Donnerstag, 26. Dezember 2024
Schlagworte Bücher

Schlagwort: bücher

Ganz neu und gleich auf Platz Eins: Roger Smith mit...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da waren doch schon das letzte Mal Senkrechtstarter an die Spitze geprescht, aber Roger Smith hat mit „Blutiges Erwachen“ diese aus dem Nirwana heraus noch überholt. Smith? Ja, da muß man sich erst einmal sortieren, denn die Smiths waren alle drei gerade dran bei der KrimiBestenliste und weit vorne. Da gibt es Tom Rob Smith bei DuMont mit „Kind 44“ zum Beispiel, und Martin Cruz Smith mit „Stalins Geist“ und Roger Smith mit „Kap der Finsternis“ im Tropen Verlag, der Unterschlupf bei Klett-Cotta hat. Und Letzterer ist es, der jetzt wiederum aus Südafrika das „Blutiges Erwachen“ vorlegt. Erstaunlich, daß auch alle weiteren Neuzugänge – Sie erinnern sich, dreimal darf man dabei sein! – aus dem außereuropäischen Raum kommen. Ach nein, Paulus Hochgatterer ist und bleibt Österreicher auf Platz)!

Wie sich 17 Pferde unter drei Söhnen teilen lassen – Ein...

Berlin (Weltexpress) - Was für ein Augenschmaus! Dieses Hardcover mit rotem Leinenrücken besticht mit seinen zweifarbigen Illustrationen, die der absurden Phantasiewelt Charms entsprechen. Nach einer kindgerechten Einführung zur Person des Danja Juwatschow, der sich später Daniil Charms nannte und nur 36 Jahre alt wurde, offerieren uns die Herausgeber das titelgebende Gedicht „Welch seltsame Seiten!/ Wie seltsam entgleiten/ hier seltsame Vögel!/ Und da!/ So seltsame Leute/ und seltsame Palmen,/ die seltsamsten, die ich sah/ Am Himmel gesellt sich/ zur seltsamen Sonne/ ein seltsamer Mond./ Aber wir/ betrachten die Seiten/ und lächeln besonnen:/ Es ist eine Welt aus Papier.“

Von Prothese bis Flaschengeist – umwerfende Erzählungen junger deutscher Autoren

Berlin (Weltexpress) - „Ich zerrieb noch ein wenig die Zimmerluft zwischen meinen Händen und rang ihr ein bisschen Wärme ab, der Mai war kalt. Dann setzte ich mich auf seinen Schoß und legte seine Arme um mich. Er wusste, wie er mich fest zu halten hatte. Ach. Nein. Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling, ein Fastbetrug keine ordentliche Beichte”¦“

Über das Abfärben herbstlicher Landschaften – der Debüt-Roman Oskar Heyms

Berlin (Weltexpress) - „Man weiß nie, was Menschen antreibt“, meint Mag (Margarete) in der ersten Szene des Romans, als sie beginnt, Wenzel Hoffmann zu verführen. Der deutsch-amerikanische Geologe ist mit wichtigen Unterlagen nach Deutschland gekommen, um im Auftrag seiner Firma an der deutsch-deutschen Grenze nach Öl zu suchen.

Einmal Odessa und zurück – Über den tiefgründigen Debüt-Roman von Stefan...

Berlin (Weltexpress) - „Seine Hände sind trocken und symmetrisch. Ich würde sie nicht als schön bezeichnen, dafür wirken sie zu mechanisch. Mit Daumen, die lang genug wären, um Rachmaninow zu spielen. Gaus bleibt jedoch bei Schubert und Beethoven. Von Bach will er nichts wissen. Vielleicht fällt es ihm schwer, Schönheit zu erkennen, wenn ihr das Pathos fehlt, und ich stelle fest, dass er mir schon allein deswegen immer ein wenig fremd bleiben würde. Selbst wenn er nicht bei Firma gewesen wäre.“

Erst Porno, dann Schnick Schnack Schnuck

Berlin (Weltexpress) - „Abends lagen Dunhuang und Xiaorong schweißgebadet im Bett, zu träge, um nur einen Finger zu rühren. Keiner wollte den Porno, der gerade lief, ausschalten, also spielten sie eine Partie Schnick, Schnack, Schnuck. Duanhuang verlor, stand auf und schaltete den Fernseher und DVD-Player aus. Er wollte die DVD gerade in die Hülle zurücklegen, da kam ihm – nackt, wie er war, den Zeigfinger im Loch in der Scheibenmitte – eine Eingebung. „Ich werde Pornos verkaufen.“

Zwei Bände, ein Thema – Großartige Comicverarbeitung einer tragischen Liebesgeschichte unterm...

