Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Claudia Schulmerich

Schlagwort: Claudia Schulmerich

Schön verrückt, verrückt schön – Serie:„Weltenwandler. Die Kunst der Outsider“ in...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Aus dem großen Zentrum Gugging allerdings wird nur die Wahnwelt des August Walla(1936-2001) dargestellt, dafür mit einem sehr schönen Film, in dem man ob seiner Antworten auf Fragen staunt und um so bedächtiger sich die Worte, die er auf Schränke, Wände, Bilder auf- und hineinmalt, anschaut und sich beim Klang überlegt, wie er auf diese Kunstworte kommt, die für ihn reale fremdsprachige Worte sind und vielleicht auch sind, denn wir können mitten in der Ausstellung nicht überprüfen, ob die asiatischen Klänge etwas bedeuten. Darum geht es auch nicht, sondern darum, als Betrachter zu verstehen, daß sich Walla eine eigene, ihm völlig verständliche Welt zusammenzimmert und zusammenmalt. Die Menschen genauso wie die Dinge. Und allen drückt er als Stempel seine Götterfiguren auf, was so weit geht, daß an einer Seitenfront steht: „”¦Maria hilf uns gegen Üblen + Gott + Tod!“

Von den Rändern der Welt mitten ins Herz – Serie: „Weltenwandler....

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Geht man erst in schnellem Schritt durch die Ausstellung – was eigentlich immer als Überblick zu empfehlen ist -, dann kommen einem bei den Werken von insgesamt vierzehn Künstlern in den Sinn: bunt und voll. Davon stimmt nur die zweite Assoziation. Die erste dagegen gilt nur für die Bilder mit Farbstiften, Buntkreiden oder sogar Ölmalerei – da aber total - und natürlich nicht für die Zeichnungen und die vielfältigen geformten Gegenstände, zu denen wir als Sammelbegriff Skulpturen sagen und die aus Metall oder Holz dunkel, fast unheimlich bleiben und nur im Falle der Judith Scott aus den USA (1943-2005), die am Down-Syndrom litt, ebenfalls bunt wirken, weil diese Formen wie Wale oder Spindeln mit vielen bunten Wollfäden umwickelte, so daß tatsächlich kokonartige Wesen vor einem stehen, von denen man bald glauben mag, daß sie zu sprechen anfingen, wie das berühmte Schaf Garou zum Beispiel, das Kriminalfälle aufklärt.

„Uwe ist ein richtiges Arschloch“ – Claudia Schulmerich im Gespräch mit...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Der Hörverlag hatte vor dem neuen, dem dritten Hörspiel um Sabine und Uwe, die zusammenkommen wollen, aber irgendwie und irgendwo immer wieder nicht können, schon in zwei CDs das von Jan Weiler formulierte und auch mit Annette Frier gesprochene Beziehungselend unters Volk gebracht, das sich weidlich an dem amüsieren kann, worüber man bei einem selber weint, aber laut lacht, wenn man anderen beim Beziehungsfechten und Beziehungsaufarbeiten und Beziehungsreparieren zuschaut, bzw. hier zuhört. Viel Spaß also. Den hat auf jeden Fall der Autor, den wir am Stand des Hörverlages trafen und mit ihm über ihn und sein Werk plauschten.

Diese Argentinierin muß man lesen! – Claudia Piñeiro heizt ein mit...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eigentlich kann man seinem Unterbewußtsein, seinem Vorbewußtsein, seinem Unbewußten ruhig trauen, wenn man nach den Tagen der Buchmesse, wo tatsächlich Bücher und ihre Inhalte im Vordergrund stehen und sich eine ganze Regalbreite von neuen Exemplaren angesammelt hat, die es zu besprechen gilt, wenn man dann als erstes und erst mal einziges zu Claudia Piñeiros „Die Donnerstagswitwen“ greift, liest und einfach weiterliest, bis man erst am Schluß des 310Seiten starken Buches weiß, warum der Titel goldrichtig ist und was einem un- und vorbewußt also geleitet hatte, gerade dieses Buch in die Hand zu nehmen: Die Frau kann einfach schreiben, schräge Inhalte, geradeaus erzählt, mit einem Spannungsaufbau, der einem am Schluß, wenn man nun – angeblich- alles weiß, deutlich macht, daß hier an ein paar Figuren vorgezeigt wird, wie das ist, wenn eine Gesellschaft aus den Fugen gerät und der äußere Schein wichtiger wird als das innere Sein.

Mit Jonathan Franzen kam auch ein echter Literaturstar nach Frankfurt –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Kaum vorstellbar, welchen Intelligenzsprung die bundesdeutsche Bevölkerung nach den Thesen von Sarrazin genommen hätte, hätten all die Menschen, die am Wochenende den auch für Normalbürger möglichen Besuch der Buchmesse flutend erledigten, dies gelassen und sich mit einem klugen Buch hingesetzt und es wirklich durchgelesen. So aber sind alle voll der Hoffnung, daß das noch passieren wird, was sich in der Woche als Geschäft zwischen Verlegern, Autoren, Übersetzern, Rechtevergebern auf dem Papier abspielte und was am Wochenende durch Mitnahme der Verlagsprospekte und vieler Bücherkäufe am Sonntag sich vorbereitete: eine permanente Lesenation.

