Freitag, 29. November 2024
Schlagworte Buch

Schlagwort: Buch

Die Medaille ist nicht rund, sie ist schön scheckig und speckig

Berlin (Weltexpress) - Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass im Spitzensport seit vielen Jahrzehnten gedopt wurde und gedopt wird. Insofern verwundert es den aufmerksamen Betrachter, wenn dieser Tage ob Thomas Köhlers Erinnerungen ein Aufschrei durch die bürgerlichen Medien weht.

Der Teufel werkelt bei Minsk – Über den wahrhaft gruseligen neuen...

Berlin (Weltexpress) - „Sarah hatte sich von Schweden aus nach Theresienstadt aufgemacht, um nach den Pritschen zu suchen, auf denen wohl ihre beiden Großeltern einst ihr Haupt gebettet hatten, bevor sie umgebracht wurden, sie war eine von den Pritschensuchern”¦die kannten wir hier in Theresienstadt schon, es waren meist junge Leute, deren Verstand von den Greueln einer peinigenden Vergangenheit umnebelt war, vom Grauen, das ihren Eltern, in vielen Fällen eher ihren Großeltern und Verwandten, zugestoßen waren, und von der Vorstellung überhaupt, daß das alles wieder geschehen könnte”¦“

Richard Price mit „Cash“, Fischer Verlag, von Platz 1 zu verdrängen...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das hätten wir uns denken können, daß der nächste Don Winslow, der in der immer noch neuen Krimireihe des Suhrkamp Verlages gerade erschienen ist, sofort auf Platz Eins schnellt. Aber wir haben nicht daran gedacht und haben deshalb „Tage der Toten“ noch nicht gelesen, wissen nur, daß alle den in San Diego in Kalifornien lebenden Autor preisen, der in diesem Werk, zusammen mit der Kriminalhandlung um die amerikanisch-mexikanische Grenze und die vielen dort Ermordeten auch eine gesellschaftspolitische Abrechnung mit den letzten 30 Jahren Drogenkrieg, US-mittelamerikanische Beziehungen und geheimes staatliches Handeln abhandelt. Deshalb sind die beiden letzten Vorderen nun einen Platz nach unten gerutscht und werden abschließend am Schluß des Artikels gewürdigt.

Im Osten nichts Neues – Der Roman „Heimaturlaub“ von Joachim Geil...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Kotzen für den Endsieg.“ In seinem sprachgewaltigen und ambitionierten Antikriegsroman erzählt Joachim Geil die Geschichte eines jungen Soldaten der Wehrmacht und geht der deutschen Volksseele auf den Grund. Es wird erbrochen, vor Angst in die Hosen geschissen, gemordet, vergewaltigt, gefroren und krepiert. „Der Krieg ist kein Wunschkonzert.“

Vom Leben auf dem Fluss und dem Luxus der Langsamkeit

Berlin (Weltexpress) - Im Morgenlicht die Schluchten des Yangtse durchfahren. Im Böhmerwald die verträumten Uferlandschaften der Moldau genießen. Unzählige Tempelanlagen auf dem Nil passieren. Dieser Reisebildband nimmt den Leser mit zu den 22 schönsten Flusskreuzfahrten rund um den Globus. Er erfährt, was sich zwischen Sonnendeck und Wellengang an Bord tut, lernt die Schiffe kennen und die interessantesten Sehenswürdigkeiten entlang der Route.

Straße der Finsternis: „Im Schatten der Nacht“ leben das jugendliche Verbrecherpaar...

Berlin (Weltexpress) - Ein junges Paar küsst sich sanft in einem in Weichzeichner getränkten Szenario. Die Untertitel stimmen auf eine Liebesromanze ein: „This boy and this girl were never properley introduced to the world we live in. To tell their story...“ Zu schön, um wahr zu sein ist der Beginn von Nicholas Rays bedrückendem Kinodebüt. Weichzeichner kennzeichnet im klassischen Hollywoodfilm Träume, Fantasien, Wunschvorstellungen. Dies bleibt das unbeschwerte Zusammensein für Bowie und Keechie (Cathy O ´Donnell), verlorene Kinder in einer bedrohlich-fremden Welt. Auf die zuckersüße Traumvorstellungen folgt die bitter Realität einer todgeweihten Romanze.