Berlin (Weltexpress) - Sie haben zehn Jahre lang recherchiert, will man dem Verlag glauben, um die ersten drei Bände ihrer Comic-Reihe „Unter dem Hakenkreuz“ zu schaffen. Und geschaffen haben sie ein wahres Kunstwerk! Der Autor Philippe Richelle stellt in einer einfachen und doch sehr subtilen Geschichte einen ganz normalen Jugendlichen vor, einen jungen Mann, der gerade sein Abitur beendet, durch eine deutsche Stadt streunt und verliebt ist. Martin hat Herz und Augen an eine neue Nachbarin verloren, die dunkelhaarige Katharina, Tochter des Arztes Braun. Soweit, so normal – nur die Zeit ist es nicht, denn das Ganze spielt „Unter dem Hakenkreuz“.

Der Prozeß Talaat Pascha oder Der Völkermord an den Armeniern –...

Berlin (Weltexpress) - "Nicht ich bin der Mörder, sondern er", erklärte der junge Armenier Soromon Tehlerjan bei seiner Festnahme. Tehlirjan war davon überzeugt, dass der von ihm erschossene ehemalige osmanische Innenminister Mehmet Talaat Pascha zu den Hauptverantwortlichen für den Völkermord gehörte, den das Osmanische Reich während des Ersten Weltkrieges an seinen armenischen Bürgern verübt hatte.

Der 1. Weltkrieg als Graphic Novel – Einen wahrlich erschütternden Comic...

Berlin (Weltexpress) - Tardi über den ersten Weltkrieg gezeichnet und getextet. Schon auf der Einbandzeichnung sieht man angstverzerrte Soldatengesichter und rote Stückchen durch die Luft sausen. Die roten Stückchen sind Reste von Menschen. Der Band zeigt anschaulich und nah am Weltkriegsgeschehen die Schrecken der Materialschlacht. Er lässt keine Gemetzel aus und beweist, was Krieg wirklich ist. Eine unbarmherzige, bösartige und unmenschliche Vernichtung, Verstümmelung und Entmenschlichung allem Leben auf unserer Erde. Dieser Comic sollte Pflichtlektüre für pubertierende jeder Alltagsschichten sein, die immer noch glauben, es könne gerechte Kriege geben.

Nun auch auf DVD und Blu-ray erhältlich – Der heiße Danse...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Noch bevor am 7. März die Oscarverleihung auch diesen Film in der Mache hat, kann man sich auf DVD u.a. noch einmal oder zum ersten Mal einen Eindruck von diesem so ungewöhnlichen Werk des ebenso ungewöhnlichen Regisseurs machen. Wir haben auf die Vorführung im Heimkino reagiert wie das erste Mal: Nicht vorzustellen, diesen Film hätte ein Deutscher gedreht. Ein Protestschrei wäre durch die ganze Welt gegangen, erst recht durch Deutschland. Mit recht. Ein Ami dagegen darf das. Auch zu recht. Quentin Tarantino hat einen so ungewöhnlichen wie skandalösen, einen so lustigen wie traurigen, einen so scharfen wie sanften, einen so geschichtslosen wie im Kern wahren Film gedreht, den keiner vergessen wird, der „Inglourious Basterds“ gesehen hat. Und am Schluß schickt Tarantino uns auf dem Heimweg mit der Erkenntnis, es ist das Kino, das siegt und als Gewinner des 2. Weltkrieges in die Geschichte eingeht, das Kino siegt, besiegt die Nazis wie auch ihre Gegner, die mit historischem Abstand – und dem in Metern vom Zuschauer zur Filmleinwand im Kino - betrachtet sowieso alle eins sind: Buben eben, böse Buben, die ihre Bubenspiele treiben, je nachdem in welchem Kriegslager sie gelandet sind.

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