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Schlagwort: bücher
Über allen Wipfeln ist Ruh – Andrea Maria Schenkels preisgekrönter Heimatkrimi...
Berlin (Weltexpress) - „Dass sowas bei uns hier heraussen passiert, kann sich einer eigentlich kaum vorstellen.“, sagt eine Frau aus dem Ort. Aber es ist passiert. Nicht „bei uns“ in der kleinen bayrischen Gemeinde Anfang der Fünfziger, aber ganz nahe. Draussen auf dem Tannöd-Hof, wo der alte Danner, seine Frau, die Dannerin, die erwachsene Tochter Barbara und deren zwei Kinder lebten. Tot, erschlagen mit der Spitzhacke. Sogar die Magd Marie. Den Täter kennt niemand, will vielleicht niemand kennen in Andrea Maria Schenkels Erfolgskrimi „Tannöd“. „Wir leben hier auf dem Dorf, ein jeder Tratsch und Ratsch geht um, da sag ich lieber nicht viel.“ Etwas aber redet sie doch, die Bäuerin aus der Gemeinde, deren äußerstes Gehöft der „Mordhof“ war. So fügt sich aus den Aussagen der Ortsbewohner in Andrea Maria Schenkels „Tannöd“ puzzleartig ein Bild der Verbrechensumstände zusammen. Das Romandebüt der Kriminalautorin wurde 2006 zum Bestseller. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis, dem Corine-Preis und dem Friedrich-Glasauer-Preis, nahm die knappe Buchadaption eines wahren Verbrechens zahlreiche Leser für sich ein. Den Heimatkrimi der nahe Regensburg lebenden Autorin bringt Bettina Oberli mit „Tannöd“ in die Kinos.
Die Preisverleihung und „Herr Adamson“ von Urs Widmer aus dem Diogenes...
Basel (Weltexpress) - Längst trägt Martin Zingg schon die Laudation auf „Herr Adamson“ von Urs Widmer vor, ein schmales Diogenesbändchen. Er entführt uns in einen Garten des gerade 94jährig gewordenen Ich-Erzählers, wo dieser in seinem Kindheitsgarten seiner Enkelin Anni sein Leben auf Band spricht und es naheliegt, daß er von Herrn Adamson erzählt, den er dort als Achtjähriger traf und der sein Leben immer wieder kreuzte. Wann das war, kann man mit den vier Grundrechnungsarten herausfinden, denn sein Diktat findet am Freitag, den 22. Mai 2032 statt, nachdem ihn die gewisse Anni dorthin gefahren hat und ihn am Abend wieder abholen wird.
Die Preisverleihung und die „Flughafenfische“ von Angelika Overath aus dem Luchterhand...
Basel (Weltexpress) - Längst waren die „Flughafenfische“ von Angelika Overath dran, die Jurysprecherin Sandra Leis vorstellte. Schauplatz der Handlung ist tatsächlich ein Flughafen, eine Transithalle, in die zur Aufmunterung der wartenden Gäste neben die Einkaufsmeilen ohne Zollauflage ein Aquarium eingebaut ist, dessen Hauptpersonen die Fische sind. Aber auch Menschen: „Da ist der menschenscheue Aquarist Tobias Winter, Herr über ein riesiges Meerwasseraquarium mitten in der Transithalle. Dann lernen wir Elis kennen, eine erfolgreiche Fotografin für Hochglanzmagazine, die übermüdet und nervös auf ihren Weiterflug wartet und einer vergangenen Liebe zu einem Piloten nachtrauert; und schließlich hören wir den in staccatoartigen Sätzen gehaltenen, immer stärker whiskygetränkten Monolog eines Professors, dessen Frau ihm per SMS die langjährige Ehe aufkündigt. Während er in seiner Einsamkeit versinkt, erproben Tobias und Ellis die ersten zarten Dialoge.“ Die Handlung des Romans ist damit sehr präzise zusammengefaßt.
Die Preisverleihung und „Muster aus Hans“ von Eleonore Frey und Jürg...