Rächer der Unterwelt – Jean Reno nimmt Rache für „22 Bullets“...

Berlin (Weltexpress) - „L` immortel“ ist eine zarte Blume. Noch zärtlicher ist Jean Reno in der Rolle des Mannes, dem Franz-Olivier Giesbert in seinem von realen Begebenheiten inspirierten Roman „L ´immortel“ nennt. Ein lächelndes Kindergesicht zeigt der französische Regisseur Richard Berry in seiner Kinoadaption, die unter dem deutschen Verleihtitel „22 Bullets“ anläuft. Aus dem Off ertönt klassische Musik. Der Hauptcharakter Charly Mattei schwelgt in der Symphonie wie das Szenenbild in Weichzeichner. Doch die einlullende Ruhe ist trügerisch.

Melinda Nadj Abonji erhält mit ihrem Roman „Tauben fliegen auf“ aus...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Damit das richtig verstanden wird. Melinda Nadj Abonji ist als einzige Schweizerin auch nominiert für den Deutschen Buchpreis 2010, der am 4. Oktober, am Vorabend der Frankfurter Buchmesse im Frankfurter Römer verliehen wird. Sie erhält also eine zweite Chance, nicht weil die erste nicht geklappt hätte, sondern, weil sie zusätzlich auch für den Schweizer Buchpreis nominiert wurde, der engere, aber auch weitere Konditionen hat als der Deutsche Buchpreis, der nicht die Nationalität anspricht, sondern die gemeinsame deutsche Sprache.

Martina Gedeck oder Jessica Schwarz? Matthias Schweighöfer oder Ulrich Tukur? Wer...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zum einundzwanzigsten Mal wird der Hessische Film- und Kinopreis in diesem Jahr verliehen, der ja nicht ein Preis, sondern ein ganzes Preisbündel im finanziellen Umfang von 185 000 Euro ist. Und stärker noch als in den vergangenen Jahren sickert dieses Jahr nichts durch über die potentiellen Gewinner. Nur einer oder besser eine, die weiß es schon vorher. Denn es gibt jährlich den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten, der in Hessen nun Volker Bouffier heißt, und für diesen Preis wird niemand nominiert, sondern er ist eine persönliche Auswahl. Die gilt – dies gab die Ministerin für Wissenschaft und Kunst in Hessen Eva Kühne-Hörman auf der Pressekonferenz bekannt - dieses Jahr der Schauspielerin Gudrun Landgrebe, die spätestens seit der „Flambierten Frau“ bekannt und auch in vielen Fernsehfilmen zu sehen ist und setze somit den Reigen der ’starken Frauen` in der Auswahl des Ministerpräsidenten fort.

Wie man Heimat durch Sprache, Sicherheit durch die niedergeschriebenen Worte findet...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nach dem spannenden ersten Teil des Abends mit der Vorstellung und den Lesungen von da Nadj Abonji „Tauben fliegen auf“, Thomas Lehr „Fata Morganga“ und Judith Zander „Dinge die wir heute sagten“, kamen die weiteren drei potentiellen Preisträger zu Wort. Bei Peter Wawerzinek und seiner „Rabenliebe“, erschienen bei Galiani in Berlin, führte schon die erste Frage des Moderators Gerwig Epkes vom SWR2 mitten ins Herz dieser Geschichte, nämlich der niedergeschrieben wirklichen Lebenssituation des Autors. „Hatten Sie einen Schutzengel?“, beantwortete der 1954 unter dem Namen Peter Runkel geborene Autor aus voller Brust, „Sicher! Meine Schwester hat es schwerer getroffen, sie war vehement dagegen, daß ”¦“. Es ging darum, daß er, das von der Mutter in der DDR zurückgelassene Baby, der Schwester mitgeteilt hatte, nach all den Jahren nun die gemeinsame Mutter im Westen besuchen zu wollen, sie aber entsetzt erwiderte, sie hätte das nicht gemacht. Sodann berichtete er von den Erfahrungen mit seiner Mutter, die er mitsamt acht zusätzlicher Geschwister in einem kleinen Ort aufsuchte, sie, die „rübermachte in den Westen“, ein Vorgang, der ihn innerlich freimachte, dieses besondere Leben und seine Tücken niederzuschreiben, was dann wiederum befreiend war.

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