzherrschaft...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Warum mit den Staufern dann auch das Ende der Pfalzen eingeläutet wurde, hat mit dem Reichstag zu Gelnhausen im Jahr 1180 zu tun. Friedrich I. hatte nämlich nach langen Kämpfen gegen den inneren Reichskonkurrenten Heinrich den Löwen, der ihn im Oberitalienfeldzug nicht unterstützt hatte und eigene Machtpolitik betrieb, auf dem Würzburger Reichstag 1180 seinem Schicksal überlassen, weshalb er der abwesende Heinrich des Kirchenraubs und der Majestätsbeleidigung für schuldig erklärt wurde und die Acht ausgesprochen wurde. Aber Heinrich reagierte nicht, weshalb im gleichen Jahr beim Reichstag zu Gelnhausen die Oberacht folgte, die den Entzug seiner Reichslehen und der eigenen Besitztümer bedeutete.
Im Zentrum in Mannheim „Die Staufer und Italien“ – Serie: Rund...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wie es zum Stauferjahr 2010 gekommen ist? Unwichtig. Es ist da. Und in Mannheim grüßt schon lange das Angesicht des Friedrich Barbarossa, des ’deutschesten` Kaisers, als Blumenrabatte im Luisenpark mit 23 000 Blumen auf einer Fläche von 13000 Quadratmetern und deutet an, daß es nicht nur wissenschaftlich zugehen wird, bei den über vierzig Orten, in denen Veranstaltungen und Ausstellungen, Musik und Projekte uns Heutigen die Zeit nahebringen wollen und werden, die wir als Mittelalter generös zusammenfassen. Heute, so denkt man angesichts einer auffälligen Mittelalterbegeisterung, die durch so fundierte Ausstellungen wie die derzeitigen zu den Burgen in Berlin und Nürnberg ihr historisches Fleisch erhalten, heute also wissen die interessierten Menschen mehr über das Mittelalter als die Menschen selbst, die damals lebten.
Eine gegen alle: Sie rennt um ihr Leben! – Angelina Jolie...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Was für eine Geschichte! Und wie schade, dass sie nur bis zur Hälfte des Films erzählt wird, weil der als Action-’ Horror-, Spionage-, Thriller- und Politfilm angekündigte 100minütige Spielfilm mit seinem eigenen Tempo kaum Schritt halten kann und die sich überstürzenden Verfolgungsjagden noch gefährlicher, noch grandioser, noch sensationeller, noch technisch versierter ausfallen müssen als bei den Filmen des herkömmlichen Genres, denn Angelina Jolie als Evelyn Salt muss wettmachen, dass diese Filmfigur ursprünglich ein Mann war und von Tom Cruise gespielt werden sollte.
Der Fotograf, der mit dem Licht malt – „Heinrich Kühn. Die...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Noch niemals hat es eine Analyse der Situation gegeben, warum so viele Deutschsprachige zum Beginn des 20. Jahrhunderts und wieder in unseren Tagen Meister der Fotografie zu nennen sind, weil sie zu den Großen Ihres Fachs gehören. Überproportional und zwar deutlich. Was die Alten angeht, muss man nur die Liste der weltberühmten Fotografen angeht, durchschauen, und was die Gegenwärtigen angeht, da kann man sich auf den Weg nach Paris machen, ins Centre Pompidou und in der Ausstellung „Dreamlands“ staunen, welche Weltfotografen alle aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen. Und nun in Wien der von gestern, Heinrich Kühn, der zeigt, was einer alles anstellte, um zu beweisen, daß man mit der Kamera malen kann wie mit dem sanften Zeichenstift, aber auch Schattierungen hinbekommt, die sonst nur die Kohle leistet, und einfach impressionistisch angehaucht die Welt in Möglichkeiten sieht, die ständig wechseln können, aber hier und heute eben so waren.
Sieht aus wie ’selbstgemacht` – „Alex Katz. Prints“ in der Albertina...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Mama, das kann ich auch“, sagte selbstbewußt und auch überzeugend, den Siebdruck „Red Sails“ von Alex Katz im Blick, so ein etwa Fünfjähriger, den die Eltern mit in die Katz-Ausstellung in der Albertina geschleift hatten und der sich nun eine Daseinsberechtigung verschaffte. Nicht von schlechten Eltern reagierten dann die Eltern, in dem sie ihn aufforderten, alle die Bilder herauszusuchen, die er sich zutraute, selbst zu malen oder zu zeichnen und das Kind damit lange beschäftigten. Dieses Kind hatte mit seinem Ausspruch den Nagel auf den Kopf getroffen und hätte sicher den Amerikaner Katz begeistert. Denn sie sollen so aussehen, wie selbstgemacht, diese wandfüllenden Gesichter in der Hauptsache, und dann die noch weniger bekannten Landschaften und Segel eben auch.
Vom Sieg der Seele und der Vitalität über den eigenen Körper...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Erst das letzte Bild im Buch zum Film „NoBody’s Perfect“ zeigt das umwerfende Foto des nackten Regisseurs mit seinem bekleideten Sohn Mandel, ein Bild aus einer Szene, mit dem der Film anfängt. Denn seine eigene Scham, seinen Körper selbst anzuschauen und von anderen anschauen zu lassen, ist es, was als Motivinitierung des Regisseurs der ganzen Unternehmung voranging. Wie nun hier auf dieser Abbildung durch die Geste des Sohnes, vom Wesentlichen aufs Unwesentliche gedeutet, das wirklich Wesentliche tatsächlich erst in den Blick kommt, das ist eine geniale Bilderfindung, von der man im Film noch stärker als auf dem Foto den Eindruck hat, daß dies spontanem Handeln entsprang. Was das heißen soll? Na, eigentlich zieht sich Regisseur von Glasow nackert aus und braucht die anderen ’Contis’ und einen Film darüber, um dies auch durchzuführen, und in einer tour de force sich selbst in seiner Nacktheit auch seine Behinderung einzugestehen.
Zwischen Lachen, Weinen, Bewegtsein und Bewegen – Serie: Der Film ’NoBody’s...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Kann gut sein, dass, wer das Buch mit dem Titelbild im Buchhandel, wo es hoffentlich auf den Bestsellertischen liegt, zu Gesicht bekommt, dieses erst einmal verzieht, die Stirn runzelt, seinen Augen nicht traut. Denn da sitzt eine Frau mit einem schönen Gesicht, eine echte Blondine, irgendwie mit untergeschlagenen Beinen auf einem damastbezogenen Edelstuhl vergangener Königszeiten und hält ein fein gerahmtes Buntfoto eines jungen Soldaten in den Händen, ihre Hände allerdings scheinen so seltsam wie das ganze Foto aus der Form geraten.
Akt des Andersseins – Serie: Der Film ’NoBody’s Perfect’ von Nico...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mit seiner Dokumentation über ein ungewöhnliches Kunstprojekt zeigt Nico von Glasow die Vielfältigkeit der Schönheit. Zwölf Modelle suchte der Regisseur in seinem Dokumentarfilm "NoBody is perfect", die bereit sind, für einen Bildband die Hüllen fallen zu lassen. So weit, so unspektakulär. Fotobände mit Aktaufnahmen gibt es en masse. Ob Mann oder Frau, naiv oder provokant, erotisch oder anatomisch - die Vielfalt an Stil und Optik ist groß. Modelle sollten sich über Agenturen oder im Bekanntenkreis auch problemlos finden lassen. Warum einen Film über das Thema?