Basel (Weltexpress) - Fangen wir also noch einmal von vorne an. Als am 15. November um 11 Uhr im völlig überfüllten Buch.09-Forum die Preisverleihung begann, wußte das Auditorium, daß in die Kurze Liste der engeren Auswahl von insgesamt 61 Titel aus 47 Verlagen fünf Autoren gelangt waren, von denen nun hier und heute das Preisbuch und sein Träger bekanntgegeben würde, das die fünfköpfige Jury, bestehend aus Sandra Leis, Martin Ebel, Manfred Papst, Hans Ulrich Probst, Martin Zingg, erwählt.
Gewinnerin ist: „Mehr Meer“ von Ilma Rakusa aus dem Droschl Literaturverlag...
Basel (Weltexpress) - Das muß man angesichts der Gratulationen für Ilma Rakusa zum Erhalt des zweiten Schweizer Buchpreises doch noch einmal laut sagen, daß es die Bücher sind, die den Preis erhalten, den ihre literarischen Hervorbringer demütig und freudig dann in Empfang nehmen, wie es an diesem Sonntag, den 15. November in der Basler E-Halle, dem diesjährigen Ort der Schweizer Buchmesse, Ilma Rakusa tat. Genauso wie der fünfjährige Deutsche Buchpreis und der französische Prix Goncourt ab 1903 oder der englische Booker Prize, seit 1969, sind es die neuen Bücher des abgelaufenen Jahres, die prämiert werden, im Gegensatz zum Nobelpreis, der das Lebenswerk eines Autors würdigt oder der Büchnerpreis der Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung oder der Hölderlinpreis der Stadt Bad Homburg, die ebenfalls dem Schriftsteller als Persönlichkeit gelten.
Langdon rennt in „Das verlorene Symbol“ – Serie: Drei meisterhafte Romane...
Berlin (Weltexpress) - Dan Brown, dessen letzter Thriller für hitzige Diskussionen unter Fachleuten und für Touristenströme an Originalschauplätzen sorgte, hat ein neues Buch veröffentlicht. „Das verlorene Symbol“ ist eine weitere Fortsetzung der Erfolgsgeschichte von Robert Langdon, einem Professor aus Harvard. Er ist Experte in der Entschlüsselung von vorzugsweise alten Symbolen, kennt all ihre von Kultur zu Kultur unterschiedlichen Bedeutungen und wird um Rat gebeten, wenn sonst keiner mehr weiter weiß. Das ist nun zum dritten Mal der Fall. Die vielen Jahre dazwischen verbringt er mit Vorlesungen, in denen er seine Kenntnisse an wissbegierige Studenten weitergibt und Vorurteile sowie weitverbreitete Missverständnisse aus der Welt schafft. Oder wenigstens aus dem Hörsaal.
Lexikon der Vertreibung – Berliner Ärztevertreter machten ihren jüdischen Kollegen das...
Berlin (Weltexpress) - Seit April 1933 entzog der Nazistaat systematisch politisch links orientierten und den jüdischen Kassenärzten die Kassenzulassung. 1938 folgte der Entzug ihrer Approbation. Ihre berufliche und wirtschaftliche Existenz wurde untergraben, viele wurden ins Exil getrieben, die Zurückgebliebenen ab 1941 deportiert und ermordet. Das war nicht allein das Werk des Naziregimes, sondern auch der Standesorganisationen wie der Kassenärztlichen Vereinigung und der Mehrzahl der Kassenärzte.