Der eine geht, der andere kommt: Wehmut und Vorfreude -„Sagenhaftes Island“...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das ist schon verwirrend. Noch brummt es auf der Buchmesse und in ganz Frankfurt argentinisch – diesjähriger Ehrengast - und schon stimmen die Verantwortlichen sich und uns auf das nächste Jahr und das nächste Gastland ein. In einer Pressekonferenz waren sie zusammengekommen: Katrí­n Jakobsdóttir, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die selbst studierte Literaturwissenschaftlerin ist, Halldór Gudmundsson, Direktor des nächstjährigen Buchmessenprojektes „Sagenhaftes Island“, gewesener Verlagsleiter, Steinunn Sigurdardóttir, eine berühmte Autorin mit vielen deutschen Übersetzungen bei Rowohlt u.a., Sjí²n, der Romane, Gedichte, Theaterstücke und Songtexte schreibt, Thomas Böhm, der für „Sagenhaftes Island“ das literarische Programm konzipiert und organisiert und Matthias Wagner K, der für das Kunst- und Kulturprogramm 2011 zuständig ist.

Llosa-Verleger Suhrkamp und Journalisten kalt erwischt – Recht überraschend erhält der...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Vor zehn und auch vor 15 Jahren wäre die Überraschung wesentlich geringer gewesen, denn daß dieser so süffisant wie knallhart schreibende Schriftsteller nobelpreiswürdig ist, das gesteht eigentlich jeder zu. Was als Grund für die bisherige Nichtberücksichtigung gilt, ist die politische Leidenschaft des Grandseigneurs, der zusammen mit Gabriel Garcia Marquez die alten Männer der lateinamerikanischen Literatur anführt, aber anders als dieser, der sich immer einem kritischen Journalismus zugewandt hatte, war die repräsentative Funktion für Llosa das Angemessene, weshalb er als konservativer peruanischer Kandidat zu den Wahlen angetreten war und verlor.

Argentinische Präsidentin Christina Kirchner zeigt, wie frau es macht – 62....

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Doch, im tristen Alltagsgrau,-blau oder –anthrazit der Herrenanzüge oder der farbigen Herrenanzüge der Bundeskanzlerin, die in der Regel bundesdeutsche Eröffnungsfeiern identisch machen und von Zeremoniellem bestimmt sind, von dem gleichförmigen Redenhalten mal abgesehen, da zeigt die argentinische Präsidentin Christina Fernández de Kirchner, schön im Kleid anzusehen, wie man mit wenigen Worten eine ganze Veranstaltung kippen kann, und der als trocken verschrieenen Welt der Bücher, die sowieso eigentlich eine von Emotionen ist, eine lebendige und ans Herz gehende Richtung gibt, die so endet, daß alle stehend applaudieren. Nicht der Präsidentin oder doch ein wenig für ihren Schachzug. Der eigentliche Beifall galt der Witwe des bis heute verschollenen Dichters Héctor Oesterheld, die Christina Kirchner gleich zu Beginn ihrer Ansprache auf die Bühne holte, deren Mann mitsamt vier Töchtern während der Militärdiktatur (1976-1983) verschwunden sind und die die Mutterbewegung in Buenos Aires mitgegründet hatte, in der Mütter regelmäßig auf der Plaza de Mayo nach ihren verschwundenen Angehörigen öffentlich suchten.

Mit Recht geehrt und in Deutschland immer noch zu entdecken –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mit der Überreichung des 23. LiBeraturpreises am Sonntagnachmittag in der Christuskirche in Frankfurt am Main fängt die Buchmesse symbolisch schon an. Tags darauf gibt es am Abend die Bekanntgabe des Trägers des Deutschen Buchpreises 2010 und dann ab Dienstag ist die Hölle los, wenn Pressekonferenzen und Eröffnungen sich jagen, denn neben der normalen Prozedur der von hochrangigen Politikern und Geistesmenschen vorgenommenen Eröffnung, ist, seit es den Ehrengast, also ein jährlich wechselndes Gastland gibt, Usus, daß deren Staatspräsidenten der Welt größte Buchmesse durch ihre Anwesenheit auszeichnen. Als ob die Leser, denen in erster Linie die diesjährige Preisträgerin Claudia Piñeiro den Preis für ihr 2009 im Unionsverlag auf Deutsch erschienenes„Elena weiß Bescheid“ verdankt, global mitgedacht haben, fiel auf die Argentinierin die Auswahl, die nach der Urkundenübergabe sich darüber freute, daß sie dreifach mit dem Preis geehrt worden sei: „Ich bin sehr stolz darauf, als Frau, als Schriftstellerin und als aus einem Entwicklungslandes kommend.

„Rabenliebe“ von Peter Wawerzinek, Verlag Galiani Berlin – Serie: Rezensionen der...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ein wunderbares Buch. Eigentlich hatten wir vor dem Lesen ein wenig Angst. Nämlich, daß uns das traurige Schicksal dieses Jungen, den die Mutter als Kleinkind verlassen hatte, noch dazu ohne Versorgung mitsamt seiner Schwester, und der sie ein ganzes Leben lang vermißte und suchte und fand und dann”¦.daß uns das alles zu traurig wäre, denn von so was kann man alleweil in der Zeitung lesen. Nein, eben nicht. Nicht, was und wie Peter Wawerzinek diese Geschichte, sein eigenes Leben erzählt. Das ist nicht nur märchenhaft, sondern in Sätze und Wörter versponnen, die aus einem kleinen Kind einen Weisen machen, der durchs sein Dasein andere zum Agieren bringt und die Welt vielfältiger macht, als sie ohnehin schon ist. Das ist ein wunderbares Buch, das den Leser mit Freude erfüllt und mit einer tiefen Sympathie zu all den Menschen, die nicht aufgeben, sie selber zu sein oder sich zumindest auf die Suche nach sich zu machen.

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