Worte als Waffe im Kampf für den Menschen – Franz-Werfel-Menschenrechtspreis 2009...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Daß der von der Stiftung Zentrum gegen Vertreibung ausgelobte Menschenrechtspreis im Namen des Schriftsteller Franz Werfel von der zuständigen Jury schon am 1. September für Herta Müller vorgesehen war und damals einstimmig beschlossen wurde, ihr Buch „Atemschaukel“ im Sinn, das war der Stiftung und ihrer Vorsitzenden Erika Steinbach, CDU-Politikerin und deren Bundestagsabgeordnete schon zu betonen wichtig, als nun am 1. November, Allerheiligen, in der Frankfurter Paulkirche die Verleihung vorgenommen wurde. Begrüßt hatte das mit über 1000 Plätzen nicht vollbesetzte Haus – als Kirche erbaut, seit dem ersten deutschen Parlament, dem Paulskirchenparlament 1848 aber nie kirchlich genutzt – die Frankfurter Oberbürgermeisterin Roth, die sehr betont Herta Müller als frankfurtverbunden charakterisierte, und betonte: „Seit Albert Schweitzer ist wohl kein Nobelpreisträger stärker im geistigen Leben unserer Stadt verankert als Herta Müller“, war diese doch auch Stadtschreiberin von Frankfurts Bergen-Enkheim gewesen und hatte als Mitglied der Goethepreisjury den Vorschlag für Pina Bausch gemacht.
Noch immer Platz 1: „Der Brenner und der liebe Gott“ von...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nein, das wird uns überhaupt nicht zuviel, nach alle den Lobsprüchen unsererseits – beim Deutschen Buchpreis, in der KrimiWelt und bei jeder anderen sich bietenden Gelegenheit - über die Kunstfigur Brenner des Österreichers Wolf Haas weiter zu schreiben, so sehr freuen wir uns und finden es aber auch angemessen, daß sein Kriminalroman „Der Brenner und der liebe Gott“ bei Hoffmann und Campe erneut ganz vorne liegt. Warum uns das so freut, hat auch damit zu tun, daß dieser Krimi auch ein starkes Stück Literatur ist, so daß die Scheidung von Gebrauchsliteratur und echter hehrer Kunst hier einfach aufgehoben ist. Und auf der Buchmesse, wo man Wolf Haas erleben konnte, kamen wir später beim Stand von Aufbau in Halle 4.1 ins Grübeln, warum unsere zweite Favoritin, die französische Archäologin Fred Vargas nie öffentlich auftaucht. Zwar sind wir schon zufrieden, daß ihre Bücher verfilmt werden, aber noch lieber würden wir mit ihr ein Interview führen, denn da türmen sich die Fragen geradezu auf. Und weil wir schon da waren, schauten wir gleich in ihren letzten Krimi „Der verbotene Ort! – der ebenfalls auf Platz 1 rangierte – noch einmal hinein. Oft ist uns schon aufgefallen, daß man Krimis zu schnell liest und so auch schnell wieder Handlungsfeinheiten vergißt. So auch hier. Aber beim Nachlesen und Rekonstruieren der eigenen Erinnerung, fiel uns wieder auf, wie kunstvoll, wie menschlich, wie europapolitisch, wie kulturhistorisch diese Fred Vargas einfach schreibt. Ein Genuß, und wer ihre Bücher noch nicht kennt, sollte das schleunigst nachholen.
Ein schöner Abend – Lesung von Michael Krüger und Singen mit...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Während im Stadion die Massen angesichts des Eintrachtdesasters in Apathie verfielen, während zur Eröffnung der sagenhaften Ausstellung zum französischen Meister der Skulptur, im Frankfurter Liebieghaus man die Skulpturen angesichts der Menge kaum mehr sah, während im schönen Literaturhaus die Europäische Zentralbank zu ihren diesjährigen Kulturtagen das kulturelle Wirken Rumänien durch eine Lesung vermittelte, - und das sind nur die wichtigsten Termine –, hatte die Romanfabrik in der Hanauer Landstraße zu einem Abend „Krüger-Kühnl –Wilhemi“ eingeladen, der unter dem Motto „Ich hoffe nur, daß ich mich irre“ stand und sich rundherum um Texte des öffentlich vor allem als Verleger des Hanser Verlages bekannten Michael Krügers drehte und der alle Gekommenen als bessere Menschen mit besseren Gefühle nach Hause gehen ließ, einfach, weil sie mehrfach der Hervorbringung von Kunst lauschen konnten, intim und wahrhaftig und darum beglückend.